Frau (65) in Witten getötet: Polizei fasst Tatverdächtigen in Lünen

Polizei

Ob ihm Mord oder Totschlag zur Last gelegt wird, lässt die Staatsanwaltschaft noch offen. Fest steht: Der Mann, den die Polizei in Lünen schnappte, soll eine 65-Jährige getötet haben.

Lünen

, 14.10.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Dorfstraße in Lünen gilt nicht als heißes Pflaster: eine 1,6 Kilometer lange Straße, die von der B54 quer durch Wethmar zum nordöstlichen Stadtrand führt. Dort geht sie zwischen Feldern und Weiden in einen Wanderweg über: links nach Cappenberg, rechts nach Werne-Langern. Am Donnerstag gegen 17.50 Uhr waren dort nicht nur Anwohner, heimkehrende Pendler, Schulkinder und Spaziergänger auf der Gassi-Runde unterwegs, sondern auch ein Mann, der drei Tage zuvor eine Bluttat begangen haben soll.

Polizei: Festnahme in Lünen erfolgte ohne Widerstand

Die Polizei gibt sich wortkarg. Die für Lünen eigentlich zuständige Dienststelle in Dortmund lässt gar nichts verlauten und verweist an die Kolleginnen und Kollegen in Bochum. Gianna Isabella Kruck, die Sprecherin der dortigen Polizei, spricht lediglich von einer „Festnahme an der Dorfstraße“. Der 63-Jährige habe keinen Widerstand geleistet. Die Handschellen rasteten offenbar auf offener Straße ein, wie die Polizeisprecherin auf Nachfrage bestätigte. Wo genau auf der 1,6 Kilometer langen Straße, wollte sie nicht öffentlich machen.

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Wie ist die Polizei überhaupt auf Lünen-Wethmar an der Grenze zu Werne gekommen? Hinweise aus der Bevölkerung haben sie vermutlich nicht dorthin geführt. Zwar hatte die Polizei am Montag mit einem Foto nach dem 63-Jährigen gefahndet - aber nur im Ennepe-Ruhr-Kreis. In Lünen wird kaum jemand den Fahndungsaufruf gelesen und Ausschau gehalten haben nach einem Mann mit hoher Stirn, weißem Schäferhund und schwarzem altem Audi: das Auto der Getöteten.

Mutmaßlicher Täter ist in Warstein gemeldet

Der 63-Jährige ist in Warstein gemeldet. Ob er auch einmal in Lünen wohnte, oder was ihn sonst dorthin zog, lässt auch Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann offen. „Naturgemäß“ mache er keine Angaben zu den polizeieigenen Ermittlungen. Auch die Polizeisprecherin hüllt sich zu den Details in schweigen.

Ob der inzwischen in Untersuchungshaft sitzende Mann und die Frau ein Paar waren oder in welcher anderen Beziehung sie zueinander standen, ist eine Frage, die der Oberstaatsanwalt ebenfalls offen lässt. „Zu den persönlichen Beziehungen von Täter und Opfer kann ich keine Auskunft erteilen“. Die Vernehmung läuft noch.

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Die Polizei hatte am Montag die 65-jährige Frau leblos in ihrer Wohnung aufgefunden. Offenbar war sie zu diesem Zeitpunkt bereits länger tot. Das Fenster zu ihrer Wohnung soll zumindest mehrere Tage offen gestanden haben. Dass sie eines gewaltsamen Todes starb, steht inzwischen außer Frage: „Im Zuge einer durchgeführten Eilobduktion ergaben sich eindeutige Hinweise auf ein Gewaltverbrechen“, teilte die Bochumer Polizeisprecherin mit.

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" Ein Mann in Handschellen

Ein 63 Jahre alter Mann steht im Verdacht, eine 65 Jahre alte Frau aus Witten getötet zu haben. Am Donnerstagabend wurde der Verdächtige an der Grenze zwischen Werne und Lünen festgenommen. Von Eva-Maria Spiller