Wie geht's weiter im Klöters Feld und an der Derner Straße? Können die Planungen für die mögliche Entwicklung von Gewerbegebieten voranschreiten? Darüber können alle Lüner am Sonntag (11.12.) in einem Bürgerentscheid abstimmen. Welches Ergebnis sich Franz-Josef Peveling wünscht, ist kein großes Geheimnis.
Denn Peveling ist Geschäftsführer der Harpen Immobilien GmbH, der die Fläche Klöters Feld gehört.
„Über 500 neue Arbeitsplätze“, schreibt Peveling, könnten dort entstehen. Peveling hatte sich auf Anfrage der Redaktion schriftlich gemeldet.
Harpen: Biotop trocknet aus
Harpen erhoffe sich, am Klöters Feld „moderne und ökologisch-nachhaltige Gewerbeimmobilien für unseren eigenen langfristigen Immobilienbestand“ zu bauen und zu vermieten. Deshalb habe man die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung beantragt, schreibt Peveling.
Die Bürgerinitiative, die mit ihrer Unterschriftensammlung den Weg zum Bürgerentscheid erst möglich gemacht hat, hatte bei ihrem Votum gegen die Entwicklung von Gewerbeflächen immer unter anderem mit dem Artenschutz argumentiert. „Die Behauptung, das vorhandene Feuchtbiotop würde vernichtet, ist falsch“, schreibt dagegen Peveling.
Im Gegenteil drohe das Feuchtbiotop auszutrocknen, wenn nicht weiteres Oberflächenwasser zugeführt werde. Auch die Hochwassergefahr im Lüner Süden steige nicht durch eine mögliche Bebauung. Darauf hatte auch Daniele Fiege, Chefin des städtischen Abwasserbetriebs SAL, in einer Podiumsdiskussion Ende April hingewiesen.
Peveling widerspricht außerdem dem Gerücht, dort solle eine Autobahnraststätte gebaut werden. Das Klöters Feld liegt im Lüner Süden direkt nördlich der A2. Harpen lege großen Wert darauf, möglichst auf fossile Brennstoffe zu verzichten.
Lünen, schreibt der Geschäftsführer, habe die Chance, am Klöters Feld nachhaltige Gewerbeimmobilien anzusiedeln „mit einem ausgeprägten Umweltschutz an einem gestärkten Biotop“.
Leo Bögershausen, Vorstandsmitglied der BI „Rettet das Klöters Feld“, hatte zuletzt in einem Leserbrief vorgerechnet, das Biotop würde sich durch das geplante Gewerbegebiet um 20 Prozent verkleinern und würde von 14 Meter hohen Industriehallen eingerahmt. „Ein derart eingekesseltes Biotop dürfte kaum überlebensfähig sein.“
Ungeachtet dessen hofft Peveling am Sonntag auf möglichst viele Nein-Stimmen, sodass die Planungen voranschreiten können. „Sollte der Bürgerentscheid dieses B-Plan-Verfahren abbrechen, finde ich das tragisch für Lünen.“
In einer vorherigen Version dieses Berichtes ist uns ein Fehler unterlaufen. Entgegen der Aussage haben wir Peveling nicht zu einer Live-Diskussion eingeladen, eine etwaige Einladung konnte er also auch nicht ausschlagen. Stattdessen hatten wir ihn gebeten, bei einem Video-Einspieler für die Live-Diskussion mitzuwirken. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
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