Apotheker Volker Brüning fürchtet, dass einige Teststellen aufgeben könnten.

Apotheker Volker Brüning fürchtet, dass einige Teststellen aufgeben könnten. © Archiv

Lüner Apotheken kriegen kein Geld für Schnelltests: „Haben viele Kosten“

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Die Apotheken in Lünen warten derzeit auf das Geld für bereits durchgeführte Tests. Welche Auswirkungen hat das im Alltag und welche Konsequenzen könnten sich aus der Situation ergeben?

Lünen

, 14.08.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Apotheken in Westfalen-Lippe, die Schnelltests auf das Coronavirus vornehmen, werden dafür derzeit nicht vergütet. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) habe die Auszahlungen gestoppt, klagt der Apothekerverband Westfalen-Lippe öffentlich. Apotheken und auch andere Teststellen wie das DRK müssen aktuell die Kosten für durchgeführte Tests vorstrecken.

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Die Kassenärztliche Vereinigung nennt als Grund, dass nach der Änderung der Testverordnung Ende Juni 2022 noch immer die erforderlichen Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums für die Abrechnungen fehlen. Welche Auswirkungen hat das für den Alltag der testenden Apotheken in Lünen?

Absprung einiger Testzentren könnte drohen

Für Volker Brüning, Betreiber der Altstadt Apotheke und der Colosseum Apotheke, in denen jeweils getestet wird, ist das „ärgerlich. Wir haben viele Kosten für Personal und Schnellkits und müssen in Vorleistung gehen.“ Allerdings habe er bislang keine Probleme mit der KVWL gehabt, sodass man jetzt die Verzögerung in der Abrechnung einfach abwarten müsse. Diese habe sich durch die sehr schnell umgesetzte Corona-Testverordnung ergeben.

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Während Volker Brüning in seinen Apotheken auf jeden Fall weiter testen will, befürchtet er schon eine weitere Reduzierung des Angebots. „Seitdem es die neue Testverordnung gibt, haben wir einen Mehraufwand durch höhere Bürokratie, geringere Vergütung und eine rückläufige Zahl der Tests“, fasst der Apotheker zusammen. Wenn die Betreiber dann noch in Vorleistung treten müssten, könne es passieren, dass das für den einen oder anderen nicht mehr attraktiv sei und diese sich dementsprechend zurückziehen.

In einer Apotheke lassen sich nur Stammkunden testen

Ines Herzmann, Betreiberin der Süggel Apotheke an der Bebelstraße, stellt einen deutlichen Rückgang der Tests vor Ort fest. „Im Augenblick ist es ein Service für unsere Stammkunden, die ihre Angehörigen im Pflegeheim oder Krankenhaus besuchen wollen“, stellt sie fest.

Sabine Stemmer-Strecker ist Inhaberin der Römer Apotheke in Alstedde.

Sabine Stemmer-Strecker ist Inhaberin der Römer Apotheke in Alstedde. © Goldstein

Ob sich das in dieser Form noch lange lohnt, bleibe abzuwarten. Wegen der ausstehenden Bezahlung der wenigen Tests bleibt die Apothekerin aber gelassen. Der genaue Zeitpunkt der Auszahlung stehe zwar noch nicht fest, sie sei aber fest davon überzeugt, dass sich diese nicht mehr lange verzögere.

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„Ich gehe davon aus, dass wir unser Geld irgendwann mal bekommen“, meint auch Sabine Stemmer-Strecker, Inhaberin der Römer Apotheke an der Alstedder Straße. In Alstedde sei die Nachfrage aber insgesamt trotz der Umstellung auf kostenpflichtige Tests für viele Besucher relativ konstant geblieben. Deshalb sei klar, dass die Apotheke in ihrem verhältnismäßig kleinen Testzentrum auf jeden Fall weiterhin Tests anbieten werde.