Die französische Doktorandin Marion Ille Roussel (r.) im Gespräch mit Patricia Froch vom Sozialen Dienst der WBG auf dem Heliand-Gelände.

© Annette Goebel

Für ihre Doktorarbeit: Junge Französin besuchte Wohn-Projekte in Lünen

rnWohnen für Senioren

Lünen wird Teil einer Doktorarbeit - genauer gesagt, zwei Projekte des Service-Wohnens in der Lippestadt. Eine französische Doktorandin war deshalb vor kurzem in Lünen zum Ortstermin.

Lünen

, 19.08.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zwei Service-Wohn-Projekte aus Lünen werden Teil einer Doktorarbeit. Doktorandin Marion Ille Roussel beschäftigt sich für ihre Promotion an einer Pariser Universität mit Wohnungsunternehmen, die Seniorenwohnungen anbieten. Dafür vergleicht sie Projekte in ihrer Heimat Frankreich, in Deutschland und in England.

Derzeit ein Quartier in Dortmund

Seit eineinhalb Jahren arbeitet die 28-Jährige an ihrer Doktorarbeit und rechnet damit, dass es noch einmal die gleiche Zeit dauern wird, bis sie sie dann an der Uni einreichen kann. Da sie sich dafür entschieden hat, das Ruhrgebiet mit Nordfrankreich und der Region „Greater Manchester“ zu vergleichen, hat sie sich in Dortmund ein Quartier gesucht. Auch, weil sie Projekte in Dortmund und in Lünen ausgesucht hat.

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Auf Lünen fiel deshalb die Wahl, weiß Annette Goebel, Koordinatorin für Altenarbeit der Stadt Lünen, weil es in der Lippestadt so viele und auch viele verschiedene Anlagen des Service-Wohnens gibt. Marion Ille Roussel nahm Kontakt mit ihr auf. Die junge Französin, die hervorragend Deutsch spricht, führte ein Video-Gespräch mit Annette Goebel und verabredete sich dabei für einen Besuch in Lünen.

Gespräch mit zwei Wohnungsbau-Unternehmen

Am Projekt Nachbarschaftliches Mehrgenerationenwohnen in Heliand (Nordlünen) trafen Annette Goebel und Marion Ille Roussel Patricia Froch vom Sozialen Dienst der Wohnungsbau-Genossenschaft (WBG) und an der Residenz Osterfeld Michael Meyer, Teamleiter Wohnungsvermietung. Die Gespräche brachten die Doktorandin ein Stück weiter. „Es ist immer besser, wenn man vor Ort ist und Fragen stellen kann.“ Denn sie habe sich beispielsweise Heliand ganz anders vorgestellt - als Nutzung alter Gemeindegebäude, nicht so modern.

Wegen Corona hat die Feldforschung für ihre Doktorarbeit weitgehend zunächst online stattgefunden. „Jetzt versuche ich mehr vor Ort zu sein. Bei vielen Akteuren ist es besser, sie direkt zu befragen statt online“, sagt Marion Ille Roussel.

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In Deutschland kommen ihr da ihre sehr guten Sprachkenntnisse zugute. Sie hat in Berlin Geographie und Politikwissenschaften studiert. Für die Promotion wechselte sie dann an eine Pariser Universität. Die junge Doktorandin stammt auch aus dem Bereich Paris.

Manchester und Nordfrankreich

Nach ihrem Aufenthalt im Ruhrgebiet geht es für Marion Ille Roussel im September/Oktober weiter in den Raum Manchester und im Oktober/November dann nach Nordfrankreich. Einen Unterschied zwischen Deutschland und ihrem Heimatland kennt sie schon: „In Frankreich gibt es nicht solche Wohnungsbaugenossenschaften, deshalb war es sehr interessant für mich, in Lünen mit Mitarbeitern zu reden und den Aufbau so besser zu verstehen.“ Da der Begriff „Service-Wohnen“ nicht geschützt ist, gibt es hier unterschiedliche Vorstellungen und inhaltliche und architektonische Umsetzungen.

Auch wenn sie ihre Doktorarbeit in ihrer Muttersprache schreiben wird, kann sich Marion Ille Roussel gut vorstellen, dass sie ihren Gesprächspartnern in Deutschland und England eine Zusammenfassung schicken wird. „Wenn es Nachfragen gibt beantworte ich die gerne.“ Auch eine Veranstaltung nach Fertigstellung könnte es geben - wenn die Gesprächspartner Interesse haben.

Unterschiede der Angebote in drei Ländern

Dann würde die Wissenschaftlerin die Unterschiede zwischen dem sozialen Wohnangebot für Senioren in den drei europäischen Ländern vorstellen. „Bisher habe ich schon eine Rückmeldung von einer Stadt in Frankreich, in der ich bei einer Veranstaltung zu Gast sein soll und über meine Arbeit sprechen werde. So etwas ist für mich auch sehr hilfreich.“

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