Bei einem Großeinsatz gegen Clan-Kriminalität von Polizei, Zoll und den Ordnungsämtern Lünen und Dortmund wurden am Donnerstag (29. Juni) in beiden Städten 13 Lokalitäten und über 300 Personen kontrolliert. Das teilte die Polizei am Freitag (30. Juni) in einer Pressemitteilung (PM) mit.
Wie es weiter hieß, hätten die Einsatzkräfte in Lünen in einem Kiosk an der Fichtestraße sowie in einer Gaststätte an der Friedrichstraße gleich mehrere gewerberechtliche Verstöße geahndet. Mit der Folge, dass beide Lokalitäten für kurze Zeit geschlossen worden seien. Am Donnerstagabend konnten beide Betriebe jedoch wieder öffnen, auch am Freitag waren beide wieder ganz normal geöffnet.
Kontrolle dauerte halbe Stunde
Bei der Gaststätte handelt es sich um das Lokal „Zur Lune“. Betreiber Okan Tikici berichtet: „Gegen 20 Uhr fuhr die Polizei mit mehreren Wagen vor. Sie kontrollierten Schränke und die Unterlagen darin. Die Kontrolle dauerte eine halbe Stunde, danach ging alles wieder normal weiter.“
Die Polizei stellte keine Auffälligkeiten fest. Das Lüner Ordnungsamt bemerkte in der Gaststätte jedoch bußgeldrelevante Verstöße. Dazu will das Ordnungsamt auf Anfrage unserer Redaktion am Montag (3. Juli) Details nennen. Unter anderem sei notiert worden, dass der Hersteller des Zigarettenautomats nicht angegeben wurde, erzählt Tikici, der seit acht Jahren die Gaststätte und den benachbarten Kiosk betreibt.

Zusätzlich zur Gaststätte „Zur Lune“ wurde auch ein Kiosk in der Fichtestraße, in der Nähe des Bahnhofs Lünen, kontrolliert. Der Zoll fand nach Angaben eines Polizeisprechers in dem Kiosk zahlreiche unversteuerte Waren. Trotzdem durfte das Geschäft unmittelbar nach der Kontrolle wieder öffnen. „Gegen 18 Uhr kam die Polizei mit drei Wagen“, erzählt Betreiber Valid Simsek. „nach 20 Minuten war alles vorbei. Wir standen etwas unter Schock, weil es bisher solche Kontrollen nicht gab“, sagt Simsek, der den Laden seit 13 Jahren betreibt.
Zur Einordnung: Wie der Polizeisprecher auf Nachfrage sagte, dürfe aus den gezielten Kontrollen „aber nicht zwangsläufig der Schluss gezogen werden, dass die Lokalitäten von kriminellen Clan-Mitgliedern betrieben werden“. Sinn der wiederkehrenden Einsätze sei es, Druck auf Kriminelle auszuüben: „Hierdurch werden zum Beispiel Geldtransfers von der Straße bis in obere kriminelle Ebenen und Strukturen nachhaltig gestört.“
Einsatz bis in die Nacht
Bei Kontrollen im Dortmunder Stadtzentrum sowie in der nördlichen Innenstadt haben die Einsatzkräfte nach Polizeiangaben 338 Personen sowie 107 Fahrzeuge kontrolliert, 17 per Haftbefehl gesuchte Personen festgenommen, 85 Verkehrsverstöße geahndet und 17 Strafanzeigen geschrieben.
Ein besonderes Highlight, schrieb die Polizei weiter, sei die Festnahme eines polizeibekannten Drogendealers gewesen, der bei seiner Kontrolle insgesamt 180 Verkaufseinheiten Betäubungsmittel bei sich führte. Der Dealer wurde vorläufig festgenommen und die Drogen beschlagnahmt.
Über 1600 unversteuerte Tabakwaren wurden allein in einer Lokalität in der Dortmunder Innenstadt beschlagnahmt. 400 weitere waren es den Angaben zufolge in einer weiteren Lokalität in der Nordstadt. Hier werden Strafverfahren unter anderem wegen Steuerhehlerei eingeleitet.
Der Einsatz begann Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr und endete in der Nacht um 0:30 Uhr.
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