Neues Familienzentrum für Lünen entsteht in Wethmar Favorit der Stadt muss absagen

Neues Familienzentrum in Wethmar: Favorit der Stadt muss absagen
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Das Landesministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration wird weitere Familienzentren ab dem Kindergartenjahr 2023/24 fördern. Die Förderung von Kindern und die Unterstützung der Familien sollen dabei Hand in Hand entwickelt und gestaltet werden. Auch in Lünen kann ein weiteres Familienzentrum beantragt werden. Damit verknüpft ist eine Förderung in Höhe von 20371,69 Euro pro Kindergartenjahr.

Insgesamt 16 Familienzentren, jeweils vier in den Bereichen Brambauer, Nord, Mitte und Süd, gibt es in der Stadt bereits. Jetzt erfolgte die Entscheidung über die nächste entsprechende Einrichtung aus Sicht der Jugendhilfe-/Sozialplanung nach zwei einrichtungsbezogenen Indikatoren (Anteil der vorrangig nicht deutschsprachigen Familien, Anteil der Familien mit Befreiung vom Elternbeitrag). Dazu kommen drei sozialraumbezogene Indikatoren (Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, Anteil der Kinder in Bedarfsgemeinschaften, Anteil der Erziehungshilfen unter 21 Jahren).

Kapazitäten an Dammwiese fehlen

Sechs Kitas hat die Stadt schließlich näher in den Blick genommen und unter diesen Kriterien untersucht. Das Ergebnis brachte schließlich ein ähnliches Ergebnis wie bei der Untersuchung im Vorjahr. Kornelia Müller, Abteilungsleiterin Kindertageseinrichtungen bei der Stadt, berichtet: „Erneut war die Johanniter-Kita Dammwiese in Lünen-Süd aus unserer Sicht am geeignetsten. Allerdings hat die im September 2021 neu eröffnete Kita große Anlaufschwierigkeiten und sich gerade erst stabilisiert.“ Es fehlen zurzeit die Kapazitäten, um die Voraussetzungen für die Landesförderung zu schaffen. Deshalb entschieden sich die Johanniter als Träger nach dem Angebot der Stadt erneut gegen eine entsprechende Zertifizierung als Familienzentrum, sie wollen das Thema aber im kommenden Jahr angehen.

Hoher Migrationsanteil

So kommt die evangelische Kita Dorfstraße/Johannes in Wethmar zum Zuge und wird von der Stadt als neues Familienzentrum vorgeschlagen. Vor allem die sozialraumbezogenen Indikatoren sprechen für ein Angebot an diesem Standort: 46,5 Prozent Migrationshintergrund und 31,8 Prozent der Kinder unter 18 in Bedarfsgemeinschaften (Stand Juni 2022). In Lünen insgesamt liegen die entsprechenden Werte bei 36,1 bzw. 23,1 Prozent.

Die betreuten Kinder in dem künftigen Familienzentrum kommen aus 12 vorrangig nicht deutschsprachigen Familien und 24 beitragsbefreiten Haushalten. In der Johanniter-Kita an der Dammwiese sind es mit 26 vorrangig nicht deutschsprachigen Kindern und 40 Kindern aus beitragsbefreiten Haushalten noch einmal deutlich mehr, was die Stadt zu dem bekannten Angebot veranlasst hatte.

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