Andreas Naber bemängelt am Lüner Hauptbahnhof den maroden Zustand.

Andreas Naber bemängelt am Lüner Hauptbahnhof den maroden Zustand. © Maximilian Konrad

Hauptbahnhof Lünen versifft: „Mit meiner Mutter fahre ich hier nicht mehr“

rnVerkehr in Lünen

Der Zustand des Lüner Hauptbahnhofs ist schon seit Langem ein Problem. Das ärgert auch Andreas Naber, der regelmäßig pendelt. Er wünscht sich viele Verbesserungen.

Lünen

, 12.10.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Worte von Andreas Naber fielen eindeutig aus. „Am Morgen komme ich aus Berlin mit dem ICE und hier trifft mich echt der Schlag. Geht’s noch schlimmer?“, fragt sich der Lüner, als er vor kurzem am Lüner Hauptbahnhof ankam. Die Gründe für seinen Ärger: Zwischen den Treppen, die zu Gleis 3 und 4 führen, hatte sich Müll gesammelt. Zudem wurden einige defekte Treppenstufen nur behelfsmäßig geflickt.

Andreas Naber weiß, wovon er spricht, wenn es um den Lüner Hauptbahnhof geht. Seit 40 Jahren fährt er von dort aus mit dem Zug. Zunächst pendelte er regelmäßig zur Ausbildung nach Bochum, aktuell besucht er häufig seine Mutter, die noch in der Lippestadt wohnt. Er selbst ist mittlerweile in Stendal (Sachsen-Anhalt) Zuhause.

Wasser bleibt tagelang in den Vertiefungen stehen

„Früher bin ich mit meiner Mutter regelmäßig nach Saarbrücken gefahren. Doch mittlerweile mache ich das nicht mehr. Ich will ihr das nicht mehr zumuten“, sagt er. Stattdessen nehmen die beiden jetzt das Motorrad, wenn es in den Süden der Bundesrepublik geht.

Ihn stören viele Sachen: Angefangen mit den Unebenheiten. Gerade jetzt, wo es wieder mehr regnet, bilden sich Pfützen. Das Problem: Das Wasser bleibt tagelang in den Vertiefungen stehen – kein schöner Anblick und gefährlich, wenn man an eine falsche Stelle tritt.

Pfützen am Lüner Hauptbahnhof.

Gerade wenn es regnet, bilden sich am Lüner Hauptbahnhof häufig Pfützen. Das Problem: Es gibt viele unebene Stellen. © Maximilian Konrad

Dann schon die angesprochenen provisorischen Reparaturen an den Treppen. Gerade für Radfahrer oder Menschen mit Kinderwagen herrscht hier eine ständige Rutschgefahr. Denn: Zu den Gleisen 3 und 4 gibt es keinen Aufzug.

Die Treppenstufen zu den Gleisen 3 und 4 am Lüner Hauptbahnhof.

Die Treppenstufen zu den Gleisen 3 und 4 sind teilweise nur provisorisch gepflickt. © Maximilian Konrad

Auch ein Punkt, den Naber kritisiert: Der Bahnhof ist nicht behindertengerecht. „Menschen im Rollstuhl bekommen hier ihre Probleme.“ Zwar gibt es einen Treppenlift, der ist jedoch nicht in Betrieb. Nach Angaben der Radstation sei er seit Juni 2021 defekt.

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Zu den Kritikpunkten sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. „Wir wissen, dass der Bahnhof modernisierungsbedürftig ist. Daher haben wir eine Ausschreibung zur Modernisierung gestartet. Wenn alles planmäßig läuft, soll die Erneuerung im Frühjahr 2023 starten.“

Bahn auf Hinweise von Bürgern angewiesen

Andreas Naber betont, dass nicht an allem die Deutsche Bahn schuld sei. Auch die Menschen, die ihren Müll hinterlassen, würden zu der unschönen Szenerie beitragen. Als Gegenbeispiel nennt der Lüner Bahnhöfe in Japan. „Dort sind die Stationen sehr sauber. Ich glaube, den Menschen würde es nicht in den Sinn kommen, ihren Müll dort auf den Boden zu werfen.“

Nicht selten sammelt sich Müll an verschiedenen Orten im Lüner Hauptbahnhof.

Nicht selten sammelt sich Müll an verschiedenen Orten im Lüner Hauptbahnhof. © Anderas Naber

In diesem Zusammenhang weist der Bahn-Sprecher darauf hin, dass die Bahn auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen ist. „Wer Müll oder Vandalismus-Schäden vorfindet, soll diese bitte melden.“ Bürger können sich in diesem Fall an die 3S-Zentrale wenden. 3S steht für Service, Sicherheit und Sauberkeit und ist unter (0231) 729 10 55 zu erreichen.

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