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Lünen muss für Herzstück der Gartenausstellung zwei Brücken bauen
IGA Radweg
Er soll Herzstück und Pulsader der Internationalen Gartenausstellung 2027 werden: der IGA-Radweg. Um vom Lüner Hauptbahnhof über die Lippe zur Marina Rünthe zu kommen, braucht es aber Brücken.
Die Fördergelder des Bundes kommen genau zur rechten Zeit: Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative sollen damit Maßnahmen gefördert werden, die eine CO2-Reduktion mit sich bringen. In genau dieses Konzept passt der IGA- Radweg, den die Städte Lünen und Bergkamen im Zuge der Internationalen Gartenausstellung 2027 errichten wollen. Er soll beide Städte verbinden und vor allem den Besuchern der Ausstellung dienen, die mit Zug und Fahrrad anreisen.
Doch der IGA Radweg kann noch mehr: Er wird auf Dauer und über die IGA 2027 hinaus angelegt und soll dann vor allem von Berufspendlern, aber auch Freizeitradlern genutzt werden. Am Dienstag (9. Februar) gab es ein erstes Planungstreffen zwischen den Städten Lünen und Bergkamen. In Lünen steht das Thema auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses, der am 23. Februar tagen wird, sowie auf der des Haupt- und Finanzausschusses am 4. März.
Fördergelder sind sicher
Dass der Bau des Radwegs auch tatsächlich gefördert wird, steht seit Ende des vergangenen Jahres fest. Überreicht wird der Förderbescheid im Frühjahr - sobald die Corona-Pandemie dies zulässt - durch Bundesministerin Svenja Schulze persönlich. Zeit dafür ist, denn der Bewilligungszeitraum beginnt erst am 1. Oktober diesen Jahres - vorher kann nicht mit der Realisierung des Radwegs begonnen werden. Beendet sein müssen die Arbeiten jedoch am 30. September 2025 - und das passt hervorragend in die Planungen zur Internationalen Gartenschau. Denn der Radweg soll das Herzstück des Städtegartens Lünen-Bergkamen werden, quasi als Pulsader dienen, über die ein Großteil des Besucherstroms zum und über das Gelände geleitet wird.
Auch danach, so die Berechnungen, wird der Radweg jährlich 2200 Tonnen CO2 einsparen - das sind werktäglich 54.000 Pkw-Kilometer. Im IGA-Jahr 2027 wird der Wert deutlich höher sein, wenn Besucher Bahn und Rad statt Auto zur Anfahrt nutzen.
Auch wenn der IGA-Radweg sowohl von den Städten Bergkamen als auch Lünen finanziert, mit den Fördergeldern verrechnet wird und der Streckenanteil für beide Städte in etwa gleich lang ist, trägt die Stadt Lünen doch den Löwenanteil der Kosten. Denn die Städte haben sich darauf verständigt, nur für die jeweiligen Kosten innerhalb der eigenen Stadtgrenzen aufzukommen.

Der IGA-Radweg soll von der Lüner Innenstadt und dem Hauptbahnhof über eine neue Lippebrücke und eine neue Brücke über die Kamener Straße zum Datteln-Hamm-Kanal führen. Ein Abstecher führt dann zu Seepark und Preußen Bahnhof, die Hauptschlagader des Wegs jedoch entlang des Kanals, vorbei an der Wasserstadt Aden zum IGA-Gelände in Bergkamen und weiter nach Rünthe, wo er künftig an den geplanten Radschnellweg RS1 angebunden wird. © IGA
Stadt Lünen muss zwei neue Brücken bauen
Und auf Lüner Stadtgebiet liegen die beiden neuen Brücken, die für den Radweg gebaut werden müssen: eine über die Lippe, eine über die Kamener Straße. Genutzt werden sollen sie ausschließlich von Radfahrern und Fußgängern. Geplant ist, dazu einen Brückenwettbewerb durchzuführen.
Die eine Brücke wird als sogenannter Lippesprung den Fluss in unmittelbarer Nähe der Brücken der Deutschen Bahn AG überqueren. Die andere Brücke wird im weiteren Verlauf über die Kamener Straße führen, so dass Radfahrer und Fußgänger unbehelligt vom Straßenverkehr ans Kanal-Ufer gelangen können. Von dort führt der Weg zum einen zum Preußen-Bahnhof, zum anderen weiter bis zur heute bereits vorhandenen Fuß- und Radfahrerbrücke über den Datteln-Hamm-Kanal an der Stadtgrenze zu Bergkamen.
Auf die Stadt Lünen kommen mit dem IGA-Radweg daher zuwendungsfähige Kosten in Höhe von gut 6,4 Millionen Euro zu. 90 Prozent davon werden gefördert, so dass noch rund 650.000 Euro bei der Stadt bleiben werden. Hinzu kommen Brückenwettbewerb und Planungsleistungen, so dass die Stadt am Ende etwa 1,6 Millionen Euro als Gesamteigenanteil zu stemmen hat.
Diese Kosten seien jedoch im Budget der Gesamtkosten für die IGA 2027 enthalten, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Stadtentwicklungsausschuss in Lünen.
Jahrgang 1979, aufgewachsen und wohnhaft in Bergkamen. Magister-Studium in Münster in Soziologie, Wirtschaftspolitik und Öffentlichem Recht. Erste Sporen seit 1996 als Schülerpraktikantin und dann Schüler-Freie in der Redaktion Bergkamen verdient. Volontariat und Redakteursstellen im Sauerland sowie Oldenburger Münsterland. Seit zehn Jahren zurück in der Heimat und seit Mai 2022 fest beim Hellweger angestellt.
