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Donnern in Lünen: 24 Stunden vor der Kraftwerksspreng knallt es im Himmel
Wetter
Samstag, 11 Uhr: Ein tiefes Grollen lässt Lünen zittern. Dann ein lautes Knallen. Dabei sind es noch knapp 24 Stunden bis zur Sprengung des Kraftwerks. Der Deutsche Wetterdienst warnt.
Der Himmel hat sich verdunkelt wie zur Dämmerung - und das um 11 Uhr vormittags. 24 Stunden vor den geplanten Sprengungen am Steag-Kraftwerk - in diesem Jahr die größten ihrer Art in ganz Deutschland - erschüttert lautes Donnern die Stadt. Der Blick huscht im Zwielicht zum Horizont: Der 250 Meter große Schornstein steht da unverändert. Der laute Knall begleitet Explosionen In anderen Sphären.
Fast für ganz Deutschland gibt es aktuell Warnungen vor „markantem Wetter Stufe 2“, wie es heißt, konkret vor starkem Gewitter und Sturmböen. „Örtlich kann es Blitzschlag geben. Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr“, schreibt der Wetterdienst. Bis 12.30 Uhr gilt die Warnung. Ist das Risiko in Lünen besonders groß? Schließlich sind der 110 Meter hohe Kühlturm und der 250 Meter hoher Schornstein bereits mit Sprengladungen präpariert für die Sprengung am Sonntag um 10.30 Uhr.
„Gewitter kann keine vorzeitige Explosion auslösen“
Judith Roderfeld, Sprecherin des verantwortlichen Unternehmens Hagedorn, gibt Entwarnung. „Natürlich muss sich niemand Sorgen machen, dass das Gewitter eine vorzeitige Explosion auslösen kann.“ Auch die Lüner Feuerwehr sieht diese Gefahr nicht. Dafür gebe es hohe Sicherheitsanforderungen, die auch diese Eventualitäten berücksichtigten.
Am Sonntag, dem Tag der Sprengung, soll sich das Wetter laut DWD wieder beruhigt haben. Wenn es dann grollt und knallt, ist es nicht der Himmel, sondern das Steag-Kraftwerk.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
