Familiencircus Casselli kommt mit Artisten und Laufenten nach Lünen
Zirkus-Show
Nach zwei Jahren Pause brennt der Circus Casselli darauf, wieder auftreten zu können. Jetzt stehen die Zelte in Brambauer. Dabei sind junge Akrobaten, dressierte Bergziegen und clevere Laufenten.

Schon in der 7. Generation tritt der Familienzirkus nun schon in ganz Deutschland auf (hier in Olfen vor der Corona-Pandemie). Jetzt gastiert der Zirkus in Brambauer. © Viktoria Michelt (Archiv)
Nach zwei Jahren Coronapause ohne Auftritte sind die Artisten und Direktoren des Circus Casselli froh, endlich wieder auftreten zu können. Der Zirkus gastiert ab Freitag (6. Mai) bis zum 15. Mai (Sonntag) in Lünen. Die Zelte schlägt der in siebter Generation familiengeführte Zirkus an der Mengeder Straße 78/Ecke Brambauer-Zechenstraße auf.
Feuerschlucker und ein 13-Jähriger am Trapez
Eine rund zweistündige Zirkusshow kündigt der Circus Casselli nun an, der seine Zelte in Brambauer aufgeschlagen hat. Artistik präsentieren unter anderem der erst dreizehnjährige Kiano am Trapez hoch unter der Zeltkuppel sowie Santino, welcher Handstände auf einem bis zu neun Meter hohen Turm aus balancierten Stühlen zeigt. Maximilian Renz fliegt an den Strapaten, speziellen Gurtbändern, durchs Zirkuszelt und zeigt kraftraubende Tricks. Tempojonglagen und Balancen auf der sogenannten Rola-Rola werden vom Duo Napalo dargeboten. Auch der Tanz auf dem gespannten Drahtseil und ein echter Feuerschlucker sind dabei.
Tierisch wird es mit edlen Andalusier-Pferden, Shettlandponys, dressierten Bergziegen und einer großen kunterbunt gemixten Hundemeute. Dass Laufenten nicht nur den Garten schneckenfrei halten können sondern auch sehr intelligent und lernfähig sind, zeigt der erst siebenjährige Jack Jonny Jordan in einer kleinen Dressurdarbietung. Den roten Faden durch das Programm ziehen die Clowns Max und Moritz mit ihren Späßen.
Fithalten gegen den Frust
Während der Coronazeit hat die Familie jeden Tag trainiert. „Es ist sehr frustrierend, wenn man jeden Tag übt und sich fit hält ohne zu wissen, wann es denn endlich wieder los geht“, berichtet Zirkusdirektor Giovanni Kaselowsky. Durchgehalten haben sie dennoch und so sind auch neue Darbietungen entstanden. Sechs junge Andalusier-Pferde wurden neu dressiert und von der „Vorschule“ bis zur Manegenreife gebracht. Ihr Vorgänger, vier holländische
Friesen hatten bereits ein stolzes Alter erreicht und genießen nun ihre wohlverdiente Rente auf einem Bauernhof im Siegerland. Auch die anderen Tiere wurden jeden Tag beschäftigt, während gleich nebenan in einer provisorischen Manege die Artisten trainiert und geprobt haben, erzählt Angela Kaselowksy.
Vorführungen und Familientage
- Die Vorführungen beginnen vom 6. bis 15. Mai täglich um 16 Uhr. Montag, Dienstag und Mittwoch sind Ruhetage. Am Sonntag, 15. Mai, ist nur eine Show um 11 Uhr.
- Die Karten kosten zwischen 12 und 20 Euro. Donnerstag und Freitag sind Familientage, an denen Erwachsene den Kinderpreis (ab 12 Euro) bezahlen. Der Kartenvorverkauf ist von 10 bis 12 Uhr. Infotelefon: 0157 560 514 34.
Dankbar sei die Familie auch für die große Anteilnahme aus der Bevölkerung: „Zwei Jahre ohne Vorstellungen bedeuten auch zwei Jahre ohne Einnahmen. Da ist man dankbar für jeden Strohhalm.“ Landwirte spendeten Heu und Stroh, Familien kamen mit Karotten und Äpfeln für die Tiere vorbei. „Wir Menschen konnten ja HartzIV beantragen, aber die Tiere wollen ja trotzdem fressen, ohne Hilfe aus der Bevölkerung wären wir verloren gewesen.“, so die Zirkusdirektorin, „umso
glücklicher sind jetzt alle, dass es wieder los geht. Endlich können wir wieder unser eigenes Geld verdienen, endlich viele seit langem offene Rechnungen bezahlen, endlich wieder unser Publikum begeistern – das ist schließlich das wichtigste!“