Freibäder im Kreis Unna
Freibad-Check: Am Cappenberger See in Lünen ist für jeden was dabei
Wir testen Freibäder im Kreis Unna für Sie - und haben das Freibad am Cappenberger See besucht. Hier findet jeder ganz nach seinen Bedürfnissen ein Eckchen.
Am Rand der Nichtschwimmer-Becken sitzt die vierköpfige Familie Jäger-Schuld auf einer Bank. „Die Rutsche ist cool“, erzählt Hannah Jäger-Schuld, „und dieser Pilz da drüben und das Wasser ist super.“ Zusammen mit ihrem Bruder Noah und ihren Eltern ist sie heute aus Werne gekommen, um den Sommerferien-Tag zu nutzen, bevor die Eltern wieder arbeiten müssen. „Als wir heute nach einem schönen Bad geschaut haben, hat die Rutsche hier den Ausschlag gegeben“, sagt ihre Mutter. „Hier können wir ganz entspannt die Sonne genießen und es ist schön leer.“
Seit 60 Jahren Bade-Gast
„Das ist meine Heimat und das schönste Freibad in der ganzen Umgebung“, sagt Dieter Stephan. „Mit dem Fahrrad bin ich in 15 Minuten hier. Ich komme schon seit 60 Jahren hierher.“ So oft wie möglich, also fast täglich, kommt der 65-Jährige ins Bad, um Bahnen zu schwimmen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Renatus Bergmann gehört er zu einem festen Stamm an Schwimmern, die täglich ihre Bahnen ziehen.
So schön es hier ist, ein bisschen was zu bemängeln haben die beiden dann doch: „Hier am Becken könnte man noch ein Sonnensegel spannen“, schlägt Renatus Bergmann vor. Und die Schließzeit sei mit der Pandemie auf 19 Uhr reduziert worden. „Für Berufstätige wie meine Frau, ist es dann schwierig, nach der Arbeit noch zu kommen“, sagt Dieter Stephan. Er wünscht sich, dass wieder bis 20 Uhr geöffnet wird.
„Eine Erholungs-Oase“
„Die Öffnungszeiten haben wir coronabedingt gekürzt“, erklärt Bernd Ostermann. Seit 26 Jahren ist er als Fachangestellter für Bäderbetriebe im Sommer am Cappenberger See und im Winter im Lippe Bad tätig. „Wir wollen es austesten den Vereinen, die abends kommen, mehr Platz zu geben.“ Fünf Vereine trainieren an den Abenden im Becken.
Ein 50-Meter-Schwimmbecken, drei Nicht-Schwimmer-Becken, 75 Meter Rutsche, ein großer Bereich für kleinere Kinder mit Matsch-Spielplatz, Volleyball-Feld und Tischtennis-Platten und dazu eine große Liegewiese mit viel Schatten. „Zusammen mit dem Cappenberger See ist das hier seit Jahrzehnten eine Erholungs-Oase und einfach wunderschön“, sagt Ostermann über „sein“ Bad. Im Jahrhundertsommer 2003 habe er hier 9000 Gäste, dicht an dicht, gehabt. Seitdem war es aber nie wieder so voll. An diesem Donnerstag-Mittag mitten in den Sommerferien sind vielleicht 200 Menschen im Bad. „Viele haben jetzt einen Pool im Garten“, vermutet er. „Und in den Ferien ist es sowieso ruhiger. An heißen Tagen kommen aber immer noch bis zu 5000 Leute.“ Die verteilen sich aber bei der Weitläufigkeit der Anlage vermutlich gut.
“Schön und grün“
Im hinteren Bereich, der nur für Kinder unter acht Jahren erlaubt ist, planscht zum Beispiel Anja Wosnitza mit ihrem Sohn Jan. „Ich liebe dieses Freibad“, sagt sie, „sowohl für Große, wie auch für Kleine: Hier ist für jeden was dabei. Ich bin schon immer gerne hier hin gegangen.“ Letztens seien 800 Schüler hier gewesen. „Das hat man aber gar nicht gemerkt, die haben sich gut verteilt“, sagt die junge Mutter.
„Schön und vor allem grün ist es hier und die Kinderabteilung ist toll“, findet auch Georgina Ehrt, die gemeinsam mit ihrer Mutter Sabine auf einer mitgebrachten Liege entspannt.“ „Wenn wir Zeit haben, gehen wir sehr gerne ins Freibad“, erzählt die Nordkirchenerin. Und weil die 28-Jährige schwanger ist, hat sie im Moment viel Zeit. „Hierhin kommen wir sehr gerne, auch mit Kindern. Anders als zum Beispiel in Selm ist es hier so schön weitläufig. Es gibt genug Platz am Becken und auch der Eintritt ist völlig ok.“ Nur dem Kiosk können die beiden keine gute Bewertung geben: „Das ist junges und unerfahrenes Personal. Die Pommes waren nicht lang genug frittiert und dafür passte das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht“, sagt Sabine Ehrt.
Kiosk bekommt schlechte Bewertung
Auch wenn die meisten Besucher die Anlage als hervorragend bewerten, mit dem Kiosk sind sie nicht zufrieden. „Man weiß nie, wann er öffnet“, sagt auch Anja Wosnitza. „Der Betreiber kommt, wann er Lust hat und es ist viel zu teuer“, sagt auch Renatus Bergmann. Von den Frühschwimmern weiß er, dass die sich eigentlich gerne nach ihrem Sport einen Kaffee oder ein Frühstück gönnen würden. „Aber um die Zeit, so gegen zehn, hat der nie schon geöffnet“, weiß Bergmann.
„Ja, der Kiosk öffnet meist erst gegen Mittag“, bestätigt Bademeister Bernd Ostermann. Der Kiosk sei verpachtet, sodass die Bädergesellschaft auf Öffnungszeiten und Angebote keinen Einfluss nehmen könne.
Bei allen Kategorien bekommt das Freibad Cappenberger See volle Punktzahl. Nur der Kiosk muss leider mit nur einem Schirm bewertet werden. © Leonie Sauerland
Eine große Fläche hat dieses Freibad zu bieten. Da ist wirklich für jeden etwas dabei. Besonders schön ist, dass es drei große Nichtschwimmer-Becken, abgetrennt vom Schwimmer-Becken gibt. In anderen Bädern, in denen sich Schwimmer und Nicht-Schwimmer ein Becken teilen müssen, kommen sich diejenigen, die schwimmen oft mit denen, die Ball spielen oder planschen wollen in die Quere. Oder es gibt nur früh Morgens die Möglichkeit sportlich zu schwimmen. Schön ist auch, dass das Kinder-Becken etwas abseits ist und wirklich den Kleineren vorbehalten ist, sodass Jugendliche ihre gewagten Sprünge woanders austesten müssen. Die Liegewiese ist weitläufig und bietet genügend Schatten. Nur der Kiosk ist eindeutig verbesserungswürdig. Nach Berichten von labbrigen, überteuerten Pommes hatte die Autorin auch wenig Lust, diese zu testen.
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