Chemotherapie in Münster

Familie ist erleichtert: Klein-Theo (2) geht es von Tag zu Tag besser

Zwei Wochen ist es her, seitdem Theo (2) mit dem Rettungsflieger von Kreta nach Münster geflogen wurde. In der Uni-Klinik liegt er noch auf der Intensivstation, aber es geht ihm immer besser.

Lünen

, 27.07.2022 / Lesedauer: 4 min

Diesen Tag wird Nathalie wahrscheinlich nie vergessen. Fünf Stunden bevor die junge Lünerin mit ihren beiden kleinen Kindern und ihrem Lebensgefährten aus dem Urlaub auf Kreta nach Hause fliegen wollte, wurde der zweijährige Theo schwer krank. Musste sogar zwei Mal wiederbelebt werden.

Dann kam die schreckliche Diagnose, Theo leidet an einer seltenen Form von Leukämie, bekam noch auf Kreta die erste Chemotherapie. Seine Oma Ulrike, die Griechisch spricht, flog für eine Woche auf die Insel, um zu übersetzen und der kleinen Familie beizustehen.

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„Unsere kleine Tochter hat uns abgelenkt, sonst hätten wir uns wahrscheinlich in unserem Zimmer verschanzt“, erzählt Nathalie. Denn sie und ihr Lebensgefährte Daniel durften nicht jeden Tag zu Theo ins Krankenhaus. Dort lagen auch Corona-Kranke auf der Intensivstation, wo Theo behandelt wurde. „Bevor er mit dem Rettungsflugzeug am 14. Juli, einem Donnerstag, nach Deutschland geflogen werden sollte, durften wir ihn am Samstag das letzte Mal sehen“, so die junge Mutter.

Theo liegt derzeit im Uni-Klinikum Münster und befindet sich in der zweiten Chemotherapie. © Kita

Weil ihre einjährige Tochter ein Mama-Kind ist, entschieden die Eltern, dass Nathalie einen Tag vor dem geplanten Flug für Theo mit der Kleinen zurück nach Deutschland fliegt. Dort wollte sie Daniel und Theo dann am Uni-Klinikum Münster in Empfang nehmen. „Aber dann verzögerte sich der Flug auf Kreta um mehrere Stunden, das Warten war der reinste Horror“, so Nathalie. Bevor sie zurückflog, musste sie eine Einverständniserklärung unterschreiben, damit Theo mit dem Rettungsflieger zurückkonnte. „Da stand etwas von schlechten Sauerstoffwerten und schlechtem Allgemeinzustand. Ich habe die ganze Zeit Angst gehabt, dass ihm während des Fluges etwas passiert.“

Handy auf Flugmodus

Daniel, der den Kleinen im Rettungsflieger begleitete, wusste schon, als die Flugärzte Theo abholten, dass es Theo besser ging. „Aber das Handy musste in Theos Beisein wegen der Apparate auf Flugmodus geschaltet werden. Er konnte mir nicht schreiben, dass es Theo besser ging.“

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Weil sie so unruhig war, bat Nathalie ihre Schwester, sie zum Uni-Klinikum zu fahren: „Ich hatte immer Angst, eine schlimme Nachricht zu bekommen.“ Nach der Landung informierte Daniel sie sofort, dass alles gut gegangen ist. Als Theo dann mit dem Krankenwagen am Uni-Klinikum ankam, konnte Nathalie ihren Kleinen endlich wiedersehen: „Als die Mitarbeiter den Krankenwagen öffneten, hat er sich gefreut, mich zu sehen und ich konnte ihn streicheln.“

Mit diesem Rettungsflieger wurde Theo vor zwei Wochen von Kreta zum Flughafen Münster-Osnabrück geflogen. Möglich hatte das eine Spendenaktion von „Lüner helfen Lünern“ gemacht. © Familie

Im Uni-Klinikum arbeitet eine Medizinerin, die auf die Krankheit des kleinen Jungen aus Lünen spezialisiert ist. „Sie führt entsprechende Studien durch. Theo kann zwar nicht mehr in die Studie aufgenommen werden, weil er schon auf Kreta die erste Chemotherapie bekommen hat, aber es ist gut, dass sie dort ist.“ Nathalie und Daniel können jeden Tag den Kleinen besuchen. „Wir wechseln uns derzeit ab.“ Daniel ist morgens bei Theo, Nathalie kommt nachmittags und bleibt, bis der Kleine eingeschlafen ist. „Morgens geht unsere Tochter in die Kita, da ist gerade die Eingewöhnungsphase. Wir haben auch gefragt, ob wir sie lieber herausnehmen sollen, wegen einer möglichen Infektionsgefahr. Aber das brauchen wir nicht.“

Mit Theo geht es jeden Tag bergauf. „Irgendwie vergisst man, dass es wahrscheinlich immer ein Auf und Ab bei dieser Krankheit gibt. Aber momentan freuen wir uns einfach, dass Theo Fortschritte macht.“ Am Dienstag (26.7.) hat er das erste Mal wieder ein Wort gesagt: „Nein“. „Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, ob er noch der Alte ist, der kleine Kerl, der alle mit seinen großen Kulleraugen um den Finger wickelt.“ Wahrscheinlich kommt er noch diese Woche auf die normale Onkologie-Station, auf der die Eltern täglich 24 Stunden bei ihm sein können. Meist wird es Daniel sein, weil Nathalie sich um ihre Einjährige kümmern muss. Aber natürlich wird sie auch regelmäßig nach Münster zu ihrem Theo fahren.

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An die Momente, als Nathalie ihren Kleinen wiederbeleben musste und er dann im Krankenhaus noch mal einen Herzstillstand hatte, erinnert sich die junge Mutter „wie im Film. Es ist immer noch unvorstellbar, einfach nicht zu begreifen.“

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