
Seit wenigen Tagen sind die ersten ukrainischen Kriegsflüchtling in den Wohncontainer am Freibad Cappenberger See untergebracht. © Stadt Lünen (A)
Erste Flüchtlinge aus der Ukraine in Lüner Container-Dorf untergebracht
Ukraine-Krieg
Seit wenigen Tagen leben die ersten ukrainischen Kriegsflüchtlinge in dem eigens dafür aufgebauten Container-Dorf auf einem Teilstück des Parkplatzes am Freibad Cappenberger See.
Seit Ende Juni ist das für ukrainische Kriegsflüchtlinge aufgebaute Container-Dorf auf einem Teilstück des Parkplatzes am Freibad Cappenberger See aufnahmebereit. Seit Anfang dieser Woche sind dort die ersten Flüchtlinge untergebracht.
Wie Alexander Dziedeck, Sprecher der Stadt Lünen, am Donnerstag (14. Juli) auf Anfrage unserer Redaktion sagte, handele es sich bei den untergebrachten Geflüchteten um drei Erwachsene und zwei Kinder. Weitere Angaben zu den Personen machte Dziedeck keine.
Pro Woche 15 Geflüchtete
„Derzeit kommen zehn bis 15 Geflüchtete wöchentlich aus der Ukraine in Lünen an. Je nach Situation in der Ukraine können wir das aber nie ganz vorhersehen. Wir müssen deshalb immer damit rechnen, dass viele Menschen auf einmal auf eine Unterkunft angewiesen sind“, sagte Alexander Dziedeck weiter.
„Aktuell haben 861 Geflüchtete aus der Ukraine in Lünen Schutz gesucht. Die Versorgung, Betreuung und – falls notwendig – auch die Unterbringung sind für die Stadt Lünen eine Selbstverständlichkeit, aber auch eine große Herausforderung.“
Kapazitäten ausgeschöpft
Aufgrund der aktuellen Lage der Flüchtlingsbewegung seien die bei der Stadt Lünen vorgehaltenen Unterbringungskapazitäten schnell erschöpft gewesen. Um Obdachlosigkeit zu vermeiden, sagte Dziedeck, seien unter anderem Wohnungen angemietet worden.
„Da nicht bekannt ist, an welchen Tagen, wie viele Menschen ankommen, hat die Stadt Lünen den Containerstandort am Cappenberger See geschaffen, um noch am Tag der Ankunft verlässlich für ein Quartier sorgen zu können.“
Johanniter auch vor Ort
Wie von unserer Redaktion berichtet, werden Neuankommende von den Johannitern vor Ort betreut. Von diesem Standort aus werden sie nach Angaben der Stadt, je nach Bezugsfertigkeit, in andere Unterkünfte und Wohnungen untergebracht. Alexander Dziedeck: „Das bedeutet, dass ein langer Aufenthalt dort vor Ort nicht geplant ist.“ Im Übrigen werde die Turnhalle der Osterfeldschule, seit der Eröffnung des Containerstandortes als Ort der Unterbringung nicht mehr genutzt.
Keine Klimageräte
Auf die Frage unserer Redaktion, ob die Container angesichts der hohen Außentemperaturen mit Klimageräten ausgestattet sind, antwortete Dziedeck:
„Die Container sind ausgestattet mit einer 10 Zentimeter dicken Dämmung aus Mineralwolle, die, vergleichbar mit der Effizienz eines Altbaus, Schutz vor Hitze und Kälte bietet. Die Fenster sind isolierverglast und die Außentür ist mit Styropor gedämmt.“
Um die Aufenthaltsqualität auf dem Platz zu erhöhen, hätten die Johanniter am Standort einen Pavillon aufgebaut. Ein Schatten spendender Sonnenschutz soll laut Dziedeck auf der asphaltierten Fläche in Kürze installiert werden.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
