Die Schulpflegschaft der Osterfeldschule hofft auf Spenden von Endgeräten, damit alle Kinder auch am digitalen Unterricht teilnehmen können.

© Beate Rottgardt (Archiv)

Eltern der Osterfeldschule in Lünen suchen Computer für Home-Schooling

rnCorona-Krise

Home-Schooling mit Video-Konferenzen und Aufgaben per Mail - daran teilzunehmen ist nicht für alle Kinder möglich. Deshalb starten Eltern der Osterfeldschule einen dringenden Aufruf.

Lünen

, 24.01.2021, 11:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Aufgaben kommen von den Klassenlehrern per Mail, zu festen Zeiten treffen sich die Schüler virtuell zum Unterricht vor dem Bildschirm. Home-Schooling ist Alltag in der Corona-Krise. Aber längst nicht alle Kinder können tatsächlich regelmäßig am Unterricht via Computer teilnehmen. Weil zu Hause für sie keine Endgeräte zur Verfügung stehen.

Die Osterfeldschule nutzt, dank der Bemühungen der Schulleiterin um einen Sponsor, iServ. „Aber es sind nicht alle Kinder eingeloggt“, so Jennifer Meier, stellvertretende Vorsitzende der Schulpflegschaft. Um zu klären, warum nicht alle Schüler teilnehmen, rief die Schulpflegschaftsvorsitzende Fiona Gores Familien an.

Nur ein Gerät für sechs Kinder einer Familie

Dabei kam beispielsweise heraus, dass ein Vater sich um sechs Kinder kümmert, in der Familie aber nur ein Endgerät zur Verfügung steht. „Da kann dann nicht jedes Kind am digitalen Unterricht seiner Schule teilnehmen“, so Jennifer Meier. So wie dieser Familie, geht es einigen in Lünen.

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An der Osterfeldschule sind 50 Kinder betroffen. Um ihnen auch zu ermöglichen, dass sie per Computer am Unterricht teilnehmen und Kontakt zu ihren Klassenkameraden wenigstens am Bildschirm halten können, kam Fiona Gores auf eine Idee. Sie hat einen PC im Keller stehen, der noch voll funktionsfähig ist und wird ihn einer Familie zur Verfügung stellen.

„Jetzt haben wir eine Spendenaktion gestartet, hoffen, dass noch mehr Menschen in Lünen ein Endgerät übrig haben, dass sie einer Familie spenden würden“, so Jennifer Meier. Denn es sei auch klar, dass auch nach der Corona-Krise der Unterricht in Zukunft immer mehr auch digitale Inhalte haben werde.

Betriebssystem, Festplatte und Kamera

Wichtig wäre, dass ein Betriebssystem installiert ist. Auch eine kleine Festplatte, auf der beispielsweise Videos gespeichert werden können, müsste vorhanden sein, genauso wie eine Kamera, damit die Kinder auch bei Video-Konferenzen der Klasse und Video-Chats mit dem Lehrer zu sehen sind.

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Jennifer Meier wird den Eltern auch technischen Support geben: „Ich habe schon ein Video gemacht, in dem erklärt wird, wie man an iServ teilnehmen kann.“ Erste Erfolge des Aufrufs gibt es schon: Ein Vater hat bereits sechs gespendete Endgeräte organisiert. Eine Mutter weitere fünf, bei denen allerdings eine neue Festplatte installiert werden muss.

„Es würden auch Handys funktionieren, das wäre besser als nichts“, so Jennifer Meier. Ihr ist es wichtig, dass die betroffenen Kinder aus sozial schwächeren Familien nicht benachteiligt werden: „Sie sind auch ein Teil der Gesellschaft.“

Endgeräte sind immer noch nicht da

Die Osterfeldschule werde immer noch von der Stadt vertröstet: „Immer wieder wird gesagt, die Endgeräte kommen, aber wir haben jetzt elf Monate Pandemie und sie sind noch nicht da.“ Dank der Schulleiterin habe man einen Sponsor gefunden, der für zwei Jahre iServ an der Schule möglich macht.

Jennifer Meier kennt die Unterschiede zwischen den beiden in den Schulen verwendeten Systemen. Ihre Tochter besucht die Leoschule, dort wird LMS eingesetzt. Ihr Sohn nutzt als Schüler der Osterfeldschule iServ und das findet die Mutter viel praktikabler. „Da bekomme ich einmal am Tag eine Mail mit den Aufgaben für meinen Sohn und nicht ständig Nachrichten über LMS.“

Jetzt müssen sich nur noch genügend Menschen finden, die gebrauchte Endgeräte spenden, damit alle Osterfeldschüler teilnehmen können. Wer ein Gerät spenden will, kann sich an die Schulleiterin Iris Lüken wenden, Tel. (02306) 14290.