An dem Update der Infizierten-und Verstorbenen-Zahlen in Verbindung mit dem Coronavirus werde der Kreis Unna festhalten, sagt Volker Meier als Sprecher der Kreisverwaltung.

An dem Update der Infizierten-und Verstorbenen-Zahlen in Verbindung mit dem Coronavirus werde der Kreis Unna festhalten, sagt Volker Meier als Sprecher der Kreisverwaltung. © Udo Hennes

Kreis Unna spart sich Veröffentlichung: Welche Corona-Zahlen gibt es noch?

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Die Pandemie ist zwar nicht vorbei, doch das Interesse der Menschen schwindet. Beim Kreis Unna heißt es zunehmend: „Zurück zur Normalität“. Zahlen zur lokalen Corona-Lage gibt es nun anderswo.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 25.05.2022, 04:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie viele Menschen in Unna aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind, wie viele in Selm nun wieder als genesen gelten und wie viele Patienten wegen Covid-19 in den Krankenhäusern im Kreisgebiet behandelt werden – all diese Zahlen und noch einige mehr veröffentlichte der Kreis Unna über zwei Jahre lang werktags auf seinen Internetseiten.

Im Frühsommer 2022, da die Corona-Pandemie kaum noch Einschränkungen im alltäglichen Leben mit sich bringt und die meisten Menschen doppelt oder dreifach geimpft sind, heißt es aber auch in der Kreisverwaltung zunehmend: „Zurück zur Normalität“.

Mitarbeiter, die im Gesundheitsamt aushalfen, kehren an ihre eigentlichen Arbeitsplätze in anderen Abteilungen zurück, und in der Rettungsleitstelle muss neuerdings niemand mehr abfragen, wie es auf den Intensivstationen in den Krankenhäusern aussieht. Die Recherche der Zahl binde Personalressourcen, die an anderer Stelle dringender benötigt würden, hieß es am Montag (23. Mai) zur Begründung.

Wie viele Menschen in den Impfbussen des Kreises Unna geimpft wurden, war mal eine gefragte Information. Mit der zunehmenden Zahl der Geimpften und den weggefallenen Einschränkungen im öffentlichen Leben hat aber auch das Interesse an der Pandemie-Berichterstattung insgesamt spürbar nachgelassen.

Wie viele Menschen in den Impfbussen des Kreises Unna geimpft wurden, war mal eine gefragte Information. Mit der zunehmenden Zahl der Geimpften und den weggefallenen Einschränkungen im öffentlichen Leben hat aber auch das Interesse an der Pandemie-Berichterstattung insgesamt spürbar nachgelassen. © Stefan Milk

Am Dienstag teilte dann der benachbarte Märkische Kreis mit, seine tägliche Berichterstattung über Fallzahlen nach dem 27. Mai einzustellen. Hintergrund sei, dass das Infektionsgeschehen weitestgehend keine Auswirkungen mehr auf das öffentliche Leben habe. Zudem seien aktuell weder von den täglichen Fallzahlen noch von der 7-Tages-Inzidenz Maßnahmen abhängig.

Vorbei ist die Pandemie freilich immer noch nicht, was 531 neue Corona-Fälle am Montag und 327 am Dienstag im Kreis Unna belegen. An dem Update der Infiziertenzahlen und Verstorbenen werde man deshalb auch festhalten, sagte Kreissprecher Volker Meier unserer Redaktion.

Wer sich darüber hinaus für weitere aktuelle Entwicklungen zur Pandemie auf der lokalen Ebene interessiert, muss aber nun anderswo schauen. Vor allem drei Quellen bieten sich dafür an – hier ein Überblick:

  • Landeszentrum für Gesundheit (LZG NRW): Das LZG mit Sitz in Bochum ist dem Gesundheitsministerium des Landes unterstellt. Auf seinen Internetseiten finden sich unter „Corona-Meldelage“ viele Zahlen und Diagramme auf Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise. Mitunter weichen sie aufgrund von Meldeverzögerungen leicht von denen des Kreises Unna ab. Man findet dort auch Statistiken, die der Kreis Unna selbst nie veröffentlicht hat, etwa zu Alter und Geschlecht von Infizierten und Toten. Demnach stammen die meisten der bisher 663 Corona-Toten aus der Altersgruppe der Frauen zwischen 80 und 89 Jahren, nämlich 137. Der aktuellste Todesfall, vom Kreis Unna am 24. Mai gemeldet, ist in dieser Zahl noch nicht enthalten: Es starb eine 96-jährige Frau aus Unna.
  • Robert-Koch-Institut (RKI): Auf das RKI als die zentrale Einrichtung für Krankheitsüberwachung in Deutschland wird nun vom Kreis Unna als Anlaufstelle für den aktuellen Inzidenzwert verwiesen. Bis Montag hatte der Kreis diese Zahl noch selbst veröffentlicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist freilich nur eine von vielen auf dem „Covid-19-Dashboard“ des RKI, auf dem sich jeder Landkreis aufrufen lässt. Es bietet ähnlich wie das LZG auch differenzierte Einblicke in die Verteilung von Fällen nach Alter und Geschlecht, außerdem eine „Sieben-Tage-Fallzahl“, die am Dienstag (24. Mai) bei 1844 lag.
  • Intensivregister: Das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erfasst tagesaktuell die Versorgungskapazitäten und Fallzahlen zu intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten. Für den Kreis Unna lässt sich schon seit einiger Zeit ablesen, dass der Anteil dieser Intensivpatienten rückläufig ist. Stand Dienstag, 24. Mai, lag er bei 5,88 Prozent, oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: Sechs Covid-Patienten lagen in einem Krankenhaus im Kreis Unna auf einer Intensivstation, drei davon wurden beatmet. Die Auslastung der Intensivbetten ist trotzdem konstant hoch: Am Dienstag waren von 102 Betten 97 belegt und nur fünf frei.

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