Der Horstmarer See bleibt weiterhin gesperrt.

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Horstmarer See bleibt weiterhin für Badegäste gesperrt

rnCorona-Maßnahmen

Im Kreis Unna könnten ab Sonntag weitere Lockerungen in Kraft treten. Wer sich jedoch auf ein Bad im Horstmarer See gefreut hat, wird enttäuscht: Die Stadt wird die Sperrung beibehalten.

Lünen

, 04.06.2021, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Horstmarer See zählt zu den schönsten Badegewässern im Ruhrgebiet - und mittlerweile ist auch die Wasserqualität wieder hervorragend, wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz jüngst festgestellt hat. Allerdings hatte die Stadt Lünen den Badestrand Anfang Mai gesperrt. „Das Baden im See bei freiem Eintritt ist einer der Faktoren, der insbesondere Besucherinnen und Besucher aus Nachbarstädten und der ganzen Region anzieht“, heiß es in der Begründung. Durch die Sperrung, so die Hoffnung der Stadt, werden Teile dieses Zustroms von außerhalb wegfallen: „Angesichts der Alternative, den ganzen Park zu sperren, ist die Absperrung des Badebereichs in den Augen der Verwaltung das kleinere Übel.“

In der Bevölkerung stieß die Maßnahme nicht überall auf Zustimmung. Gerade in den vergangenen Tagen, als die Temperaturen über 25 Grad anstiegen, hätten sich viele Menschen die Möglichkeit einer Abkühlung gewünscht. Doch die Stadtverwaltung wird den Badesee vorerst nicht freigeben - auch nicht, wenn die Inzidenz im Kreis Unna unter 50 fällt und damit ab Sonntag theoretisch weitere Lockerungen kommen würden. „Wir prüfen das zwar, aber vorerst wird die Sperrung bestehen bleiben“, erklärte Stadtsprecher Benedikt Spangardt am Freitag (4. Juni) im Gespräch mit unserer Redaktion.

Baden nur in Freibädern möglich

Die Sperrung des Seeparks ist eine der Maßnahmen, auf die die Stadt konkreten Einfluss hat. Auch die Entscheidung über eine Maskenpflicht in der Innenstadt und die Sperrung von Wasserspielplätzen zum Beispiel am Tobiaspark liegt in der Hand der Verwaltung. Inwieweit die neue Situation mit niedrigen Inzidenzwerten eine Rolle spielt, soll laut Spangardt in der kommenden Woche beraten werden.

Damit werden die Besucherinnen und Besucher zwar weiter durch den Seepark spazieren können, ins Wasser kommt jedoch niemand. Immerhin: Das Café Seepark hat geöffnet, es besteht also die Chance, sich mit Essen und Getränken zu stärken oder auch eine längere Pause einzulegen.

Wer jedoch baden möchte, muss sich in die Freibäder zum Beispiel am Cappenberger See oder in Brambauer begeben. Im Gegensatz zum Horstmarer See kosten diese jedoch Eintritt, was wiederum neue Kritik an der Sperrung zur Folge hat: Menschen würden statt kostenpflichtiger Freibäder lieber in Gewässer wie den Kanal oder die Lippe ausweichen - mit verheerenden Folgen, wie der tödliche Badeunfall am Mittwochabend (2. Juni) bei Lünen-Süd gezeigt hat.

Allerdings ist auch der Horstmarer See ein unbewachtes Gewässer. „Die DLRG hat den Wachdienst vor rund 15 Jahren eingestellt“, sagt Thomas Wiewiora, Leiter Verbandskommunikation bei der DLRG-Kreisgruppe Lünen. Die zunehmende Zahl an Besuchern im Seepark habe für größere Probleme gesorgt. „Wir konnten die Sicherheit unserer Wachgänger nicht mehr gewährleisten, außerdem gab es Vandalismusschäden an unserer Ausrüstung.“

Passende Rahmenbedingungen fehlen

Eine Rückkehr der DLRG sei nicht angedacht, gleichwohl sagt Wiewiora, dass ein bewachter Badestrand zumindest hypothetisch eine gute Lösung wäre: „Wir gehen nicht so weit, dass wir vom Baden im Horstmarer See abraten. Aber grundsätzlich sind natürlich bewachte Strände die bessere Wahl.“ Allerdings habe es die Stadt bisher auch mit Hilfe von Sicherheitsdiensten nicht geschafft, Ruhe in den Park zu bringen und damit passende Rahmenbedingungen für einen Wachdienst am Wasser zu schaffen.

Unter dem Eindruck des tödlichen Badeunfalls im Kanal appellierte Thoms Wiewiora auch nochmal an die Bevölkerung, auf keinen Fall in unbewachten Gewässern und schon gar nicht in Schifffahrtswegen zu baden. „Das sind keine Schwimmbecken, wer dort hineinspringt, der riskiert sein Leben - egal, wie gut man schwimmen kann.“