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Einkaufstrubel und Sitzverbot: Lüner verhalten sich meist vorbildlich
Corona-Krise
Einkäufe, Spaziergänge, Feiertage: In der Corona-Zeit kann es sich dabei um eine explosive Mischung handeln. In Lünen blieb die Lage jedoch erstaunlich ruhig. Auch wenn viele früh aufstanden.
Der Seepark in Horstmar ist in diesen Tagen stark besucht. Das schöne Wetter zieht die Leute nach draußen. Die vor Ostern verschärften Aufenthaltsbedingungen auf dem einstigen Landesgartenschaugelände werden von den Lünern jedoch akzeptiert.
Seepark: Kaum jemand ließ sich länger nieder
„Über Ostern war der Seepark stark frequentiert, aber wir hatten dort keine Probleme“, teilte Stadtsprecher Dr. Benedikt Spangardt mit. Die vor Ort eingesetzten Kräfte von Ordnungsamt und Sicherheitsdienst hätten mit einigen Besuchern das Gespräch gesucht, seien dabei aber auf Verständnis und Einsicht für die verschärften Maßnahmen gestoßen, berichtete Spangardt.
Auch nach den Feiertagen ist der Seepark ein beliebtes Ziel - und das Ordnungsamt daher nach wie vor mit verstärkten Kräften im Einsatz. Und so lange die Situation es erfordert, wird die Aufstockung des Personals auch beibehalten, erklärt Spangardt.
Im Einzelfall verstoßen Jugendliche gegen das Kontaktverbot
„Es sind Einzelfälle von meist jungen Leuten, die sich nicht an das Kontaktverbot halten, aber die Lüner verhalten sich in weiten Teilen durchaus vorbildlich“, lobte Spangardt die Bürger. Lediglich neun Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten habe es über das lange Osterwochenende gegeben, und auch mit Blick auf mögliche Osterfeuer sei es zu keinen Problemen gekommen.
Ins gleiche Horn stößt auch die Polizei. Zwar hatte die in den zurückliegenden Tagen eine Einsätze im Bereich Lünen zu fahren, doch groß ins Gewicht fielen die im Vergleich zu anderen Tagen in Lünen nicht. Konkrete Zahlen nannte die Polizei indes nicht, weil die für sich allein genommen gar nicht aussagekräftig seien. „Unterm Strich können wir ein positives Fazit ziehen“, so ein Sprecher der Polizei der Dortmund.
Lebensmittelhändler zufrieden mit dem Ostergeschäft
Sehr zufrieden ist auch der Lebensmittelhandel mit dem Ostergeschäft. „Das war mit Sicherheit kein normales Ostergeschäft“, bilanziert Tolga Özkurt, Marktleiter bei Edeka Patzer. „Man hat die Corona-Zeit schon gemerkt.“ Denn an Gründonnerstag und Karsamstag standen die Kunden schon weit vor Ladenöffnung Schlange. „Die Leute waren schon um 20 vor 7 Uhr da“, schildert Özkurt, „bestimmt 60 bis 70 Leute sind reingestürmt, als wir dann geöffnet haben. Das war schon extrem.“
Auch am Umsatz bemerkte der Filialleiter die außergewöhnliche Zeit. „Früher hatten wir Gründonnerstag und Ostersamstag viel Umsatz, das war auch in diesem Jahr so. Aber an den anderen drei Tagen war es genauso. Es war von Montag bis Samstag ganz extrem.“
Doch Özkurt und seine Kollegen waren auf den Ansturm vorbereitet gewesen: „Wir haben erwartet, dass die Leute früh kommen. Denn alle waren zuhause, niemand war im Urlaub - und niemand konnte an den Feiertagen Essen gehen. Die Leute mussten selbst kochen.“
Kunden waren sehr rücksichtsvoll
Und trotz der für viele stressigen und ungewohnten Situation sei der Großteil der Kunden sehr rücksichtsvoll gewesen. „Natürlich bekommt man von dem einen oder anderen den Spruch, dass man die Regale doch auch nachts hätte füllen können, aber das war wirklich nur vereinzelt. Es hat wirklich gut funktioniert.“
Die Welt besteht aus vielen spannenden Bildern, man muss sie einfach nur festhalten.
Jahrgang 1979, aufgewachsen und wohnhaft in Bergkamen. Magister-Studium in Münster in Soziologie, Wirtschaftspolitik und Öffentlichem Recht. Erste Sporen seit 1996 als Schülerpraktikantin und dann Schüler-Freie in der Redaktion Bergkamen verdient. Volontariat und Redakteursstellen im Sauerland sowie Oldenburger Münsterland. Seit zehn Jahren zurück in der Heimat und seit Mai 2022 fest beim Hellweger angestellt.
