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FDP kritisiert: Rückstaus durch Tempo-30-Regelung
Lärmschutz in Lünen
Die FDP stellt die aus Lärmschutzgründen auf sechs Lüner Straßen eingeführte Tempo-30-Regelung in Frage. Ihrer Auffassung nach, führt sie zu lärmenden Rückstaus.
Im Oktober 2021 wurde im Zuge des Lärmaktionsplans auf sechs Lüner Straßen Tempo-30 eingeführt. Namentlich handelt es sich hierbei um die Borker Straße, die Münsterstraße, die Bebelstraße, die Cappenberger Straße, die Viktoriastraße und die Königsheide.
Die FDP in Lünen aber sieht das Ziel der Einführung von Tempo 30 auf den Straßen, nämlich die Lärmreduzierung, als verfehlt an. Vielmehr führe die Regelung zu Rückstaus und Verzögerungen im Berufsverkehr. Gerade an den Kreuzungen Bebelstraße/Jägerstraße und Bebelstraße/Kurt-Schumacher-Straße komme es vermehrt zu Stop-and-Go-Verkehr, der wiederum Lärm verursache.
Außerdem würden Autofahrer auf kleinere Nebenstraßen ausweichen, um die Tempo-30-Abschnitte zu umgehen, was wiederum in diesen Straßen zu einem erhöhten Lärmpegel führe.
In einem Antrag für den städtischen Ausschuss für Sicherheit und Ordnung am 3.2. forderten die Liberalen deshalb eine frühzeitige Überprüfung der Maßnahme auf ihre Wirksamkeit.
Anwohnerbefragung zur Überprüfung
Im Ausschuss sprach sich Andreas Dahlke von der Wählergemeinschaft GFL für die Beibehaltung der Tempo-30-Regelung aus, begrüßte jedoch eine Überprüfung der Wirksamkeit. Man könne zum Beispiel mit Lärmpegelmessungen und Anwohnerbefragungen einen verlässlichen Wert bestimmen, der sicherlich für die Regelung spreche, so Dahlke.
Arnold Reeker, Technischer Beigeordneter der Stadt, widersprach ihm. Lärmpegelmessungen seien nicht aussagekräftig, da die Auswirkungen von Geräuschen in den umliegenden Häusern je nach Bausubstanz sehr unterschiedlich ausfielen.
Lediglich zwei Stimmen gab es im Ausschuss für den Antrag der FDP auf eine verfrühte Prüfung. Damit stimmten 21 Ausschussmitglieder dagegen.
Reguläre Prüfung durch Lautstärkekarten
Die regulären Prüfungen fänden anhand von Lautstärkekarten statt, die die Stadt vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz bekäme, erklärt Daniel Claeßen, Sprecher der Stadt, auf die Nachfrage dieser Redaktion. In diese Karten würden Werte eingetragen, die sich aus komplexen Zusammenhängen ergeben würden.
So fließen auch etwaige Windwechsel und geringere Verkehrsbelastung in den Ferien in die Messwerte mit ein. Diese Karten würden von beauftragten Fachbüros erstellt, so der Sprecher der Stadt. Die nächste Karte für eine Prüfung läge wahrscheinlich im Sommer vor
Mahad Theurer, geboren 1989 in Witten, ist studierter Musikjournalist, davon abgesehen ist er stark sportbegeistert und wohnt als Schalke-Fan manchmal einfach in der falschen Stadt. Aber Ruhrgebietscharme, den es zu beschreiben gilt, haben Dortmund und Umgebung auch reichlich.
