Gottfriedstraße in Lünen soll Fahrradstraße werden

Anwohner kritisieren Stadt-Pläne

Aus der Gottfriedstraße im Norden Lünens soll eine Fahrradstraße werden. Heißt konkret: weniger Parkplätze, Fahrradfahrer haben bald Vorrang. Diese Pläne für die Sanierung hat die Stadt am Montagabend vorgestellt. Von Anwohnern kamen dazu viele kritische Anmerkungen.

LÜNEN

, 11.04.2017, 15:29 Uhr / Lesedauer: 2 min
Kein richtiger Gehweg und eine ungeordnete Parksituation - das hat die Verwaltung als Probleme in der Gottfriedstraße ausgemacht und will sie bei der Sanierung lösen. Gleichzeitig soll die Gottfriedstraße eine Fahrradstraße werden.

Kein richtiger Gehweg und eine ungeordnete Parksituation - das hat die Verwaltung als Probleme in der Gottfriedstraße ausgemacht und will sie bei der Sanierung lösen. Gleichzeitig soll die Gottfriedstraße eine Fahrradstraße werden.

Was hat die Stadt vor?

Sie will die Gottfriedstraße von Grund auf neu gestalten. Heißt: 1,75 Meter breiter Gehweg, 1,75 Meter breite Parkstreifen, 4,75 Meter breite Fahrbahn, neue Beleuchtung.

Im westlichen Teil der Gottfriedstraße sollen die Parkstreifen an der nördlichen Fahrbahnseite liegen, im östlichen Teil an der Südseite. Dadurch gibt es künftig weniger Parkplätze als heute. Fahrradstraße deswegen, weil viele Schüler des Schulzentrums Altlünen die Gottfriedstraße nutzen. So begründete es Reinhard Scholz, Leiter der Abteilung Straßenbau.

Was sagen Anwohner dazu?

Circa 30 Bürger nahmen an der Info-Veranstaltung im Ratssitzungssaal teil.  Hier ihre Kritikpunkte/Fragen/Anregungen und was die Stadt dazu sagte:

  • Kritik: Die Fahrbahn ist doch gar nicht so schlecht. Warum wird die Straße dann überhaupt saniert?
  • Antwort: Laut Scholz ist sie in Klasse 5, der schlechtesten Schadensklasse, eingestuft. Auch, weil die Gehwege „teilweise nur aus Schotter bestehen und zugeparkt sind“.
  • Kritik: Die Straße wurde kürzlich erst aufgerissen, warum jetzt schon wieder?
  • Antwort: „Es waren Maßnahmen der Stadtwerke, die sind mit uns nicht koordiniert worden“, so Scholz.
  • Kritik: Die Parkstreifen, so wie sie geplant sind, nehmen an einigen Stellen die Sicht beim Ein- und Ausparken aus den Grundstückszufahrten bzw. den Grundstücksparkplätzen.
  • Antwort: Scholz sagte dazu, die Stadt werde prüfen, die Abstände zu den Parkstreifen etwas zu vergrößern.
  • Kritik: „Sei klauen uns Parkplätze ohne Ende.“
  • Antwort: Nein, so Scholz, „wir klauen gar nichts.“ Parkplätze für Anwohner seien auf den Grundstücken nachzuweisen. Als Anregung nahm Scholz mit, auf zwei geplante Baumstandorte zu verzichten. Er war aber skeptisch, ob damit zusätzlicher Parkraum entstehen kann.
  • Frage: Wird auch der Kanal erneuert?
  • Antwort: Nein, so Scholz. Der Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung habe erklärt, der Kanal sei in Ordnung.
  • Frage: Wieviel kostet die Maßnahme, was müssen die Anlieger zahlen?
  • Antwort: Die Stadt kalkuliert mit 570000 Euro. Nach der Einstufung als Haupterschließungsstraße werden die Anlieger zu 50 Prozent an den Kosten für Fahrbahn und Entwässerung beteiligt sowie zu 65 Prozent an den Kosten für Gehwege, Beleuchtung, Parkplätze und Grünflächen.

Jetzt lesen

So geht es jetzt weiter

  • Der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung befasst sich am Mittwoch, 26. April, (17 Uhr, Rathaus, Willy-Brandt-Platz) mit den Plänen und dem Ergebnis der Bürgerinformation.
  • Gibt die Politik grünes Licht, könnte frühestens im Herbst 2017 gebaut werden, möglicherweise aber auch erst im Frühjahr 2018.
  • Die Bauzeit beträgt laut Stadt voraussichtlich „ein gutes halbes Jahr“.