Fördergelder verschenkt: Stadt prüft "Büroversehen"
Bürgerzentrum in Gahmen
Seit Wochen prüft die Bezirksregierung Arnsberg, in welcher Höhe Fördergelder für das Anfang dieses Jahres eröffnete Bürgerzentrum im Lüner Stadtteil Gahmen fließen und ob Regressansprüche gegenüber der Stadt bestehen – es geht um Fördergelder von einer Million Euro.

Anfang September 2013 erhielt die Stadt den Förderbescheid über 512.000 Euro für das Bürgerzentrum in Gahmen. Zu dem Zeitpunkt - hier ein Foto vom August 2013 - waren die Arbeiten schon drei Monate im Gange.
Wie berichtet, hat die Lüner Verwaltungsspitze bereits 512.000 Euro der Fördergelder abgeschrieben. Als Grund hatte Bürgermeister Hans-Wilhelm Stodollick Ende September gegenüber dieser Redaktion ein „Büroversehen“ der Verwaltung genannt. Dieses Büroversehen, bei dem es sich um einen Mitarbeiterfehler handelt, löste in weiten Teilen der Bevölkerung und der Politik Kopfschütteln aus.
Stodollick hatte seinerseits erklärt, dass beim Bau des Bürgerzentrums notwendige Fristen nicht eingehalten wurden. Diverse Handwerkerarbeiten seien ausgeführt worden, so Hans Wilhelm Stodollick, „ohne dass der Förderbescheid schon vorlag“, was gegen die Vergaberichtlinien verstößt. Dafür übernahm Stodollick als Chef der Verwaltung die Verantwortung. Gleichzeitig beauftragte er die städtische Rechnungsprüfung, den Vorfall zu untersuchen und festzustellen, ob vorhandene Kontrollmechanismen nicht greifen oder etwa unzureichend sind.
Was dabei herausgekommen ist, dazu machte die Stadt auf Anfrage bislang keine Angaben. Sie bestätigte lediglich, dass sich der Rechnungsprüfungsausschuss an diesem Mittwoch (17.) hinter verschlossenen Türen mit dem Thema Fördergelder beschäftigen wird. Je nachdem, was bei dieser Sitzung herauskomme, hieß es weiter, werde Bürgermeister und Verwaltungschef Hans Wilhelm Stodollick den Rat der Stadt einen Tag später, in der Ratssitzung am Donnerstag (18), informieren.