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Distanzlernen im Schulgebäude: Wenige Lüner Kinder erhalten Angebot
Corona und Schule
Seit dem 1.2. dürfen Kinder dem Distanzunterricht auch aus der Schule folgen. Nicht die Eltern entscheiden, ob ein Kind das Angebot annehmen kann. Die Schulen suchen sich einzelne Kinder aus.
Das Homeschooling stellt viele Eltern vor Herausforderungen. Binomische Formeln und Sachtextanalysen werden zum neuen Alltag. Während viele Familien irgendwie alles unter einen Hut bekommen, gibt es auch Kinder, die kaum am Unterricht teilnehmen können. Laute Geschwister, kleine Wohnungen, schlechtes Internet oder Überforderung, die Gründe sind vielfältig. Diesen Kindern will das Land NRW jetzt mit einer Regelung helfen.
Schüler, die zu Hause nicht zielgerichtet betreut werden können, sollen nach dem neuen Erlass die Möglichkeit haben, in der Schule am Unterricht teilzunehmen. In einem Schreiben aus dem Schulministerium vom 28.1. heißt es: „Ab dem 1.2. erhalten Schülerinnen und Schüler aller Klassen und Jahrgangsstufen, die das Angebot des Distanzunterrichtes im häuslichen Umfeld ohne Begleitung nicht zielgerichtet wahrnehmen können, zur Wahrung der Chancengerechtigkeit die Möglichkeit, in der Schule am Distanzunterricht teilzunehmen.“
Die Schulen entscheiden
Welche Schüler dieses Angebot auch wirklich wahrnehmen dürfen, entscheidet jede Schule selbst. Dabei greifen die Schulen auf die Erfahrungen der letzten Wochen zurück. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium schreibt auf seiner Internetseite: „Die Schule wird anhand der Erfahrungen der Lehrkräfte aus dem Distanzunterricht der letzten Wochen in den nächsten Tagen die betreffenden Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern und Erziehungsberechtigte diesbezüglich kontaktieren.“
Reinhold Bauhus, Schulleiter der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, betont, dass das Angebot nur wenigen Kindern gemacht wird: „Wir sind damit wirklich zurückhaltend.“ Im Gespräch mit Klassen- und Stufenleitern habe man versucht möglichen Bedarf zu erkennen. „Wir haben keine Abfrage gemacht, dass können wir uns im Moment gar nicht leisten.“ Betreut werden die Kinder vom sozialpädagogischen Personal und von einigen Lehrern.
Auch die Realschule Altlünen wird mit dem Angebot nach Absprache auf die Eltern zugehen. In einem Elternbrief schreibt Claudia Fellowes, kommissarische Schulleiterin: „Dies Bedarf genauer Abwägung mit den Klassenleitungen und den Möglichkeiten, die wir in der Schule zur Beaufsichtigung haben. Wir kommen auf Sie zu, wenn die Klassenleitung der Meinung ist, dass Ihr Kind zur Zeit nicht die gleichen Chancen hat wie alle anderen.“
Wie das Betreuungsangebot genau aussehen wird, ist noch nicht in allen Schulen abschließend gesetzt. In der Grundschule am Lüserbach will man erst auf die Eltern warten. Schulleiterin Ulrike Mader: „Ob die Schülerinnen und Schüler nach Klassen unter Aufsicht ihre Aufgaben erledigen werden, können wir erst dann entscheiden, wenn uns eine konkretere Anzahl von Anmeldungen für dies erweiterte schulische Unterstützungsangebot vorliegt.“
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
