Mancher Raum im Haus an der Christian-Morgenstern-Straße ist voll mit zurückgelassenem Sperrmüll. © Görlich

Miet-Ärger

Kritik an Vivawest in Lünen: Mieter ärgern sich über Sperrmüll und Ratten

Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses im Lüner Norden sind genervt. Herumliegender Müll lockt Ratten an und die Grünflächen sind ungepflegt. Eigentümer Vivawest äußert sich dazu.

Lünen

, 28.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Wohnen, wo das Herz schlägt: Mit diesem Motto wirbt das Unternehmen Vivawest für seine Wohnungen. Für Bewohner der Christian-Morgenstern-Straße klingt das wie Hohn. Ihr Herz schlägt schon lange nicht mehr für das Haus, das sie bewohnen.

„Hier sieht es aus wie Sau“, berichtet einer der Bewohner, der namentlich nicht genannt werden möchte. In mehreren Räumen liegt Sperrmüll von ehemaligen Mietern, ausgehangene Fenster im Treppenhaus und überquellende Mülltonen vor dem Haus: Die Bewohner der Vivawest-Immobilie haben einiges zu bemängeln.

Keine Sanierungen geplant

„Das Haus ist richtig heruntergekommen“, so der Mieter. „Ich habe alles gemeldet, es ist denen alles bekannt.“ Den Zustand des Gebäudes schätzt Vivawest selbst offenbar anders ein: „Uns sind lediglich baujahrestypische Mängel bekannt, die in der Regel sofort zur Behebung beauftragt werden“, teilt die Pressestelle des Unternehmens mit.

Der Müll vor dem Haus quillt über und lockt offenbar Ratten an. © Görlich

Sanierungen an dem Gebäude seien in den kommenden Jahren nicht geplant. Da kann der Bewohner nur mit dem Kopf schütteln: „Die kümmern sich um gar nichts. Und das geht jetzt schon jahrelang so.“ Er vermutet, dass sich durch den Wechsel der Zuständigkeiten die Situation verschlechtert habe. „Ich kenne das Haus jetzt seit 40 Jahren. Das war früher nicht so wie jetzt.“

Diesem Eindruck entgegnet das Wohnungsunternehmen: „Der Objektzustand ist aus unserer Sicht baujahresentsprechend in Ordnung.“ Was ist aber mit dem zurückgelassenen Müll, der offenkundig ganze Räume einnimmt? „Der vorhandene Sperrmüll ist uns bekannt und wird zeitnah entsorgt.“ Drei Wochen nach dieser Ankündigung sei das allerdings noch immer nicht geschehen, berichtet der Anwohner.

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„Hier laufen Ratten herum“

Ein fast noch größeres Problem stellt die Müllsituation vor dem Haus dar. Neben überfüllten Mülltonnen liegen gefüllte Säcke, die offenbar auch Tiere anlocken.

„Hier laufen Ratten herum“, so der betroffene Bewohner. Eine weitere Mieterin bestätigt den Vorwurf. Auch im Haus gebe es immer wieder Sichtungen der Tiere, angelockt durch allerlei Sperrmüll im Keller. Von Vivawest heißt es dazu: „Aktuell haben wir keine Kenntnis über ein mögliches Rattenproblem.“ Der letzte Auftrag zur Schädlingsbekämpfung sei im Mai 2020 geschrieben worden.

Das eigentliche Problem mit den überfüllten Mülltonnen will der Wohnungsanbieter angehen: „Aktuell läuft eine Überprüfung des aktuellen Müllvolumens, auch im Hinblick auf die angrenzenden Gewerbemieter.“

Auch auf dem Dachboden, wo eigentlich Wäsche trocknen soll, liegt viel Müll herum. © Görlich

Probleme mit einem Dienstleister

Eine weitere aktuelle Baustelle zeigt sich ebenfalls vor dem Gebäude. Über einen Monat lang sei der Rasen nicht gemäht worden. Gerade im Sommer wirkt das schnell ungepflegt.

Vivawest räumt ein, dass es bei der Rasenpflege zu Problemen kam. Eigentlich solle der Rasen am Gebäude in den Sommermonaten etwa alle drei Wochen gemäht werden. „Wir hatten allerdings in dem besagten Quartier einen Nachunternehmer mit dem Rasenschnitt beauftragt, der seinen Leistungsverpflichtungen nicht vertragskonform nachgekommen ist. Daher haben wir das Vertragsverhältnis aufgelöst und einen alternativen Dienstleister mit der Leistungserbringung beauftragt“, heißt es vom Unternehmen.

Durch den Auftragnehmerwechsel sei es zu Verzögerungen gekommen. „Mittlerweile hat der neue Vertragspartner die Arbeiten aufgenommen, so dass wir davon ausgehen, dass die Leistungserbringung perspektivisch wieder planmäßig erfolgen wird“, kündigt Vivawest an.

Die Mieterinnen und Mieter des Hauses wollen, dass den Ankündigungen auch Taten folgen: „Es wird immer gesagt, dass man sich kümmern wolle. Ich kann die Sprüche nicht mehr hören“, sagt der Bewohner frustriert. Er und die anderen wünschen sich, künftig leichter an die Verantwortlichen herantreten zu können und hoffen auf eine schnelle Lösung der Situation in der Christian-Morgenstern-Straße.

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