
© Günther Goldstein
Ehemaliges Steag-Kraftwerk: Letzte Gebäude sollen bis Sommer verschwinden
Hagedorn
Die größten Gebäude des alten Steag-Kraftwerks in Lünen sind längst Geschichte. Die letzten Gebäude auf dem südlichen Teil an der Moltkestraße sollen bis zum Sommer verschwunden sein.
Mit mehreren Sprengungen verabschiedeten sich 2021 die größten Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Steag-Kraftwerks an der Moltkestraße.
Das alte Verwaltungsgebäude und auch die Werkstatt auf dem südlichen Teil der Fläche stehen noch. Aber auch diese beiden Gebäude werden noch abgerissen und zwar in diesem Jahr.
Einen genauen Termin dafür kann die Firma Hagedorn zwar noch nicht nennen. „Die Abbrucharbeiten sollen voraussichtlich im Juni dieses Jahres abgeschlossen sein, sodass daraufhin der Tiefbau starten kann“, teilt Sprecherin Judith Roderfeld am Freitag (11.2.) aber auf Anfrage mit.
Fundamente werden entfernt
Den letzten großen Knall hatte es am 31. Juli 2021 gegeben: Das Ende für den 150 MW-Kessel, einen 130 Meter hohen Schornstein und einen sogenannten Bunkerschwerbau, zu dem die Steinkohle einst per Förderband transportiert worden war.

Auf dem Steag-Gelände weiter fleißig gebaggert. Auch Fundamente des alten Kraftwerks werden im Zuge des Rückbaus von der Firma Hagedorn entfernt. © Hagedorn
Während der neue Eigentümer der Südfläche, die Dietz AG, bereits erste Gespräche mit Interessenten führt, läuft die Aufbereitung des Geländes im Februar weiter. Dazu gehören auch jetzt schon Tiefbauarbeiten, wie das Entfernen von Fundamenten, die noch übrig geblieben sind.
Arbeiten laufen planmäßig
Die Räumungsarbeiten nach der letzten Sprengung seien bislang genau nach Plan gelaufen, erklärt Roderfeld weiter. Beim Rückbau und der Verwertung kamen über 40 Großbagger und Maschinen zum Einsatz, bekanntermaßen auch der größte Abbruchbagger Deutschlands.
Die 230 Tonnen schwere Maschine „KMC1600S“, eine Spezialanfertigung für Abbrucharbeiten in bis zu 60 Metern Höhe, feierte beim Abbruch in Lünen ihre Premiere. Schlüsselübergabe dafür war vor fast genau einem Jahr, am 17. Februar 2021.
Rund 180.000 Tonnen Bauschutt und Schrott sind im Laufe des Rückbaus recycelt worden. Der Bauschutt bleibt auf dem Gelände und wird direkt vor Ort wiederverwertet. Damit wolle man Ressourcen schonen, Transporte minimieren und Entsorgungen reduzieren.
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.
