Corona und Lepra: Lüner Pfarrer sieht Parallelen im Video
Lüner Seel-Sorgen
Auch wenn der Inzidenzwert sinkt: Corona hält Menschen weiter in Atem - und auf Abstand. Kontaktverbote sind ein Muss, meint Pfarrer Roddey. Sich einander zuzuwenden, sei dennoch möglich.

Warnt vor Ausgrenzung: Dr. Thomas Roddey, Leiter des Pastoralverbundes Lünen. © Pastoralverbund Lünen
Die Krankheit ist hochansteckend. Die Verhaltensregeln sind streng. Das Ziel: Ansteckungen verhindern, die Ausbreitung eindämmen. Dr. Thomas Roddey erinnert an eine Situation aus der Bibel, die heutigen Menschen beklemmend aktuell vorkommt. Damals ging es um den Umgang mit der Lepra, heute um Corona. Der katholische Pfarrer von Lünen weiß, dass damals wie heute Menschen auf Abstand zueinander gehen: grundsätzlich richtig. Aber etwas Entscheidendes dürfe dabei nicht zu kurz kommen.
Mitleid zu haben, verhindere, Menschen wie Außenseiter zu behandeln: etwas, für das Menschen nicht einmal den Vorwand einer Pandemie benötigen, wie Roddey in seinem geistigen Impuls zum Sonntag sagt.
Seit gut einem Jahr bestimmen das neue Coronavirus Sars-CoV-2 und die damit verbundene Krankheit Covid-19 den Alltag der Menschen rund um den Erdball. Tollwut, Malaria, Ebola, Tuberkulose und viele andere Krankheiten, die gerade in Armutsregionen der Welt toben, sind seit Beginn der Corona-Pandemie aus dem Blickfeld geraten. Lepra gehört auch dazu.
In unserer Reihe Seel-Sorgen spricht jede Woche ein anderes Mitglied des für Lünen zuständigen Seelsorgeteams ein geistiges Wort: vier Minuten für die Seele. Dr. Thomas Roddey leitet den Pastoralverbund Lünen.