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Gebrauchte Einmal-Masken gehören in den Restmüll, nicht in die Botanik
Verbraucher-Tipp
Sie liegen auf dem Bürgersteig, im Gras oder neben dem Eingang von Supermärkten - Einmal-Masken, die nach Gebrauch achtlos entsorgt werden. Das kann allerdings gefährlich werden.
Wer in Bus oder Bahn unterwegs ist, muss Maske tragen. Genauso wie beim Einkaufen oder auch am Sonntag bei der Kommunalwahl im Wahllokal. Masken sollen dafür sorgen, dass die Ansteckungsgefahr beim Einkaufen und im öffentlichen Nah- und Fernverkehr eingedämmt wird.
Viele Menschen haben sich Stoffmasken selbst genäht oder gekauft, die man waschen und mehrfach benutzen kann. Andere verwenden die so genannten Einmal-Masken. Und von denen findet man leider immer wieder welche auf dem Bürgersteig oder irgendwo auf dem Rasen. Das gilt auch für Einmal-Handschuhe oder gebrauchte Desinfektionstücher.
Warum das unachtsame Wegwerfen sogar gefährlich sein kann und wie diese Corona-Utensilien richtig entsorgt werden, erklärt das Team der Lüner Verbraucherberatung, die auch für Selm zuständig ist, in Fragen und Antworten.
? Warum sind gebrauchte Masken, Handschuhe oder Desinfektionstücher gefährlich?
Sie können nach dem Tragen mit Viren und Keimen belastet sein (nicht nur Corona-Viren).
? Wo sollte man Einmal-Masken, Handschuhe und gebrauchte Desinfektionstücher richtig entsorgen?
Ausgediente Hygieneartikel gehören in den Restmüll. Um den Abfall zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass die enthaltenen Stoffe nicht mehr chemisch reagieren, wird dieser verbrannt. Damit ist eine sachgerechte Entsorgung sichergestellt, so die Verbraucherschützer. Produkte zum Schutz vor Corona gehören auf keinen Fall in die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Sie dürfen auch nicht über Wertstofftonnen entsorgt werden, weil Hygienemüll nicht recycelt wird.
Beratung telefonisch oder per mail
- Das Team der Lüner Verbraucherberatung bietet weiterhin aufgrund von Corona eine Beratung telefonisch, Tel. (02306) 30138 - 01, per E-Mail: luenen@verbraucherzentrale.nrw und Fax, (02306) 30138 - 08, an.
- Wenn ein persönliches Gespräch nötig ist, wird ein Termin vereinbart und das Gespräch unter den notwendigen Hygieneauflagen in der Beratungsstelle durchgeführt.
? Wie geht man richtig mit Einmal-Masken um?
Es sind Wegwerf-Produkte, die zum Teil aus synthetischen Fasern bestehen. Werden die Einweg-Masken feucht und will man die Gefahr einer Ansteckung minimieren, muss dieser Mundschutz gewechselt und entsorgt werden. Da alle Arten von Einmalmasken mit Keimen und Viren belastet sein können, gehören sie in den Restmüll. Ist unterwegs kein Mülleimer in Sicht, sollten Maskenträger einen verschließbaren Beutel für den Transport dabeihaben, damit die Maske, oder auch Handschuhe und gebrauchte Desinfektionstücher dann zu Hause sicher in den Restmüll kommen.
? Was sind die Vorteile von Mund-Nasen-Schutz aus Stoff?
Sie lassen sich viele Male waschen (meist bei 60 Grad) und auch bügeln. Das Tragen von Mehrmal-Masken aus Baumwolle ist damit umweltfreundlicher als ständig Einmal-Masken in den Restmüll zu werfen. Man kann diese Stoffmasken entweder selber nähen oder auch kaufen. Masken, Tücher und andere wiederverwendbare Mundschutze sollten in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.
? Wie entsorgt man Desinfektionsmittel?
Reste von Desinfektionsmitteln sollte man am besten an einer Schadstoff-Sammelstelle abgeben, damit die Flüssigkeiten nicht unkontrolliert über Abflüsse ins Abwasser gelangen. Feuchttücher mit Desinfektionsmitteln dürfen auf keinen Fall in der Toilette entsorgt werden, sonst kann der Abfluss verstopfen.

Der Inhalt sollte im Sondermüll entsorgt werden, die Plastikflaschen in der gelben Tonne. © picture alliance/dpa
? Wohin mit Verpackungen von Einweg-Schutzprodukten?
Leere Tuben und Flaschen aus Kunststoff für Desinfektionsmittel gehören in die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Genauso wie Kunststoffhüllen von Einweg-Masken. Kartons von Einmal-Handschuhen sollten in den Papiermüll und leere Glasflaschen von Desinfektionsflüssigkeiten in den Glascontainer wandern.
? Was ist wirksamer Schutz vor Ansteckung mit Corona?
Der beste Schutz gegen eine Ansteckung, so die Fachleute der Verbraucherberatung, bestehe weiterhin darin, einen Abstand von mindestens 1,50 Meter voneinander zu halten, die Hände gründlich mit Seife zu waschen und bei Reiz in den Atemwegen in die Armbeuge zu husten oder zu niesen.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
