
In dem neuen Geschäft an der Münsterstraße kümmern sich Patrycja Potthoff (links) und ihr Team um die gesundheitlichen Anliegen ihrer Kundinnen und Kunden. © Marie-Christin Korth
Nach langem Leerstand: Geschäft in der Münsterstraße feiert Neueröffnung
Neueröffnung
In das Ladenlokal an der Münsterstraße 8 kommt nach langem Leerstand endlich Leben. Das neue Geschäft im modernen Stil, dass es bereits ganz in der Nähe gab, feiert nun seine Neueröffnung.
Mitte März gab es endlich die gute Nachricht: Das Ladenlokal an der Münsterstraße 8 neben dem Tobiaspark ist vermietet. Zwei Jahre lang stand das Erdgeschoss in dem teuren Neubau leer. Nur die Wohnungen waren bereits mit Leben gefüllt. Jetzt feiert das Geschäft in der Lüner Fußgängerzone seine Neueröffnung. Der Laden will dabei ein wichtiges Gesundheitsthema modern und offen angehen.
Auf das Lymphsystem ist jeder Mensch angewiesen, doch die wenigsten denken darüber nach – vor allem nicht die Personen, die keinerlei gesundheitliche Probleme damit haben. Patrycja Potthoff und ihr Team von „Lymphatica“ - dem neuen Ladenlokal in der Münsterstraße - kümmern sich um alle, bei denen das Lymphsystem nicht ganz so rund läuft.
Bunte und ausgefallen Muster im Repertoire
Der Name des Sanitätshauses besteht aus zwei Komponenten. „Lymph- steht für die Lymphbahnen. Die Endung „artica“ signalisiert Weiblichkeit, also eine feminine Endung. Und das hat auch einen Grund, denn unter allen Menschen, die mit ihrem Lymphsystem zu kämpfen haben, seien 90 Prozent Frauen die Betroffenen, erklärt Patrycja Potthoff, Inhaberin von Lymphatica und gelernte Orthopädietechnikerin.
Das neue Ladenlokal in der Fußgängerzone hat hauptsächlich Kompressionskleidung und Bandagen im Repertoire. Aber auch Unterwäsche ist Teil des Angebotes. Langweilig müssen die Produkte aber allemal nicht sein. „Es geht hier fast niemand mit hautfarbenen Strümpfen raus. Es sei denn sie bestehen partout darauf“, so Potthoff.
Neben bunten Kompressionsstrümpfen befinden sich auch Strümpfe mit Batik-Optik und mit Swarowski-Steinen im Sortiment. Dass es moderne Lösungen für die Kunden gibt, wissen die Wenigsten, erklärt die Inhaberin. „Ich habe hier wirklich manchmal Kunden, die weinen und sagen ‚Ich wünschte, ich hätte das eher gewusst´“.
Neuer Laden soll Wohlfühlatmosphäre vermitteln
Das Geschäft neben dem Tobiaspark ist kein komplett neues Unternehmen. Denn „Lymphatica“ war bereits an der Kurt-Schumacher-Straße ansässig. Dort gab es jedoch nur eine Umkleidekabine – zu wenig für die steigende Anzahl an Kunden, fand Patrycja Potthoff. Daher der Umzug an den Standort in die Münsterstraße, der jetzt vier Möglichkeiten zum Umziehen bietet.
Mit ihrem Geschäft möchte die gelernte Orthopädietechnikerin ihren Kunden ein gutes Gefühl vermitteln. Die leicht getönten Scheiben mit zwei großen abstrakten Herzen und der Lymphatica-Aufschrift bieten Privatsphäre - trotz der großen Fenster. „Wir wollen den Leuten nicht auf die Nase binden, dass sie krank sind. Das wissen sie bereits. Wir wollen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen“, erklärt Potthoff. Wichtig sei für sie und ihr Team, dass die Leute zufrieden aus ihrem Laden rausgehen.
Potthoff hat einige Jahre in Sanitätshäusern gearbeitet. Während dieser Zeit, hat sie auch viel Unschönes erlebt. Krankheiten seien nicht nur eine körperliche Belastung, sondern auch eine seelische. Die Kunden würden oft allein gelassen werden. „Ich finde es schade, dass der seelische Druck ignoriert wird“, betont Potthoff.
Positives Feedback und eine offene Baustelle
Seit der Neueröffnung am vergangenen Samstag, 21. Mai, habe die Inhaberin bereits viel positives Feedback erhalten. Doch wer denkt, dass die Kunden nur zu den älteren Jahrgängen gehören, irrt sich. „Bei Lymphatica sind alle Altersgruppen vertreten. Wir unterstützen auch die Handball-Mädels bei uns“, so Potthoff. Die jüngsten Kunden seien um die 12 Jahre, die älteste Kundin sei 89 Jahre alt.
Eine Sache hat bis zur Neueröffnung aber nicht geklappt: die Barrierefreiheit. Die sei für die Inhaberin ein wichtiges Thema. Aus diesem Grund sind die Türen in dem neuen Geschäft auch sehr groß. Auf die zwei Stufen vor dem Eingang hatte Potthoff jedoch keinen Einfluss. Um das Sanitätshaus auch für Rollstuhlfahren zugänglicher zu machen, sei eine Rampe bereits in Planung.