Kinofest 2022 Lünen Comedian Olaf Schubert kommt auf Stippvisite

Comedian Olaf Schubert kam auf Stippvisite zum Kinofest nach Lünen
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Mit „Olaf Jagger“ stellte Heike Fink am Freitagabend (25. November) einen Film in Lünen vor, bei dem sie für Buch und Regie zuständig war. Die Ursprungsidee war, dass jemand glaubt, dass seine Mutter beim Konzert der Rolling Stones 1965 in Münster Mick Jagger trifft, eine Nacht mit ihm verbringt und dann schwanger wird. Die Produzenten Roswitha Ester und Torsten Reglin fanden die Idee gut. Reglin, der aus der Uckermark stammt, machte den Vorschlag, Comdian Olaf Schubert nach seinem vermeintlichen Vater Mick Jagger suchen zu lassen. Der beliebte Comedian kam auf Stippvisite nach Lünen - von der Aufzeichnung der „heute show“ in Köln auf dem Weg nach Dresden.

„Die Geschichte hängt komplett an Olaf und war auch nur mit ihm in dieser Konstellation möglich“, so der Produzent. Es gab zu Drehbeginn Szenenbeschreibung und die Vorform des Drehbuchs. Reglin: „Olaf hinterfragt alles, was im Leben gut gelaufen ist und was hätte vielleicht mit Mick Jagger als Vater besser laufen können.“ Am 6. April kommt der der fiktionale Dokumentarfilm bundesweit in die Kinos.

Das Team von "Olaf Jagger": (v.l.) Prozuzentin Roswitha Ester, Autorin und Regisseurin Heike Fink, Editor Henk Drees, Produktionsleiterin Tanja Baran und Produzent Torsten Reglin.
Das Team von "Olaf Jagger": (v.l.) Prozuzentin Roswitha Ester, Autorin und Regisseurin Heike Fink, Editor Henk Drees, Produktionsleiterin Tanja Baran und Produzent Torsten Reglin. © Günter Blaszczyk

Bevor die Dreharbeiten starteten, musste natürlich geklärt werden, wie Olafs „Mutter“ 1965 aus Dresden zum Konzert nach Münster kommen konnte. Da gab es den Kniff, dass sie beim DDR-Jugendradio arbeitete. „Für mich ist der Film eine Ost-West-Rockgeschichte“, so Heike Fink. Gesprächspartner aus Olaf Schuberts fiktiver Suche waren reale Personen in ihren realen Funktionen - der FDJ-Sekretär, die Radio-Moderatorin oder ein echter Museumsleiter. Im Film meint Schubert eine Botschaft an seine Mutter in einem Stones-Song zu entdecken.

Premiere hatte der Film, der deutsch-deutsche Geschichte mit Augenzwinkern erzählt, Ende Oktober beim Festival in Hof. Heike Fink: „Dort hat er den Förderpreis Neues Deutsches Kino und den Kritikerpreis gewonnen.“

Drehbuchautorin Heike Fink mit den beiden Hauptdarstellern aus "Himbeeren mit Senf": Leni Deschner und Jonas Kaufmann in der Cineworld.
Drehbuchautorin Heike Fink mit den beiden Hauptdarstellern aus "Himbeeren mit Senf": Leni Deschner und Jonas Kaufmann in der Cineworld. © Günter Blaszczyk

Für den Familienfilm „Himbeeren mit Senf“ schireb Heike Fink zusammen mit Regisseurin Ruth Olshan das Drehbuch. Zwei junge Talente spielen die Hauptrollen. Leni Deschner (16) und Jonas Kaufmann (19) waren mit in Lünen bei der Vorstellung des Rakete-Wettbewerbfilms, der Ende 2020 gedreht wurde. Für Leni war es das erste Filmprojekt, Jonas hatte zuvor für die Serie „Schloss Einstein“ vor der Kamera gestanden. Inzwischen hat die Berlinerin schon in drei weiteren Projekten gespielt.

Die Liebesgeschichte zu spielen, war für beide kein Problem. Leni: „Wir haben uns gut verstanden, es hat gut harmonisiert.“ Jonas ergänzt: „Wir hatten viel Spaß miteinander, wenn man sich nicht allzu ernst nimmt, kann man mit viel Leichtigkeit spielen.“ Bei den Präsentationen in Bielefeld, Münster, Brüssel, Amsterdam, Ludwigshafen und Schwerin habe es viele positive Reaktionen gegeben. Genauso wie in Lünen.

Zweites Standbein

Beide jungen Talente setzen auf ein zweites Standbein, obwohl sie beide auch gerne weiter vor der Kamera stehen möchten. Leni will nach dem Abitur studieren - interessiert sich sowohl für Rechtsmedizin als auch für Psychologie. „Ich mag Hunde sehr gern, kann mir auch vorstellen, Tierärztin zu werden.“ Das Studium will sie sich mit Schauspielerei verdienen. Jonas hat gerade in Berlin sein Philosophie-Studium begonnen: „Ich würde gerne Wissenschaftliches mit Film kombinieren.“

Heike Fink wollte ein Drehbuch über ein Mädchen schreiben, das fliegen kann. Ruth Olshan über die Tochter eines Bestattungsunternehmers. In „Himbeeren mit Senf“ kombinierten sie ihre Ideen. Seitdem haben sie schon einige Male mehr an Drehbüchern gefeilt.

Voraussetzung: „Jede von uns bringt eine Idee in die Geschichte mit ein.“ Als feststand, wie alt die Protagonistin sein soll, welches Setting und Personal gebraucht würde, „haben wir mit Spaß losgeschrieben und auch viel gelacht.“ Derzeit dreht Heike Fink einen Dokumentarfilm über den „Synodalen Weg“.

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