Flüchtlingswohnungen und Kita in alter Hauptschule Wethmar Baubeginn in diesem Jahr

Flüchtlingswohnungen und Kita in alter Hauptschule Wethmar
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In vielen Kommunen ist die Unterbringung von Geflüchteten eine große Herausforderung. In Lünen ist es noch vergleichsweise entspannt - es sind sogar noch Kapazitäten frei. Der Ausschuss für Soziales hatte das Thema am Mittwoch (16. August) auf der Tagesordnung.

Die alte Hauptschule Wethmar soll in diesem Zusammenhang umgebaut werden.

Eine Errichtung von weiteren Unterkünften oder Container-Standorten sei hingegen nicht geplant. Die bestehenden Kapazitäten würden ausreichen, um vorerst die neu an Lünen zugewiesenen Flüchtlinge unterzubringen.

Hauptschule wird umgebaut

Stadtsprecher Alexander Dziedeck sagt dazu: „Die Entscheidung ist 2016 getroffen worden, 2018 gab es bereits eine Anwohnerinformation. Die Umbauarbeiten starten voraussichtlich in diesem Jahr.“ Die Hauptschule ist schon seit 2015 außer Betrieb und war bereits damals eine Unterkunft für Flüchtlinge.

In der kommenden Woche steht das Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung auf der Tagesordnung. In der Verwaltungsvorlage heißt es: „Um den Beschluss zur dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen im Lüner Stadtgebiet zu realisieren, soll unter anderem auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule Wethmar eine Unterkunft für circa 50 geflüchtete Personen realisiert werden.“

Das Gelände der alten Hauptschule ist zugewuchert und verlassen. Die Basketballkörbe stehen noch.
Das Gelände der alten Hauptschule ist zugewuchert und verlassen. © Benedikt Iwen

Da die Entwicklungsfläche mit 1,68 Hektar den Flächenbedarf der Flüchtlingsunterbringung übersteigt, wurde ein Gesamtkonzept für die Nutzung ausgearbeitet. Die WBG hat das Grundstück laut der Verwaltungsvorlage Ende Juni 2023 gekauft.

Das Konzept sieht auch nun die Errichtung einer Kindertagesstätte mit Außenspielflächen im nördlichen Bereich des Grundstücks vor. Im südlichen Bereich soll Wohnraum in Form von Geschosswohnungen und Mietreihenhäusern entstehen.

Über der Kita sollen gemäß des Entwurfskonzeptes sechs öffentlich geförderte Wohnungen unterschiedlicher Größen für die Unterbringung von Geflüchteten errichtet werden.

Caterpillar-Gebäude nicht vom Tisch

Darüber hinaus steht auch seit Monaten im Raum, das ehemalige Caterpillar-Verwaltungsgebäude als Unterkunft zu nutzen. Bereits im April hat diese Redaktion über die laufenden Verhandlungen der Stadt Lünen und dem Unternehmen Hauhinco berichtet. Der Maschinenhersteller aus Sprockhövel übernahm im vergangenen Jahr die zuvor von Caterpillar genutzte Gewerbefläche. Allerdings wird die Fläche nicht vollständig genutzt, weshalb die restliche Fläche vermietet werden soll.

Nach Informationen der Redaktion steht ein Umbau des ehemaligen Caterpillar-Verwaltungsgebäudes weiter zur Diskussion. Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, sagt: „Die Zugangszahlen sind hoch. Nach den Erfahrungen in den vergangenen Jahren ist davon auszugehen, dass die Zahlen auch im Herbst und Winter weiterhin steigen werden.“

Zu konkreten Objekten äußerte sich die Bezirksregierung nicht.

„Wir sind in allen Kommunen unterwegs und schauen, ob es Möglichkeiten gibt, bestehende Gelände als Landeseinrichtungen zu nutzen“, sagt Christoph Söbbeler.

Dort, wo die Geschosswohnungen und Mietreihenhäuser gebaut werden sollen, besteht derzeit Einsturzgefahr. Das Gebäude ist verlassen und abgezäunt.
Dort, wo die Geschosswohnungen und Mietreihenhäuser gebaut werden sollen, besteht derzeit Einsturzgefahr. © Benedikt Iwen

Aktuelle Zahlen in Lünen

Laut der Präsentation im Ausschuss befinden sich derzeit 1028 geflüchtete Personen in Lünen, die in angemieteten Wohnungen und Unterkünften leben. 624 davon sind weiblich. Insgesamt hat Lünen eine Kapazität für 1420 Personen.

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