Darum gibt es in der Kita Viktoria Probleme
Neue Einrichtung
Die kleine Tochter von Thomas Demuth besucht die Kita St. Georg-Kirchplatz. Er berichtet von Personalmangel und gesperrten Spielgeräten. Seit die neue Kita an der Viktoriastraße eröffnet hat, ginge es "drunter und drüber". Wir haben nachgefragt.

In der Kita Viktoria werden am Montag keine Kinder spielen. Sie ist eine von 10 städtischen Kitas, die von Verdi bestreikt werden.
Was haben Kita St. Georg-Kirchplatz und Kita Viktoriastraße miteinander zu tun? Beide Einrichtungen bilden den Kita-Verbund „Viktoria“ mit insgesamt 160 Kindern in acht Gruppen. Träger ist die Stadt Lünen. Die Kita an der Viktoriastraße wurde neu gebaut und im Januar eröffnet. Sie ist Lünens größte Kita.
Warum gibt es Probleme? Beanka Ganser, Leiterin Tagesbetreuung für Kinder, formuliert es so: „Es hat ein bisschen geruckelt, weil wir im laufenden Kita-Jahr in die Viktoriastraße umgezogen sind.“ Damit bezieht sie sich auf eine Gruppe von 25 Kindern, die die Kita St. Georg-Kirchplatz Richtung Neubau verlassen hat. Eine weitere Gruppe kam aus der DRK-Kita Virchowstraße dazu.
Wie sieht es mit dem Personal aus? Zum 1. April wechselte Iris Richter-Scheer von der Kita Marktgasse als stellvertretende Leiterin zum St. Georg-Kirchplatz. Beanka Ganser räumt „personelle Engpässe“ ein. Wie viel Erzieherinnen in „Viktoria“ augenblicklich fehlen, konnte sie gestern nicht sagen. „Wir sprechen nicht über Köpfe, sondern über Stundenzahlen für Einrichtungen, je nachdem, wie die Eltern gebucht haben“, so Ganser.
Zum 1. August werde die Stadt die vakanten Plätze mit Berufspraktikantinnen besetzen, die zurzeit ausgebildet und dann übernommen werden. „Wir sind glücklich, dass sie bleiben“, so Ganser. Die augenblickliche „Durststrecke“ habe man in Kauf genommen. Sonst hätte die Stadt Personal von außen mit Zeitverträgen einstellen müssen und die Möglichkeit verbaut, eigene gut ausgebildete Kräfte zu übernehmen.
Warum gibt es wieder eine dritte Gruppe? Dass am St. Georg-Kirchplaz ab August doch wieder eine dritte Gruppe eingerichtet wird, nachdem diese erst Anfang des Jahres abgebaut wurde, erklärt Beanka Ganser so: Im Anmeldeverfahren sei deutlich geworden, dass doch mehr Kinder betreut werden müssten. Daher kommen ab August 20 Mädchen und Jungen dazu. Diese dritte Gruppe sei zeitlich begrenzt für ein Jahr.
Was ist mit den Spielgeräten? Hier sieht Beanka Ganser Handlungsbedarf. Die Stadt hat das Gebäude von der Evangelischen Kirche angemietet. Seit klar sei, dass das Objekt noch mindestens fünf Jahre gebraucht werde, wolle man mit dem Vermieter sprechen. Außen soll es neue Spielgeräte geben, auch innen wolle man einiges aufmöbeln.
Die Kita Viktoria hat 160 Plätze in acht Gruppen. Leiterin ist Heike Kipcke, ihre Stellvertreterin ist seit 1. April Iris Richter-Scheer. Zwei Einrichtungen werden unter einem gemeinsamen Dach geführt.
An der Viktoriastraße gibt es 110 Plätze in sechs Gruppen, davon 40 Plätze für Kinder von zwei bis sechs Jahre, 20 Plätze für Kinder von 4 Monaten bis drei Jahre und 50 Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahre.Am St.-Georg-Kirchplatz werden 50 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahre betreut. Ab Sommer kommt eine weitere Gruppe mit 20 Kindern dazu.