
Die Lippebrücke der Fußgängerzone hat Künstler Gilbert Pink seinerzeit mit Licht und Farbe gestaltet. Das Licht ist längst erloschen. Pinks Kunst wird jetzt in einer Ausstellung gezeigt. © Goldstein/Stadt Lünen
Künstler Gilbert Pink zur beleuchteten Lippebrücke: „Schlampiger Umgang“
Ausstellung
Für Künstler Gilbert Pink kam die Einladung überraschend. Das Lüner Museum widmet ihm eine Ausstellung. Pink setzte die Lippebrücke in Szene. Durch „schlampigen Umgang“ leuchtet sie nicht mehr.
Eines seiner Werke war besonders im Blickpunkt. Gilbert Pink (80), der in den 80er- und 90er-Jahren auf Cappenberg wirkte und seine Remise zum Ort für Avantgarde-Kunst machte, gab der Lippebrücke in der Fußgängerzone die Farbe Blau. Er setzte Lichter unter das Bauwerk und damit den Fluss Lippe in Szene. Dass sich seine Lichtkunst längst verdunkelte, hat mit fehlenden Ersatzteilen, aber auch mangelnder Wartung und Vandalismus zu tun. Pink sagt, man sei „schlampig damit umgegangen“.
25 Jahre lang war Gilbert Pink im Raum Lünen und Dortmund tätig, bevor er 1995 nach Paris ging. Heute lebt er in Freiburg. Jetzt kommt Pink nach Lünen zurück. Eine Ausstellung widmet sich seinen Werken.
In seinem künstlerischen Werk setzt sich der Künstler intensiv mit dem Thema Farbe auseinander. Dazu nutzt er Pigmente, Aschen und Kohlen. Seine Bilder sind geprägt von Farbflächen auf speziell gewähltem Hintergrund. Das können beispielsweise gebrauchte Jutesäcke sein, in denen einst Kaffee transportiert wurde, das können aber auch verwitterte Holzbretter sein, die er mit Kaseinfarbe gestaltet, die einst für die Freskomalerei genutzt wurde.
Der Lüner Werner Tischer hatte die Idee, Werke von Gilbert Pink in Lünen zu zeigen „Ich kenne ihn seit 1990“, so Tischer, der sich sich für moderne Kunst interessiert. Damals sei Pinks Remise auf Cappenberg ein künstlerischer Hotspot gewesen. Der Kontakt zu ihm sei nie abgerissen. Zweimal habe Tischer Gilbert Pink in Paris und einmal auch in Berlin besucht. Seiner Idee der Ausstellung in Lünen habe Pink gern zugestimmt. „Ich war überrascht“, berichtet der Künstler.

Künstler Gilbert Pink kehrt zur Ausstellungseröffnung nach Lünen zurück. © Stadt Lünen
Werke der Stadt und aus Privatbesitz
Das Museum der Stadt Lünen zeigt ab Sonntag, 23. Oktober, Pinks Werke aus städtischem Kunstbesitz sowie aus Leihgaben der Sparkasse an der Lippe und von privaten Besitzern. Es gibt etliche Lüner Fans von Pinks Bildern, darunter die ehemalige Kulturamtsleiterin Annette Borns.
Doch nicht nur ältere Werke werden zu sehen sein. Pink zeigt auch vier kleinere, neue Arbeiten „Silber auf Schiefergrund“. Der 80-Jährige hat auch Kontakt zur Lüner Künstlergemeinschaft Karuskop, die sich bisher „offene Ateliers“ nannte.

Ein Werk von Gilbert Pink. © THOMAS BEHRENDT
Ausstellung bis 20. November
Die Ausstellung unter Federführung von Museumsleiterin Dr. Katja Stromberg beginnt am Sonntag, 23. Oktober, um 11 Uhr. Die Werke sind bis zum 20. November im Museum der Stadt Lünen in Schwansbell zu sehen. Der Eintritt ist frei. Zu der Ausstellung erscheint ein Begleitheft.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
