Geschäftsleute: Verkaufsoffene Sonntage zu Großereignissen bringen nichts
Lüner Innenstadt
Zur Himmelfahrtskirmes herrschte bestes Wetter, die Innenstadt war am Sonntag voll. Die wenigsten Besucher gingen allerdings auch in ein Geschäft, was die Kaufleute nachdenklich stimmt.

Zum verkaufsoffenen Sonntag (hier bei der Lünschen Mess 2018) ist die Innenstadt zwar oft voll - die Händler profitieren nach eigener Aussage allerdings kaum davon. © Storks (A)
Als Helmut von Bohlen, Vorsitzender, des City-Rings, die anwesenden Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung um ein Feedback zum verkaufsoffenen Sonntag bat, schwankte die Bewertung zwischen „schlecht“ und „sehr schlecht“. Wobei die Kaufleute natürlich nicht den Sonntag an sich meinten, sondern die Resonanz der Kunden, die zumindest zahlreich durch die Innenstadt strömten.
Ganz praktisch sei es bei einem Spaziergang von der Lippebrücke in Richtung Alter Markt aber so gewesen, dass die Geschäfte auf der rechten Seite „praktisch tot“ gewesen seien, wie es ein Geschäftsmann schilderte. „Die Buden haben die Sicht auf die Läden genommen, da kam kein Kunde hin.“ Die Läden auf der linken Seite hätten dieses Problem zwar nicht gehabt. „Reingegangen ist da aber auch kaum jemand. Überhaupt waren die Leute eher an der Kirmes interessiert.“
Eine Kauffrau betonte, dass das Publikum zur Lünschen Mess wesentlich kauffreudiger sei - im Kern aber Großveranstaltungen einen verkaufsoffenen Sonntag eher behindern als unterstützen. „Gesetzlich ist klar geregelt, dass wir uns an solche Ereignisse koppeln müssen“, fasste Helmut von Bohlen das Dilemma zusammen.
Eine mögliche Lösung wären Events unter der Woche, um die Kundenfrequenz in der Innenstadt zu erhöhen. Dazu hat der Cityring nun einen Arbeitskreis gegründet.