Leeres Firmengebäude an der Wethmarheide Lidl will von Lünen aus Logistikzentren beliefern

Leeres Gebäude an Wethmarheide: Lidl will Kühlgutlager ausbauen
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50 Jahre Industriegeschichte prägen das Grundstück an der Wethmarheide. Jetzt steht es vor einer neuen Zukunft. Für das Gelände mit dem seit zehn Jahren leer stehende Fabrikgebäude, in dem ab 1972 die Eisengießerei und Maschinenfabrik Potthoff & Flume produzierte, laufen die Planungen. Ein Blick zurück: Nach der Schließung des Werks waren zwei weitere Firmen dort tätig, 2013 gingen endgültig die Lichter aus. Seitdem tat sich nichts. In die Schlagzeilen geriet der Standort lediglich durch unliebsame Eindringlinge: Immer wieder waren dort Vandalen am Werk. Der Eigentümer zog einen Zaun. Das Gelände lag jahrelang brach.

Jetzt ändert sich etwas: Das Unternehmen Lidl setzt auf Logistik. Es will das bereits bestehende Kühlgutlager erweitern und von dem Standort Wethmarheide aus seine umliegenden Logistikzentren beliefern und die Warenversorgung des Discounters sicherstellen. Wie die Lidl-Pressestelle auf Anfrage der Redaktion mitteilt, werde für das neue Lager das Gebäude des langjährigen Logistikpartners Frigosped sowie das Gelände der leerstehenden Fabrik genutzt.

Die spielt in den neuen Überlegungen aber keine Rolle mehr. „Die alte, leerstehende Fabrik muss aufgrund allgemeiner Gefährdung durch Statik, Vandalismus und durch Leerstand bedingte Mängel abgerissen werden“, heißt es in der Lidl-Mitteilung. Der Abriss hat bereits begonnen. „Bezüglich der weiteren Ausführung des gesamten Areals befindet sich Lidl derzeit noch in der konzeptionellen Entwicklung“, teilt das Unternehmen mit.

Kühlen ohne laufenden Motor

Zaun am leerstehenden Gebäude
Ein Zaun sollte das seit zehn Jahren leerstehende Gebäude vor unliebsamen Eindringlingen schützen. © Goldstein

In dem Kühlgutlager in Lünen sollen laut Lidl Molkereiprodukte wie in einem großen Kühlschrank bei Temperaturen zwischen vier und sechs Grad gelagert werden. Die Ware würde vom Lieferanten bereits vorkommissioniert. Diese Warenumschlagart wird als Cross-Docking bezeichnet.

Das Kühlgutlager bekommt ein spezielles Parkkonzept. Danach sollen dort genügend Stellplätze und Wartemöglichkeiten für Fernkraftfahrer sein. Mit wie viel Lkw Lidl dort kalkuliert, teilte das Unternehmen nicht mit. Allerdings sollen die Lkw-Parkplätze mit Strom ausgerüstet werden, damit während der Wartezeit die Kühlung der Waren in den Lastwagen ohne laufenden Motor gewährleistet sei. Den Standort Lünen habe Lidl aufgrund der räumlichen Nähe zu Lieferanten und mehreren Lidl-Logistiklagern gewählt. Dabei habe auch die gute Verkehrsanbindung gezählt.

Lidl ist Teil der Unternehmensgruppe Schwarz mit Sitz in Neckarsulm und gehört laut eigener Homepage zu den führenden Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland und Europa. Aktuell betreibt Lidl über 12.200 Filialen in derzeit 31 Ländern weltweit.

In Deutschland sind rund 100.000 Mitarbeiter in über 3250 Filialen tätig. In Lünen betreibt die Lidl Vertriebs GmbH und Co. KG Bönen fünf Filialen: Sie befinden sich an der Berg-, Schützen und Niederadener Straße sowie an der Alstedder- und Mengeder Straße.

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