Der Lüner Stadtrat hat sich in der vergangenen Sitzung mit knapper Mehrheit für die Einrichtung einer vierten Beigeordnetenstelle ausgesprochen.

Der Lüner Stadtrat hat sich in der vergangenen Sitzung mit knapper Mehrheit für die Einrichtung einer vierten Beigeordnetenstelle ausgesprochen. © Goldstein

Lüner Beigeordnetenstellen sollen vergeben sein - trotz Ausschreibung

rnPolitik in Lünen

Das Rennen um die drei vakanten Beigeordnetenstellen soll nach Informationen unserer Redaktion aus Ratskreisen trotz laufenden Ausschreibungsverfahrens längst gelaufen sein.

Lünen

, 22.09.2022, 07:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die Stadt Lünen sucht offiziell und per Ausschreibungsverfahren qualifiziertes Personal für drei Beigeordnetenstellen. Obwohl nach Informationen unserer Redaktion im Stadtrat längst Einigkeit darüber bestehen soll, an wen die vakanten Stellen gehen. Unabhängig davon gibt es auch bei der Lüner Berufsfeuerwehr Querelen auf der Führungsebene. Aber der Reihe nach:

Wie berichtet, sucht die Verwaltung seit der vergangenen Ratssitzung am Donnerstag (15. September) erneut qualifizierte Bewerber für drei vakante Beigeordnetenstellen - darunter ist auch die neu geschaffene vierte Führungsposition an der Verwaltungsspitze.

Knappe Mehrheit für 4. Beigeordnetenstelle

Die Einrichtung dieser vierten Beigeordnetenstelle hatte der Stadtrat erst in der Sitzung auf Antrag von SPD und CDU mit knapper Mehrheit und nach heftigen Debatten in und im Vorfeld der Sitzung beschlossen.

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Dass die Bewerbungsfrist für die drei Abgeordnetenstellen bereits nach gut drei Wochen, also am 9. Oktober dieses Jahres endet, soll nach Informationen unserer Redaktion aus Ratskreisen daran liegen, dass die Nachfolge von Kultur- und Schuldezernent Horst Müller-Baß (SPD) sowie Lünens Erster Beigeordneten und Kämmerin Bettina Brennenstuhl (SPD) so gut wie geregelt ist. „Das Ganze ist reine Formsache“, verlautet es dieser Tage aus Ratskreisen.

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Aus Rücksicht auf die bestehenden Arbeitsverhältnisse sowie aus Fairnessgründen verzichtet die Redaktion an dieser Stelle auf Nennung der Namen der Favoriten für die Nachfolge von Brennenstuhl und Horst Müller-Baß.

Dr. Klicki nach wie vor gesetzt

Unterdessen sollen sich Lüner SPD und CDU nach wie vor darüber einig sein, dass Dr. Christian Klicki, Referent des Bürgermeisters und Chef der Stabsstelle Wirtschaft, das neue Dezernat „Innovative Stadt“ künftig leitet. Die Stadt machte dazu einmal mehr keine Angaben.

Gleichwohl bestätigte Stadtsprecher Daniel Claeßen Informationen unserer Redaktion, nach denen Dominic Skrinjar, langjähriger Leiter der Fachabteilung Finanzen und damit die rechte Hand von Lünens scheidender Kämmerin Bettina Brennenstuhl, aber auch ihres Vorgängers Uwe Quitter, seinen Job zum 1. Oktober dieses Jahres gekündigt hat.

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„Die Nachfolge wurde in einem ordnungsgemäßen Stellenbesetzungsverfahren intern und extern ausgeschrieben, eine Auswahl wurde verwaltungsseitig getroffen“, sagte dazu Daniel Claeßen. Die Personalie wurde vom Stadtrat in der Sitzung am Donnerstag im nicht-öffentlichen Teil abgesegnet.

Neuer ZGL-Chef kommt Anfang Oktober

Das Personenkarussell dreht sich aber nicht nur an der Verwaltungsspitze, das gilt auch für weitere Teile des Stadtkonzerns Lünens - ein Überblick:

  • Die Suche der Stadt Lünen nach einem neuen Betriebsleiter für den seit 1997 bestehenden Stadtbetrieb Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL) ist wie berichtet beendet.
  • Der Rat der Stadt hatte im nicht-öffentlichen Teil der Juni-Sitzung Matthias Brüning (35) aus Bottrop einstimmig zum neuen ZGL-Chef bestimmt.
  • Brüning tritt zum 1. Oktober dieses Jahres die Nachfolge des bereits vor Monaten krankheitsbedingt aus dem Amt geschiedenen Marc Stoverock an.
  • Bis zum 1. Juli dieses Jahres hatte Stoverocks Stellvertreter, der ehemalige Vorsitzende des Lüner Integrationsrates, Gürbüz Demirhan, ZGL kommissarisch geleitet.
  • Gürbüz Demirhan hatte fristgemäß zum 30. Juni gekündigt.

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  • Nach wie vor offen ist der Chefposten bei der Lüner Wirtschaftsförderung.
  • Seit März dieses Jahres führt Dr. Michael Dannebom, seit August Ex-Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG Kreis Unna), vorübergehend die Geschäfte der Lüner Wirtschaftsförderung.
  • Zuvor hatte Lünens Wirtschaftsförderer Eric Swehla den Vorstandsposten bei der Wuppertaler Wirtschaftsförderung übernommen.

Dörnbrack nicht mehr stellvertretender Feuerwehrleiter

Was die Lüner Berufsfeuerwehr angeht, so ist festzuhalten, dass Stephan Dörnbrack, Chef der Wachleitung, seit Juli dieses Jahres nicht mehr stellvertretender Feuerwehrleiter ist.

Stephan Dörnbrack, ist seit Juli dieses Jahres nicht mehr stellvertretender Leiter der Lüner Feuerwehr.

Stephan Dörnbrack, ist seit Juli dieses Jahres nicht mehr stellvertretender Leiter der Lüner Feuerwehr. © Rottgardt (A)

Entsprechende Informationen unserer Redaktion bestätigte Stadtsprecher Daniel Claeßen: „Die stellvertretende Leitung der Feuerwehr hat Tim Kewitz im Juli 2022 übernommen.“

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Zu den Hintergründen machte Claeßen auf Nachfrage keine Angaben. Nach Informationen unserer Redaktion soll der Stellvertreter-Wechsel mit dem schlechten Verhältnis zwischen Dörnbrack und Dr. Christian Märkert zu tun haben.

Der promovierte Chemiker Märkert hatte im August 2021 die Nachfolge von Rainer Ashoff, der im August 2020 in den Ruhestand gegangen war, angetreten. In der Zwischenzeit hatte Stephan Dörnbrack den Chefposten bekleidet.

Stadt: Feuerwehr leidet unter Fachkräftemangel

Ungeachtet der Querelen auf der Führungsebene sind zurzeit drei Stellen bei der Feuerwehr ausgeschrieben, unter anderem für die Abteilungsleitung Zentrale Aufgaben und Verwaltung Feuerwehr. Dazu hieß es bei der Stadt auf Anfrage:

„Allgemein ist festzustellen, dass die Personalsituation im Fachbereich Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz der Stadt Lünen die aktuelle allgemeine Situation auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt: Es herrscht ein Fachkräftemangel im Bereich des ausgebildeten Personals. Erschwert wird die Situation durch Fluktuation in Folge von Abwerbungen zum Beispiel von anderen Feuerwehren, aber auch durch Arbeitsreduzierungen zum Beispiel wegen Elternzeit oder berufsbegleitenden Studiengängen.“

Aktueller Planungsstand sei, sagte Stadtsprecher Daniel Claeßen, „dass bis zum Februar 2023 alle Stellen besetzt sein werden, die der Stellenplan für 2022 vorsieht.“