Halbzeit-Check nach der Kommunalwahl Bei der Sicherheit hat sich einiges getan in Lünen

Halbzeit-Check nach der Kommunalwahl: Bei der Sicherheit hat sich einiges getan
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Es ist schon gute Tradition, dass Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange am Anfang eines jeden Jahres die Kriminalstatistik für Dortmund und Lünen für das Vorjahr präsentiert. Und dabei seit etlichen Jahren nicht müde wird zu betonen, dass das Leben in Lünen, gemessen an der Gesamtzahl der Straftaten, sicher ist. Mal ein bisschen mehr, mal ein kleines bisschen weniger - aber grundsätzlich sicher.

Gleichwohl wissen Gregor Lange, und natürlich gilt dies auch für die Lüner Politik, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger entgegen der Statistik häufig etwas anderes besagt. Und weil das so ist, steht das Thema Sicherheit bei den meisten Parteien immer wieder ganz oben auf der Wahlkampf-Agenda - zuletzt 2020.

  • „Wir werden dafür sorgen, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt immer und überall sicher fühlen und dazu die Ordnungspartnerschaften mit der Polizei auf alle Ortsteile ausweiten“, versprach die CDU Lünen.
  • „Missachtungen gesellschaftlicher Verhaltensregeln dürfen nicht geduldet werden“, hieß es im SPD-Programm. Es sah vor, „sowohl das subjektive Sicherheitsgefühl der Lüner und Lünerinnen (zu) stärken als auch die objektive Sicherheitslage weiter (zu) verbessern“.
  • Dem schlossen sich auch die Freien Wähler an. In sogenannten Ordnungspartnerschaften könne „durch schnellere Koordination und Kommunikation ein aktiveres Netzwerk für mehr Sicherheit gebildet werden“.

Das Archivbild zeigt Polizeipräsident Gregor Lange bei der Vorstellung einer Kriminalstatistik.
Das Archivbild zeigt Polizeipräsident Gregor Lange bei der Vorstellung einer Kriminalstatistik. © picture alliance/dpa

Zusätzliche Stellen

Kurz nach der Kommunalwahl in Lünen am 13. September 2020, die Stimmen waren kaum ausgezählt, stellte die SPD im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung einen Antrag zur „Personelle(n) Aufwertung der kommunalen Ordnungspartnerschaftskräfte und (deren) Weiterentwicklung zu einem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD)“, dem sich die anderen Parteien mehrheitlich anschlossen - allen voran die CDU, die mit den Sozialdemokraten nach der Wahl einen Kooperationsvertrag, eine Art Koalitionsvertrag, schloss.

Wenige Monate später, am 11. März 2021, beschloss der Rat der Stadt Lünen dann mehrheitlich bei einer Gegenstimme, dass für die in gleicher Sitzung beschlossenen „zusätzlichen vier Vollzeitstellen im Bereich der Ordnungspartnerschaften Sachkosten in Höhe von 20.000 Euro im Haushalt eingestellt werden“.

Und tatsächlich sind den ganzen Worten und Beschlüssen in der Zwischenzeit Taten gefolgt. Das geht nicht nur aus einer Präsentation der Verwaltung für die Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung am 14. Dezember vergangenen Jahres hervor, sondern auch aus einer aktuellen Anfrage unserer Redaktion an die Stadt Ende Juli dieses Jahres.

Stadtgebiet im Visier

Danach wurde die Zahl der Mitarbeiter für die 2018 gegründete Ordnungspartnerschaft mit der Polizei nach der Kommunalwahl 2020 von drei auf sieben Stellen aufgestockt. Außerdem bestätigte Stadtsprecher Daniel Claeßen: „Ja, die Ordnungspartnerschaft ist im gesamten Stadtgebiet tätig. Hierzu zählen natürlich auch Einsätze und Streifen in allen Stadtteilen.“

Details dazu finden sich in der genannten und öffentlich einsehbaren Präsentation der Verwaltung:

Danach werden folgende Einsatzschwerpunkte der Ordnungspartnerschaft genannt: die Lüner Fußgängerzone, der Zentrale Omnibus-Bahnhof und der Bahnhof Lünen, die Münsterstraße, die Stadtteile Lünen-Brambauer und Lünen-Süd sowie hauptsächlich saisonale Kontrollen im Seepark Horstmar.

Die meisten Einsätze der Ordnungspartnerschaft spielten sich im Oktober und November rund um den Bahnhof und Ominbusbahnhof sowie den Tobiaspark in der Lüner Innenstadt ab. Beide Monaten addiert kommen die Bahnhöfe auf 175 Einsätze, der Tobiaspark auf 162 Einsätze.

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