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Stadt Lünen setzt auf Caterpillar-Fläche - Rückzug aus Newpark-Projekt
Gewerbeansiedlungen
Seit 2009 sind die Stadt Lünen und die WFG Kreis Unna Gesellschafter der Newpark GmbH, die eine riesige Gewerbefläche in Datteln plant. Jetzt sollen die Newpark-Anteile verkauft werden.
Die Stadt Lünen und die Wirtschaftsförderunggesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) ziehen sich aus dem vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Newpark-Projekt (Datteln) zurück. Wie es jetzt bei der Stadt Lünen und dem Kreis Unna auf Anfrage unserer Redaktion hieß, soll in beiden Fällen die Mitgliedschaft als Gesellschafter in der 2009 gegründeten „Newpark Planungs- und Entwicklungsgesellschaft (Newpark GmbH)“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt möglichst ohne Verluste beendet werden.
Dazu finden nach Informationen unserer Redaktion Gespräche der Stadt Lünen und der WFG Kreis Unna über den Verkauf ihrer Anteile an die Stadt Dortmund statt. Die Stadt Lünen ist mit fünf Prozent (5000 Euro), die WFG Kreis Unna mit zehn Prozent (10.000 Euro) an der Newpark GmbH beteiligt.
Keine der genannten Parteien bestätigte oder dementierte gegenüber unserer Redaktion die laufenden Gespräche.
Bei der Stadt Lünen hieß es dazu:
„Es gibt nach wie vor Gespräche mit einem Interessenten. Weil es sich um laufende Verhandlungen handelt, können wir weder zum Interessenten noch zu den Inhalten der Gespräche weitere Auskünfte geben.“
Beim Kreis hieß es:
„Dazu können wir keine Auskunft geben. Diese Frage ist eher an die Stadt Dortmund zu richten.“
Bei der Stadt Dortmund hieß es:
„Es gibt Gespräche, über deren Inhalt wir aber aktuell keine Auskünfte erteilen.“
Der Rückzug der Stadt Lünen, der kreisangehörigen Städte und des Kreises selbst, vertreten durch die WFG Kreis Unna, soll nach früheren Newpark-Angaben ohne Auswirkungen auf das Projekt bleiben.
- Laut Newpark-Homepage ist der Park mit einer Gesamtfläche von 290 Hektar eine der größten Industrieflächen in Nordrhein-Westfalen, die in den kommenden Jahren Unternehmen aus zentralen Wachstumsmärkten wie GreenTech, Digitalisierung und Industrie 4.0 in Datteln ansiedeln soll.
- Die Betriebe oder Betriebsverbünde sollen mit ihren zukunftsweisenden Produkten die Innovations- und Wirtschaftskraft der Stadt stärken und darüber hinaus knapp 9.000 Arbeitsplätze in wissensbasierten, forschungsintensiven und zukunftweisenden Branchen schaffen.
- Weitere bis zu 2.700 Arbeitsplätze sollen laut Analyse der Prognos AG zudem mittelbar in der Region entstehen.
Baurecht ist der nächste Schritt
Wie es bereits vor Monaten bei Newpark auf Anfrage unserer Redaktion hieß, sei nach dem Erwerb der New-Park-Flächen durch eine kreiseigene Gesellschaft (Kreis
Recklinghausen) die Schaffung des Baurechtes, also die erfolgreiche Durchführung des Bauleitplanverfahrens der nächste Schritt.
Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan erfolge 2021/2022, hieß es damals weiter. Von 2023 an sollen Unternehmen angesiedelt werden können.
Zum jetzigen Stand machte Newpark auf Anfrage bis Redaktionsschluss keine Angaben.
Dass die Stadt Lünen und die WFG Kreis Unna aus dem Projekt aussteigen, hat nach deren Angaben einen einfachen Grund: Unisono erklärten die Noch-Gesellschafter der Newpark GmbH, dass sie sich auf Projekte vor Ort konzentrieren wollten.
Das heißt im Klartext, dass die Stadt Lünen sich wie berichtet auf den Kauf der Caterpillar-Fläche in Lünen-Wethmar konzentriert und die WFG Kreis Unna auf den Kauf der kompletten Ex-Steag-Fläche in Lünen.
Wie unsere Redaktion aus gut informierten Kreisen erfuhr, erweisen sich insbesondere die Gespräche mit dem von Caterpillar beauftragen US-Investment-Unternehmen Jones Lang LaSalle (Chicago, Illinois) als schwierig.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
