Aktuell sind die Schülerinnen und Schüler in den Ferien. Im nächsten Schuljahr droht auch in Lünen wieder ein Lehrermangel.

Aktuell sind die Schülerinnen und Schüler in den Ferien. Im nächsten Schuljahr droht auch in Lünen wieder ein Lehrermangel. © picture alliance/dpa

Lehrermangel: In Lünen fehlen fast drei Dutzend Lehrkräfte

rnSchulen

In Nordrhein-Westfalen sind knapp 4400 Lehrerstellen unbesetzt. Das merkt man auch in Lünen. Aktuell mangelt es an über 30 Lehrkräften – und das besonders in einer Schulform.

Lünen

, 21.07.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nur ein einziger Wert zeigt ein positives Ergebnis. Um 1,22 Stellen übersteigt der aktuelle Ist-Zustand an Förderschulen in Lünen den Bedarf an Lehrern. In allen anderen Schulformen zeigt sich ein teilweise stark negatives Ergebnis, was die Personalausstattung betrifft.

Ein aktueller Blick auf die Zahlen der Bezirksregierung Arnsberg zeigen: Insgesamt fehlt es in Lünen an rund 32 Stellen. Die Zahlen stammen vom Mai dieses Jahres. Deshalb sagt Pressesprecherin Ursula Kissel: „Zu Anfang des neuen Schuljahres kann sich die Situation in der Unterrichtsversorgung anders darstellen. Denn Einstellungen sind derzeit in Vorbereitung oder im Gange.“

Lehrer für MINT-Fächer, Kunst und Musik gesucht

Besonders deutlich fällt das Defizit bei den Grundschulen aus. Hier mangelt es an rund 12 Fachkräften. Allerdings muss man die Zahl relativieren. Schließlich verteilen sich über das komplette Lüner Stadtgebiet 15 Grundschulen. Großer Bedarf herrscht auch am Lippe-Berufskolleg. Hier fehlen aktuell rund sieben Stellen.

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Danach folgen Realschulen, an denen das Defizit bei rund sechs Fachkräften beträgt, gefolgt von den Hauptschulen mit rund vier unbesetzten Lehrerstellen.

Mangelfächer seien grundsätzlich die sogenannten MINT-Fächer; Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, wie Pressesprecherin Kissel sagt. „Auch oftmals gesucht werden Lehrkräfte für Kunst, Musik oder Englisch.“

Gewachsene Ausgaben, aber Mangel wird größer

Für den Fall, dass Lehrer fehlen, geht die Bezirksregierung mit einer bestimmten Strategie vor: „Dann wird über Versetzungen und Abordnungen beraten. Es werden Vertretungslehrkräfte eingestellt. Und für längerfristige Abwesenheiten wie beim Mutterschutz werden sogenannte flexible Mittel (Vertretungslehrkräfte mit befristetem Arbeitsvertrag, Anm. d. Red.) genutzt“, erklärt Kissel. Außerdem gebe es für die Grundschulen zusätzlich eine Vertretungsreserve.

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Auch beim Blick auf das gesamte Bundesland zeigt sich ein deutlicher Trend: Trotz gewachsener Ausgaben für die Schulen und zusätzlicher Lehrerjobs ist die Lücke zwischen bereitstehenden Lehrerstellen und der tatsächlichen Besetzung in NRW größer geworden.

Waren in Nordrhein-Westfalen zu Beginn der abgelaufenen Legislaturperiode 2017 noch 1,9 Prozent der Stellen unbesetzt, sind es jetzt 2,7 Prozent. Das geht aus Zahlen hervor, die das Schulministerium mitgeteilt hat. Insgesamt waren am 1. Juni dieses Jahres rund 4369 nicht besetzt. Vor fünf Jahren waren dagegen 2945 von 152.291 Stellen unbesetzt.

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In den vergangenen Jahren war der Schul-Etat stetig gesteigert worden. Mit aktuell rund 21 Milliarden Euro ist er der größte Einzelposten im Landeshaushalt 2022.

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