Klein-Theo ist endlich wieder zuhause - nach zwei Monaten. Durch die Chemo hat der tapfere Junge seine Haare verloren.

Klein-Theo ist endlich wieder zuhause - nach zwei Monaten. Durch die Chemo hat der tapfere Junge seine Haare verloren. © Familie

Klein-Theo (2) aus Lünen ist wieder zuhause: Chemotherapie läuft ambulant

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Ein kleiner Junge aus Lünen kämpft tapfer gegen seine schwere Krebs-Erkrankung. Nach zwei Monaten ist Theo (2) nun endlich wieder zuhause. Die Chemo-Behandlung geht nun ambulant weiter.

Lünen

, 17.08.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist eine Mischung aus Freude und Ängsten, die Nathalie aus Lünen am Dienstag (16.8.) fühlt. Die zweifache junge Mutter ist glücklich, dass sie am Nachmittag ihren kleinen Theo wieder zuhause in die Arme schließen kann. Aber sie ist sich auch bewusst, dass sie nun mit ihrem Partner Daniel besonders aufmerksam sein muss. Denn Theo ist noch nicht als geheilt aus der Uniklinik Münster entlassen worden. Seine Chemotherapie gegen eine seltene Blutkrebs-Variante läuft nun ambulant weiter.

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Das bedeutet für die junge Familie, zu der auch Theos einjährige Schwester gehört, die ihr Brüderchen seit vielen Wochen nicht mehr gesehen hat, immer wieder nach Münster zu fahren. Zwei Mal die Woche zur Blutabnahme und schon am Mittwoch (17.8.) wieder zur nächsten Chemo. „Wir sollen zwei Mal am Tag Fieber messen, aber ich glaube, wir werden erstmal jede Stunde messen“, so Nathalie. Denn wenn der Kleine Fieber bekommen sollte, muss die Familie ihn sofort wieder nach Münster fahren.

Video-Calls mit der Familie

In der Uniklinik hatte Theo jederzeit Ärzte und Pflegepersonal um sich. Wenn etwas war, konnte somit sofort medizinisch eingegriffen werden. Jetzt müssen Nathalie und Daniel sehr wachsam sein und schnell reagieren, sollte es Theo schlechter gehen. Aber momentan mache der Kleine weiter gute Fortschritte.

„Vom Verhalten her ist er gut drauf, aber er kann weiterhin nicht laufen“, so Nathalie. Sie war ein paar Tage krank, konnte ihren zweijährigen Sohn deshalb nicht in Münster besuchen. Seit Theo dort von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt worden war, war sein Papa Daniel die ganze Zeit bei ihm. Seine Mama und seine kleine Schwester konnte Theo per Video-Call sehen und sprechen. „Auch seine Cousine, mit der er in die Kita geht, hat er so schon gesehen.“

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Dass Theo zwei Monate lang nicht zu Hause sein würde, stattdessen erst auf Kreta und nun in Münster im Krankenhaus liegen musste, ahnte niemand, als die kleine Familie mit Freunden in den Urlaub auf die griechische Insel startete. Wenige Stunden bevor es dann wieder zurück nach Deutschland gehen sollte, erkrankte Theo und erlitt innerhalb kurzer Zeit zwei Mal einen Herzstillstand.

Der kleine Theo ist seit Dienstag wieder zuhause in Lünen. Und muss sich nach zwei Monaten erstmal wieder an die Umgebung daheim gewöhnen.

Der kleine Theo ist seit Dienstag wieder zuhause in Lünen. Und muss sich nach zwei Monaten erstmal wieder an die Umgebung daheim gewöhnen. © Familie

Als dann die Diagnose kam, dass der Kleine an einer seltenen Blutkrebs-Variante leidet, begann die Therapie noch auf Kreta und der Wettlauf mit der Zeit. Denn vor Beginn einer weiteren Chemo-Phase sollte Theo zurück nach Deutschland, mit dem Rettungsflieger. An der Uniklinik Münster ist eine Expertin für die Erkrankung tätig, an der Theo leidet. Dank der Spendenaktion des Vereins „Lüner helfen Lünern“ gelang der Rücktransport in letzter Minute.

Mit dem Auto zurück nach Lünen

Jetzt muss sich der Kleine erst einmal wieder zuhause einleben. Daniel brachte Theo mit dem Auto zurück nach Lünen zu seiner Familie. Dass Theo so lange in der Klinik in Münster gelegen hatte, war der Tatsache geschuldet, dass er auf Kreta unter hohen Dosen Morphium gestellt wurde. „Das Mittel musste langsam aus dem kleinen Körper wieder raus. Das funktionierte nur, indem die Dosis immer minimal weiter herunter gesetzt wurde“, erklärt Theos Mama. Sonst hätte der Zweijährige schon längst die Chemotherapie ambulant absolvieren können.

Der kleine Theo in der Kita - bevor der Zweijährige erkrankte.

Der kleine Theo in der Kita - bevor der Zweijährige erkrankte. © Kita

Auf dem 68-Tage-Plan, den die Klinik für den Jungen ausgearbeitet hat, stehen auch Aufenthalte für eine Nacht wegen einer 24-Stunden-Chemo sowie Aufenthalte von vier Tagen. Wegen der aggressiven Therapie gegen den Krebs verschwinden nach und nach die blonden Haare auf Theos Kopf. „Wir haben ihm die Haare abrasiert, weil sie immer weiter ausfielen.“

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Nun muss seine Mama ihm zwei Mal am Tag eine Thrombose-Spritze geben. „Es ist schon Wahnsinn, was er in seinem jungen Alter alles mitmachen muss.“ Zum Glück habe Theo das Chemo-Medikament so gut geschmeckt, dass er in der Klinik sogar nach mehr verlangt.

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