
Dieses Bild dürfte der Vergangenheit angehören: Angesichts der Energiekrise wird das Rathaus sich dieses Jahr in der Vorweihnachtszeit wohl nicht in einen Tannenbaum verwandeln. © Stadt Lünen
Energiekrise in Lünen: Auch im Rathaus gehen die Lichter aus
Energiekrise
Immer mehr Städte und Gemeinden reagieren auf stark steigende Energiekosten und die drohende Energieknappheit im Winter. Lünen macht da keine Ausnahme. Licht aus, Heizung runter, lautet das Motto.
Angesichts des drohenden Energiemangels im kommenden Winter hat die Stadt Lünen Maßnahmen ergriffen, um Energie in städtischen Gebäuden einzusparen. Das erklärte Stadtsprecher Daniel Claeßen am Freitag (5. August) auf Anfrage unserer Redaktion.
Außerdem sei ein „Koordinierungsstab Energiesicherheit“ gegründet worden. Das Gremium, sagte Claeßen weiter, beobachte die Situation kontinuierlich und sei in der Lage, kurzfristig auf neue Entwicklungen zu reagieren.
Absenkung der Raumtemperatur
Zu den bereits getroffenen Maßnahmen zählen den Angaben zufolge:
- Die Absenkung der Raumsollwerte ab dem 1. Oktober um 1 bis 2 Grad (Zielwert zwischen 17 und 20 °C Lufttemperatur).
- Die Aufforderung an die Mitarbeiter, generell Strom zu sparen. Dazu zählt zum Beispiel die Vermeidung von Standby-Zeiten,
- die grundsätzliche Nichtnutzung zusätzlicher elektrischer Heizlüfter,
- die Nutzung von schaltbaren Steckdosenleisten,
- das Herunterfahren von nicht genutzten Computern,
- die grundsätzliche Abschaltung von Durchlauferhitzern/Untertischgeräten für die Versorgung von Waschtischen mit Warmwasser usw.,
- die Reduzierung der Außenbeleuchtung an städtischen Gebäuden und Schulen auf das Notwendigste (Wahrung der Verkehrssicherungspflichten).
Wie es bei der Stadt am Freitag weiter hieß, werde, soweit möglich, bis zum 30. September die Raumheizung im Rathaus, im Technischen Rathaus sowie in den Außenstellen Pfarrer-Bremer-Straße und Franz-Goormann-Straße sowie in den Turnhallen vollständig außer Betrieb genommen.
Info-Kampagne geplant
Stadtsprecher Daniel Claeßen: „Daneben erarbeitet der Koordinierungsstab eine Prioritätenliste, nach der städtische Gebäude im Falle einer Gasmangel-Versorgung außer Betrieb genommen werden.“
Außerdem bereiteten die Stadt und die Stadtwerke Lünen GmbH eine Informationskampagne rund ums Energiesparen für die Bevölkerung vor. Der Kampagnen-Start ist laut Claeßen für die kommende Woche (8. bis 14. Juli) geplant.
Empfehlungen des Städtetages
Unterdessen hat auch der Deutsche Städtetag (Berlin) eine Reihe von Sparempfehlungen an die Kommunen, die sich zum Teil mit den Lüner Maßnahmen decken, verschickt:
„Wir alle sind gefordert, jetzt mehr Energie zu sparen. Die Städte wollen Vorbild und Vorreiter sein“, sagte jüngst Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages. Jede jetzt eingesparte Kilowattstunde sei eine Vorsorge für die kalten Monate.
Vor diesem Hintergrund schlägt der Städtetag auch die „Ausgabe von einfachen Thermometern zur individuellen Selbstkontrolle der Temperatur in öffentlichen Gebäuden“ vor. Davon ist in Lünen bislang keine Rede.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
