Der Mädelsabend endete für Sandra Südmeyer, ihre Schwestern und ihre Cousine vorerst hinter der Schranke am Parkhaus am Markt.

© Daniel Magalski

Stress statt Mädelsabend: Parkhaus-Schranke wird für Lünerinnen zur Falle

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Im Parkhaus wollten sie noch schnell ihr Auto abstellen, freuten sich schon auf einen schönen Mädels-Abend. Die Lünerinnen aber fuhren in die Falle - gefangen zwischen Schranke und Pannen-Auto.

Lünen

, 19.03.2022, 07:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Essen und Cocktails im Extrablatt sollten am Samstag, 12. März, der krönende Abschluss werden für den Mädels-Abend: „Die Corona-Pandemie hat oft verhindert, dass wir uns treffen konnten, aber an diesem Tag klappte es endlich“, erzählt Sandra Südmeyer vom Treffen mit ihren drei Schwestern und ihrer Cousine.

Im Bowling-Center machten die Frauen den Start, wechselten dann in die Innenstadt. „Die Schranke des Parkhauses am Markt öffnete und schloss auch wieder hinter uns, da sahen wir einen Wagen vor uns auf der Auffahrt.“

Eingeschlossenen hatten eine Idee

Südmeyer: „Das Auto hatte eine Panne und weil es nicht mehr weiterfahren konnte, blockierte es die Auffahrt. Wir steckten nun fest zwischen der Schranke hinter uns und diesem Auto.“

Sandra Südmeyer lief also zu Fuß die Rampe hinauf, klingelte zusammen mit den Frauen aus dem defekten Auto beim Pförtner des Contipark-Parkhauses, denn die nun Eingeschlossenen hatten eine Idee.

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„Der Plan war, dass die Schranke hinter uns wieder geöffnet wird, dann hätten wir die Auffahrt rückwärts verlassen können und der defekte Wagen vor uns hätte auch von der Auffahrt rollen können“, schildert die Lünerin.

Frauen alarmierten die Polizei

„Die Mitarbeiterin an der Gegensprechanlage aber, der wir die Situation erklärten, antwortete uns, dass sie auch nicht wüsste, was wir machen sollten, sie die Schranke auf jeden Fall nicht öffnen dürfe und dabei blieb es trotz mehrfacher Nachfragen.“

Im Verlauf sei die Parkhaus-Mitarbeiterin zudem immer patziger geworden und beendete, als man ihr sagte, dass man nun die Polizei hole, laut Südmeyer das Gespräch.

"Die Schranke war unten und wir standen dahinter, vor uns das Pannen-Auto", berichtet Sandra Südmeyer.

"Die Schranke war unten und wir standen dahinter, vor uns das Pannen-Auto", berichtet Sandra Südmeyer. © Daniel Magalski

Die Eingeschlossenen alarmierten dann tatsächlich wie angekündigt die Polizei, doch die musste die Frauen zunächst ebenfalls vertrösten: „Ein Auto war in diesem Moment für diesen Einsatz nicht mehr frei, die Kollegen baten deshalb um etwas Geduld“, so eine Sprecherin der Polizei Dortmund.

Verhalten der Mitarbeiterin ärgert die Schwestern

Ihr Auto steckte rund eine Dreiviertelstunde auf der Auffahrt fest, so berichten die Schwestern, dann löste ein anderes Auto, das in das Parkhaus wollte, den Kontakt aus und öffnete so die Schranke. „Die Frauen halfen uns dann die Schranke hoch zu halten, so fuhren wir dann rückwärts aus dem Parkhaus.“ Die Polizei kam nicht mehr zum Einsatz.

Das Verhalten der Contipark-Mitarbeiterin ärgert die jungen Frauen, denn „wir waren in dieser Situation wirklich ohne Hilfe.“ Unsere Redaktion schrieb dem Parkhaus-Betreiber zu dem Vorfall: Contipark habe den Anspruch, jegliche Kundenanfragen, insbesondere dringende Anfragen aus den Parkhäusern, schnellstmöglich und zufriedenstellend zu beantworten beziehungsweise zu lösen, antwortet das Unternehmen mit Sitz in Berlin auf unsere E-Mail.

Contipark entschuldigt sich für Vorfall

Die Mitarbeiter aus der Leitzentrale „können und sollen“ Schranken aus der Ferne natürlich öffnen, wenn es die Situation vor Ort erfordert. Ein freundlicher und respektvoller Kundenumgang sei laut Contipark selbstverständlich.

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Contipark könne sich bei der Kundin für den Vorfall und die entstandenen Unannehmlichkeiten nur ausdrücklich entschuldigen: „Wir werden den Fall intern weiter untersuchen und Maßnahmen einleiten, um wie gewohnt, schnelle und kundenfreundliche Problemlösungen sicher zu stellen“, heißt es aus der Unternehmens-Kommunikation.

Sandra Südmeyer, ihre Schwestern und ihre Cousine setzten trotz des Zwischenfalls ihren Mädels-Abend fort: „Die Stimmung war natürlich erst ein bisschen gekippt, aber mit Essen und Cocktails nahm der Abend doch noch ein schönes Ende.“