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LKW blockieren Christoph 8: Probleme mit ungeduldigen Fahrern in der Rettungsgasse
Christoph-8-Pilot berichtet
Holger Hoven fliegt seit 21 Jahren als Pilot den ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 8. Er hat nun immer öfter Probleme bei der Landung. LKW blockieren die Rettungsgasse.
Im Notfall ist er mit seinem Team als erstes an der Unfallstelle. Der Rettungshubschrauber Christoph 8 ist im gesamten östlichen Ruhrgebiet von Münsterland bis Bochum unterwegs. Es kommt jedoch vermehrt zu Behinderungen bei Rettungseinsätzen.
In letzter Zeit kam es zu Problemen mit LKW-Fahrern in der Rettungsgasse. Problematisch seien hierbei insbesondere die großen Lastkraftwagen, die, während sich der Helikopter im Landeanflug befindet, noch weiterfahren, berichtet Hoven der Redaktion.
LKW behindern den Rettungshubschrauber bei Unfällen
„Sie wollen einfach nicht anhalten und fahren in Schrittgeschwindigkeit immer weiter - und das durch die Rettungsgasse“, sagt Hoven. Dies sei auch kein Einzelfall, erklärt der Pilot. Bis zu zwei Mal im Monat beobachtet er dieses Phänomen. Gefährlich wird es dann für das Einsatzteam, wenn keine Landung möglich ist und der LKW-Fahrer die Rettungsgasse nicht freihält.
Grund für dieses Verhalten sei „der Zeit,- und Termindruck der Fahrer und die Angst, später im Stau oder gar in einer Vollsperrung zu stehen“, sagt Hoven. „Der Hubschrauber schwebt solange in der Luft, bis eine sichere Landung am Unfallort möglich ist“, so der Pilot der ADAC-Luftrettung.
Mehr als 1000 Einsätze pro Jahr
Der Rettungshubschrauber wurde in diesem Jahr bisher zu 1180 Einsätzen gerufen, darunter rund 370 im Kreis Unna. Das aktive Rettungsteam des Christoph 8 wird besetzt vom ADAC und Mitarbeitern des Lüner St.-Marien-Hospitals. Das Notfallteam bestehend aus Ärzten, Piloten und Notfallsanitätern zieht gemeinsam an einem Strang.
Wird ein Notarzt benötigt, wird dieser von Intensivmedizin am St.-Marien-Hospital unter Leitung des Ärztlichen Direktors und Chefarztes Prof. Dr. Wolfram Wilhelm für den Einsatz zur Verfügung gestellt. Die Lebensretter aus der Luft sind nicht nur im Kreis Unna aktiv. Das Einsatzgebiet des „Gelben Engels“ erstreckt sich bis zu den angrenzenden Teilen des Münster- und Sauerlands bis hin zu den Städten Bochum und Dortmund.
Kreis Unna bedankt sich bei den Lüner Bürgern
Auch in diesem Jahr bedankt sich der Landrat des Kreises Unna, Michael Makiolla, zum Jahreswechsel bei den Lüner Bürgern für ihr Verständnis von Lärm und Geräuschen, die der Rettungshubschrauber im Einsatz produziert. „Die Vielzahl der Starts und Landungen“ bringe selbstverständlich immer Lärm mit sich, sagt Makiolla. Die Lüner Bürger nähmen Christoph 8 und das fliegende Rettungsteam vom ADAC mittlerweile „als einen Teil ihrer Stadt wahr“, erklärte Michael Makiolla am Hubschrauberstandort in Lünen.