Für Theo (2) beginnt letzte Chemo-Therapie Familie aus Lünen hat nur einen Weihnachtswunsch

Für Theo (2) beginnt letzte Chemo-Therapie: Familie einen Weihnachtswunsch
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Theo mit seiner kleinen Schwester auf dem Schlitten oder auf dem Schoß seiner Oma - der Zweijährige aus Lünen-Horstmar genießt sichtlich die Zeit zuhause, ohne Chemo und Krankenhaus-Atmosphäre. Ab Mittwoch (14.12.) startet der Kleine dann den neuen Therapie-Zyklus, der 49 Tage dauern wird. Schon am Dienstag (13.12.) ist Papa Daniel mit dem tapferen Jungen zur Uniklinik Münster gefahren. Theos Herz wird kontrolliert, eine Routineuntersuchung während der Behandlung seiner Krebs-Erkrankung. Einen Tag später beginnt die neue Chemo-Therapie, die hoffentlich letzte für Theo.

Im Frühsommer wurde auf Kreta festgestellt, dass der Kleine an einer seltenen Form von Leukämie leidet. Am letzten Urlaubstag der Familie, nur wenige Stunden vor dem geplanten Rückflug nach Deutschland, brach Theo zusammen, Mama Nathalie musste ihn wiederbeleben. Auch im Krankenhaus auf Kreta musste Theo noch einmal reanimiert werden. Bange Tage folgten, dann konnte der Kleine zusammen mit seinem Papa mit dem Rettungsflieger nach Münster geflogen werden. Dank einer Spendenaktion des gemeinnützigen Vereins „Lüner helfen Lünern“.

Theo und seine kleine Schwester ließen sich auf dem Schlitten ziehen.
Theo und seine kleine Schwester ließen sich auf dem Schlitten ziehen. © Familie

In Münster gibt es eine Ärztin, die sich auf genau die seltene Leukämie-Form spezialisiert hat, an der Theo leidet. Glück im Unglück für die junge Familie. Inzwischen sind einige Monate vergangen. Theo hat jetzt zwei Wochen komplett ohne Therapie zuhause verbracht. Und mit seiner kleinen Schwester, die genau ein Jahr jünger ist als er, auch den ersten Schnee des Jahres genossen. Jetzt hoffen Mama Nathalie und Papa Daniel, dass er die neue Chemo gut verträgt.

Bis zum Heiligabend sind es vom Beginn der neuen Chemo an noch zehn Tage. „Stand heute, werden meine Mutter und meine Schwestern mit Familie kommen. Aber wir müssen natürlich sehen, wie es Theo geht, damit es nicht zu anstrengend für ihn wird. Denn er wird auch Cortison bekommen“, so die Lünerin. Für den ersten und zweiten Weihnachtstag gibt es noch keine Pläne.

Theo mit seiner Oma, die auch die junge Familie auf Kreta unterstützt hat, als Theo dort im Krankenhaus lag.
Theo mit seiner Oma, die auch die junge Familie auf Kreta unterstützt hat, als Theo dort im Krankenhaus lag. © Familie

Ohnehin haben die Eltern eigentlich nur einen einzigen Weihnachtswunsch - dass Theo wieder ganz gut gesund wird. „Man sagt immer, dass Gesundheit das Wichtigste ist. Wie richtig das aber ist, merkt man meistens erst, wenn jemand tatsächlich krank wird“, sagt Nathalie. Dass sie jetzt den letzten Therapiezettel in der Hand hält, ist fast noch unwirklich für die zweifache Mutter. „Wenn wir Theo heute sehen, muss man sich all das Schlechte aus diesem Jahr ins Gedächtnis rufen, um es irgendwie zu begreifen, was passiert ist.“ Ob man es aber wirklich mal begreifen könne, wisse sie nicht. „Man hat Angst, dass wieder was kommt.“

Wenn die 49 Tage mit unterschiedlichen Chemo-Therapien Anfang 2023 dann geschafft sind, bekommt Theo eineinhalb Jahre lang täglich Medikamente, die er schlucken muss. „Wir haben noch nicht darüber geredet, wie es weitergeht, ob wir wieder arbeiten gehen können.“ Denn noch muss man natürlich abwarten, ob - was sich alle erhoffen - alles so gut weiterläuft wie bisher mit Theos Genesung. Aber die Eltern würden sich auch über ein Stück mehr Normalität im Alltag freuen.

Uni-Klinik und Kinderarzt

In den eineinhalb Jahren, in denen Theo die Medikamente nehmen muss, stehen Kontroll-Untersuchungen zwischendurch an. „Wenn es klappt, können wir abwechselnd dazu an die Uni-Klinik nach Münster fahren und auch Untersuchungen beim Kinderarzt durchführen lassen.“ Wenn die Wünsche der Familie und Freunde in Erfüllung gehen, feiert Theo im Mai seinen dritten Geburtstag mit der Aussicht, bald wieder ganz gesund zu sein. Aber die vielen bangen Stunden im Jahr 2022 werden seine Eltern sicher nie vergessen. Umso mehr genießen sie unbeschwerte Stunden mit ihren Kindern wie die Schlittenfahrt im ersten Schnee.

Klein-Theo geht es zum Glück wieder besser.
Klein-Theo geht es zum Glück wieder besser. © Familie

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