Einsatz gegen Clan-Kriminalität Lüner Ordnungsamt berichtet von „eklatanten Verstößen“

Einsatz gegen Clan-Kriminalität: Lüner Ordnungsamt hatte viel zu tun
Lesezeit

Der Einsatz von Polizei, Zoll und Ordnungsamt gegen Clan-Kriminalität in Lünen vom Donnerstag (29. Juni) war von größerem Ausmaß als bislang bekannt. Wie es bei der Stadt Lünen am Montag (3. Juli) auf Nachfrage unserer Redaktion hieß, seien vom Ordnungsamt mit Unterstützung der Polizei diverse Betriebe kontrolliert worden. Dazu gehörten unter anderem Trinkhallenbetriebe, Einzelhandel mit Lebensmitteln, ein Betrieb für Verkauf und Vorbereitung von Imbisswaren, ein Shop für Wasserpfeifen und Zubehör, und Schankwirtschaften.

In der Polizeimeldung vom Freitag (30. Juni) hatte es lediglich geheißen: „In Lünen ahndeten Einsatzkräfte in einem Kiosk in der Fichtestraße sowie in einer Gaststätte in der Friedrichstraße gleich mehrere gewerberechtliche Verstöße. Die Folge: Beide Lokalitäten wurden geschlossen.“ Beim Lüner Ordnungsamt war dazu am Freitag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen gewesen.

Etliche Verstöße

Wie es bei der Stadt nun am Montag hieß, seien bei den Kontrollen mehrere bußgeldrelevante Verstöße aus den Bereichen des Nichtraucherschutzgesetzes, der Preisangabenverordnung, der Spielverordnung sowie offensichtliche Hinweise auf illegales Glücksspiel und auf den Handel mit nicht zugelassenen Tabakerzeugnissen festgestellt worden. Hinzu seien offensichtliche Mängel im Bereich der Lebensmittelhygiene und des Baurechts ans Tageslicht gelangt.

„Die immer wieder im Fokus des Ordnungsamtes stehenden Spielhallen wurden ebenfalls intensiv kontrolliert. Die hohen Anforderungen nach dem Glücksspielstaatsvertrag wurden bei allen kontrollierten Objekten erfüllt“, teilte die Stadt unserer Redaktion weiter mit.

Kurzfristige Schließungen

Außerdem bestätigte das Ordnungsamt Angaben der Polizei, wonach ein Trinkhallenbetrieb und eine Gaststätte kurzfristig geschlossen worden seien: „Die vorgefundenen Verstöße gegen die Preisangaben- und Spielverordnung sowie das Vorfinden nicht zugelassener Kautabakprodukte und die Hinweise auf illegales Glücksspiel waren dermaßen eklatant, dass diese zunächst durch die Gewerbetreibenden ausgeräumt werden mussten.“ Ordnungswidrigkeiten-Verfahren gegen die Gewerbetreibenden seien zudem bei allen vorgefundenen Verstößen eingeleitet worden.

Zur Erinnerung: Wie ein Polizeisprecher am Freitag (30. Juni) zur Einordnung des Großeinsatzes gegen Clan-Kriminalität auf Nachfrage erklärt hatte, dürfe aus den gezielten Kontrollen „aber nicht zwangsläufig der Schluss gezogen werden, dass die Lokalitäten von kriminellen Clan-Mitgliedern betrieben werden“. Sinn der wiederkehrenden Einsätze sei es, Druck auf Kriminelle auszuüben: „Hierdurch werden zum Beispiel Geldtransfers von der Straße bis in obere kriminelle Ebenen und Strukturen nachhaltig gestört.“

Großeinsatz gegen Clan-Kriminalität : Kiosk und Gaststätte in Lünen kontrolliert

Herbert Reul: Geldflüsse der Clans auch in Lünen aufdecken - keine zusätzlichen Jucops

Acht Drogenhändler gingen der Polizei in Dortmund und Lünen ins Netz