Die Teilnahme an der IGA 2027 mit den Zukunftsgärten ist ein gemeinsames Projekt der Städte Bergkamen und Lünen. Gemeinsam wurde überlegt, gemeinsam wurden Flächen gewählt, gemeinsam wurde eine Jury gebildet, um den besten Wettbewerbsbeitrag zur Gestaltung der ausgewählten Flächen im Rahmen der Internationalen Gartenschau im Ruhrgebiet zu küren.
In Sachen finanzieller Beteiligung hat die Stadt Lünen einen größeren Batzen zu stemmen als Bergkamen, und genau das könnte jetzt zum Zünglein an der Waage werden. „Die IGA-Kosten in Lünen laufen aus dem Ruder“, informierte CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Heinzel die Bergkamener Politik im Stadtentwicklungsausschuss über eine aktuelle politische Debatte in Lünen. „Ich würde daher gerne wissen, wie sich Bergkamen positioniert, wenn in einem gemeinsamen Projekt eine Stadt nicht weiter kann. Wie kann dann die zweite Stadt weitermachen?“
Antwort in der Ratssitzung erwartet
Eine Antwort auf diese Frage wollte er zwar nicht mehr am Mittwochabend, aber spätestens in der nächsten Sitzung des Bergkamener Stadtrates am 15. Juni. Denn der Rat der Stadt Lünen tagt eine Woche zuvor am 7. Juni - und will dann ebenfalls nochmals über das Thema diskutieren, wie schon zuvor in Fachausschüssen.
Der neue Technische Beigeordnete in Bergkamen, Jens Toschläger, sah zunächst aber keinen Grund, dass sich die Stadt zu Dingen in Lünen äußern solle. „Das ist Aufgabe des dortigen Beigeordneten Arnold Reeker oder von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns“, sagte er, bekam jedoch gleich Gegenwind von Heinzel:
„Das war von Anfang an ein gemeinsames Projekt, und wenn ein Teil dann Schwierigkeiten hat, dann kann ich verlangen, dass beide Seiten miteinander reden und auch der Rat entsprechend informiert wird“, betonte Heinzel seinen Standpunkt. „Es kann doch nicht sein, dass wir die IGA hier mit aller Kraft hochhalten und Lünen macht sie platt“, echauffierte sich Heinzel.
Keine Schadenfreude bei IGA-Gegnern
Die CDU ist bekanntlich seit jeher kein Freund der IGA und würde die Gelder, die sie verschlingt, lieber in andere Projekte der Stadt investieren. Das bekennt sie offen. Doch von Schadenfreude, so betonte Heinzel, sei man weit entfernt.
Dennoch ließ es sich Kay Schulte von der SPD nicht nehmen, am Ende ein wenig zu sticheln, als er Heinzel bei der Anfrage an die Verwaltung den Hintergedanken unterstellte, die CDU wolle die IGA-Fördergelder so doch noch in andere Kanäle wie beispielsweise die Stadtmitte leiten wollen. Ob scherzhaft gemeint oder nicht: Wirklich lachen konnte über den Einwurf niemand.
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