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Höchste Baustelle Lünens: Herz-Jesu-Turm stärker beschädigt als gedacht
Sanierung
Die millionenschwere Renovierung der Herz Jesu Kirche dauert länger. Der Putz des 55 Meter hohen Turms ist stärker geschädigt als angenommen. Die Verzögerung hat Folgen für die Gottesdienste.
Im Mai sollte eigentlich die fast zwei Millionen teure Sanierung der katholischen Herz Jesu Kirche in der Innenstadt abgeschlossen sein. Doch ihre Wiedereröffnung wird noch dauern. Die Turmfassade unter dem prägenden Spitzhelm mit den vier Ecktürmen ist stärker beschädigt als anfangs gedacht. Zwischen Putz und Mauerwerk ist Feuchtigkeit eingedrungen, größere Stellen müssen jetzt gelöst und neu verputzt werden. „Nur reinigen und drüber streichen würde nicht reichen“, sagt Sven Seliger, Verwaltungsleiter im Pastroalen Raum Lünen des Erzbistums Paderborn.
Vor Jahrzehnten seien einige Stellen mal ausgebessert worden. Jetzt, wo ohnehin das Gerüst stehe, werden sie von Grund auf erneuert. Damit die Handwerker an dem 55 Meter hohen Turm arbeiten können, ist für sie eigens ein Aufzug installiert worden. Das Gerüst ist momentan die wohl höchste Baustelle der Stadt. Ein Arbeitsplatz nah am Himmel und mit weitem Blick über Lünen.
Hoch sind nicht nur die Arbeiten, sondern möglicherweise auch die Kosten. „Noch liegen wir im Rahmen“, so Seliger. Doch man können noch nicht einschätzen, welche finanziellen Auswirkungen die Zusatzarbeiten hätten. Allein das Gerüst ginge schon enorm ins Geld.
Messen sind weiterhin in St. Joseph
Bis in der Kirche wieder Gottesdienste gefeiert werden können, wird es noch dauern. Die Sonntagsmesse um 11.30 Uhr und die Vorabendmesse um 17 Uhr werden weiterhin in St. Joseph im Geistviertel gelesen. Mit einer Wiedereröffnung der Kirche rechnet Sven Seliger erst nach Abschluss der Außenrenovierung. Das könnte im September so weit sein.
Auch innen hat sich viel getan. Die Wände sind gereinigt, gegen Schimmelbefall gestrichen und mit neuer Farbe versehen worden. Im Gewölbe musste teilweise neu verputzt werden, der Elektriker hat neue Lampen vorinstalliert. Kunstwerke und Figuren sind derweil eingelagert und aufgearbeitet worden. Die Fenster hat ein Spezialist nach und nach ausgebaut. Sie werden gereinigt und ausgebessert, bevor sie mit einer Schicht aus durchsichtigem Sicherheitsglas wieder an ihren angestammten Platz kommen.
Kirche mit neuer Leuchtkraft
In der kommenden Woche soll der Holzfußboden der Kirche aufgearbeitet werden. Nach den Lampen, kehren auch die Kirchenbänke wieder in das 1904 errichtete Gotteshaus an der Holtgrevenstraße zurück. Das steht unter Denkmalschutz. Alle Arbeiten sind mit der Denkmalbehörde abgestimmt. „Man sieht jetzt schon, wie die Kirche wieder strahlt“, sagt Seliger. Die Maler hätten großartige Arbeit geleistet. Auch die bereits abgeschlossene Außenrenovierung lasse das Gebäude viel heller wirken.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
