Hoher Krankenstand
Hausarzt zu Erkältungswelle in Lünen: „Betroffene sind länger krank“
Lünen schnieft und schnupft. Noch ist die Grippewelle nicht da, doch die Sorge davor wächst. Dr. Arne Krüger, Sprecher der Lüner Ärzte, rät zum Impfen: „Wir sind schon ordentlich dabei.“
Von derzeit „unglaublich vielen Atemwegserkrankungen“ berichtet Hausarzt Dr. Martin Sobottka. Die Rate der Krankschreibungen sei hoch. Was auffällt: Viele Betroffene seien länger krank. Die Erkältungswelle sei heftiger, die Verläufe aber nicht schlimmer.
Seine Beobachtung deckt sich mit einer bundesweiten Tendenz. Laut dem aktuellen Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut ist die Zahl derer, die an Atemwegserkrankungen leiden, gestiegen. Sie liegt aktuell deutlich über den Werten des Vorjahres. „Richtige Grippefälle hatten wir noch nicht dabei“, sagt Sobottka. Eine Influenza geht mit hohem Fieber einher.
Allerdings könnte eine Grippewelle anrollen. Das wird beim Blick auf die andere Seite der Erde deutlich. „Der Saisonstart für die Influenza ist in Südostasien“, schildert Krüger. Am Evolutionspunkt, wo Menschen und Tiere dicht beieinander leben, kann sich das Virus verbreiten. Über Australien gelangt es dann nach Europa. Dort hat es im Winter, als hier noch Sommer war, eine besonders heftige Grippewelle gegeben. Krüger wundert das nicht. Schließlich seien dort die Lockdown-Maßnahmen härter gewesen. Doch auch hier kann die Welle stärker ausfallen.
Eine gestiegene Nachfrage nach Grippeimpfungen nimmt Dr. Arne Krüger, Hausarzt und Sprecher des Ärzte-Vereins Lünen, seit Corona wahr. © Magalski (A)
Hohe Nachfrage nach Grippeimpfungen
Schutz davor bietet die Grippeimpfung. Sie entfaltet ihre ganze Wirkung vier Wochen nach dem Piks, nach 14 Tagen tritt ein Effekt ein. Die Nachfrage nach Grippeimpfungen sei da, so Krüger. Das bestätigt auch Dagobert Ullrich, Sprecher der Lüner Apotheker. „Es wird rege geimpft“. Seit September seien die Ärzte mit Impfstoff versorgt worden. Der wurde schon im Februar/März bestellt. Krüger stellt seit der Corona-Pandemie fest, dass sich mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen wollen. „Wir arbeiten das ganz in Ruhe ab“, sagt er, denn zeitgleich läuft in der Praxis auch die Corona-Impfung, die an die BA.4/BA.5 Virusvarianten angepasst ist.
Einmal links in den Arm und einmal rechts
Obwohl inzwischen die gleichzeitige Impfung gegen Corona und Grippe erlaubt ist - einmal links in den Arm und einmal rechts -, will Krüger dem Immunsystem Luft geben und verteilt sie auf zwei Termine mit Abstand einer Woche. Das handhabt auch Martin Sobottka so, um mögliche Nebenwirkungen zuordnen zu können. „Bisher scheint die Verträglichkeit aber gut zu sein“, sagt er.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeimpfung Menschen ab 60. Aber auch jenen, die chronisch erkrankt sind. Für Schwangere ab der 14. Woche und für Menschen, die in Kontakt mit Risikopatienten sind, ist laut Stiko ebenfalls eine Impfung sinnvoll. Ähnlich sieht es für Bewohner von Alten-und Pflegeheimen aus oder für medizinisches Personal, das einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist. Geimpft wird ein Vierfach-Impfstoff. Für über 60-Jährige ist er höher dosiert.
Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.
Jetzt kostenfrei registrieren
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.