Unter anderem in der Drogerie Müller in der Lüner Innenstadt beging ein 39-Jähriger Mann Ladendiebstahl. Mit dem heimlich eingesteckten Parfüm kam er aber nicht weit.

© Goldstein (A)

Ladendieb in Lünen wird mehrfach erwischt und beleidigt Polizisten

rnBeschaffungskriminalität

Alkoholisiert hat ein 39-Jähriger in Lünen zwei Mal Ladendiebstahl begangen. Er scheiterte, beleidigte in einem Fall die Polizisten. Vor Gericht versicherte er, sich nicht erinnern zu können.

Lünen

, 21.03.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der 39-Jährige, der sich ohne festen Wohnsitz in Lünen aufhält, ist in einem regelrechten Teufelskreis gefangen. Die Alkoholsucht hält ihn fest in ihren Klauen und sorgt dafür, dass er alle Jobs, die er mit Mühe findet, nach kurzer Zeit verliert.

Das führt nicht nur dazu, dass er stets mittellos ist und keine Wohnung findet, sondern auch dazu, dass er nicht krankenversichert ist. Und diese Krankenversicherung würde er für eine Therapie benötigten.

Alkohol und Parfüm gestohlen, Polizisten beleidigt

In dieser Lage beging der Mann aus Osteuropa im September und Dezember 2020 in Lünen Straftaten. Zunächst ließ er in einem Supermarkt zwei Flaschen Alkohol für rund elf Euro verschwinden, wurde ertappt und legte sich danach mit der Polizei an. Er beschimpfte die Beamten.

Im zweiten Fall wurde er dabei erwischt, als er in einem Drogeriemarkt ein Parfüm für knapp 100 Euro klauen wollte. Und das alles tat er unter laufender Bewährung.

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Erwachen in Ausnüchterungszelle und Psychiatrie

Diebstahl in zwei Fällen und Beleidigung wurden ihm jetzt also in einem Prozess vor dem Amtsgericht zur Last gelegt. Er beteuerte: „Ich war betrunken. Ich weiß nichts.“ Und etwas später fügte er mit Blick auf den zweiten Vorwurf hinzu: „Aber wenn das mit dem Parfüm da so steht, wird das stimmen.“

Sein Verteidiger erklärte, der Angeklagte sei nach dem ersten Vorfall in der Ausnüchterungszelle aufgewacht und nach der zweiten Tat kurzfristig in der Psychiatrie gelandet.

Er kenne ihn aber dafür, dass er es stets sage, wenn er etwas gemacht habe. Was er den Beamten gegenüber auf Polnisch geäußert habe, sei eher ein Fluch als eine Beleidigung gewesen.

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Aggressiv und unkooperativ

Angesichts der fehlenden Erinnerungen wurden nach der Einlassung mehrere Zeugen zu dem Zwischenfall im Supermarkt gehört. Zwei Mitarbeiterinnen und ein Kunde bestätigten den Diebstahl des Alkohols und die beiden Polizeibeamten beschrieben den 39-Jährigen in dem Moment als sehr aggressiv und unkooperativ.

Zweifel, dass es sich bei den Worten um eine Beleidigung handelte, hatten sie nicht. „Das war schon direkt an uns gerichtet“, erinnerte sich ein Polizist und seine Kollegin betonte: „Es ist uns mehr als hinlänglich bekannt. So etwas ist jetzt nicht unüblich. Er ist fast jeden Tag bei uns auf der Wache.“

Wegen Diebstahls und Beleidigung wurde der Angeklagte schließlich zu fünf Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. „Da muss etwas passieren“, so die Richterin. Vielleicht sei der Mann in der JVA für einen kurzen Moment gut aufgehoben, vielleicht sei eine Therapie möglich.