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Ex-Steag-Gelände in Lünen: Kompletter Verkauf an WFG droht zu scheitern
Flächenentwicklung
Die Verhandlungen über den Verkauf eines Teils beziehungsweise des kompletten Ex-Steag-Geländes an die WFG ziehen sich in die Länge. Das ist Stand der Dinge.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna (WFG, Unna) ist immer noch nicht Eigentümer der nördlichen Fläche des ehemaligen Steag-Geländes in Lünen. Der von der WFG ebenfalls geplante Kauf der Südfläche wird immer unwahrscheinlicher.
Das ergab eine Anfrage unserer Redaktion am Dienstag (4. Januar) bei der Gütersloher Hagedorn-Gruppe. Hagedorn gehört die Nordfläche, ihrem Joint-Venture-Partner, der Dietz AG (Bensheim), das südliche Gelände.
„Vertrag noch nicht unterschrieben“
Wie Hagedorn-Geschäftsführer Rick Mädel sagte, habe die WFG noch nicht von ihrem Vorkaufsrecht für den nördlichen Teil des früheren Steag-Geländes Gebrauch gemacht: „Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben.“
Wie berichtet, hatte die Hagedorn-Gruppe der WFG Unna ein exklusives Vorkaufsrecht für die Fläche bis Ende 2021 eingeräumt. Obwohl die Frist verstrichen ist, seien weitere Gespräche im Januar dieses Jahres geplant. Mädel geht davon aus, dass das millionenschwere Geschäft ein gutes Ende findet. Unter ehrbaren Kaufleuten sei es allgemein so, sagte der Hagedorn-Manager weiter, dass Dinge, die man zusammen angefangen habe, auch gemeinsam zu Ende gebracht würden.
Kein Alternativgrundstück in Sicht
Weniger optimistisch äußerte sich Rick Mädel zu dem von der WFG geplanten Kauf des südlichen Geländes von der Dietz AG. Dazu sollen in der kommenden Woche Gespräche aller Beteiligten - WFG, Hagedorn-Gruppe, Dietz AG - stattfinden.
Voraussetzung dafür, dass der Immobilienkonzern Dietz die Südfläche an die WFG Kreis Unna verkauft ist, dass WFG dem Konzern ein Alternativgrundstück anbietet. Und hier liegt laut Mädel das Problem. Dass von der WFG auserkorene Grundstück gehöre einem Landwirt, dessen Preisvorstellungen von denen der WFG deutlich abwichen.
„Eigentümer spielt keine Rolle“
Wie schon im Dezember 2020, betonte Rick Mädel am Dienstag, dass es am Ende des Tages egal sei, wem die Südfläche des früheren Steag-Geländes gehöre: „Wichtig ist doch nur, dass dort etwas Ordentliches entsteht, etwas im Sinne der Stadt Lünen.“
Zu den Verhandlungen der Wirtschaftsförderung des Kreises mit der Dietz AG über den Kauf der Südfläche hatte eine WFG-Sprecherin erst im Dezember gesagt:
„Wir gehen nach wie vor davon aus, dass eine Möglichkeit besteht, die Südfläche zu erwerben. Ein konkretes Datum oder einen Zeitraum können wir derzeit nicht nennen.“
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
