
© Reminghorst
Colani für Lünen: Wandfläche für gigantisches Portrait gesucht
Graffiti
2019 starb der Designer Luigi Colani. Mit dem Ufo in Brambauer hat er bleibenden Eindruck hinterlassen. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, ihm ein weiteres Denkmal in Lünen zu setzen.
Im Jahr 1995 landete das Colani-Ei auf dem Förderturm der ehemaligen Zeche Achenbach. Auch wenn seine Geschichte am Ende nicht die war, die sich der exzentrische Designer und vielleicht auch die Lünerinnen und Lüner erhofft hatten, ist das „Ufo“ bis heute ein Wahrzeichen der Stadt und ein Symbol für den Strukturwandel.
Geht es nach Aloys Reminghorst, müsste Lünen seine Colani-Vergangenheit für eine bessere Zukunft nutzen. Chancen dazu bietet nicht nur das Ufo, findet der Fotograf aus Fröndenberg, der den Designer viele Jahre lang mit seiner Kamera begleitet hat. So gebe es beispielsweise in Rheda-Wiedenbrück, wo der Designer ebenfalls gewirkt hat, den Plan, ein Colani-Museum zu errichten. „Dieses Museum könnte“, so die Idee von Reminghorst, „auch eine Dependance in Lünen erhalten.“
Colanis Tod unterbrach Planungen
Schon 2018 gab es Überlegungen, wie man den Einfluss Colanis positiv für Lünens Image nutzen könnte. Dazu kam eine Runde zusammen, der neben Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und Wirtschaftsförderer Eric Swehla auch ein Vertreter des Vereins „Pro Lünen“ angehörte: Maximilian Püschel, der mit einer Werbeagentur einige Jahre lang Mieter im Ufo gewesen war.
Mit dem Tod Colanis kamen die Überlegungen erst einmal zum Stillstand. Maximilian Püschel und Aloys Reminghorst jedoch blieben weiter in Kontakt - bis heute. „Es macht Spaß, sich mit ihm über Ideen auszutauschen“, sagt Püschel, der sich selbst als großen Colani-Fan bezeichnet. Gemeinsam wollen die beiden nun versuchen, dem Designer ein Denkmal in Lünen zu setzen - in Form eines riesigen Konterfeis, das auf eine Wand gesprüht wird.
Bei der Stadt ist Püschel bereits mit dieser Idee vorstellig geworden, was Stadtsprecher Benedikt Spangardt auf Anfrage bestätigt: „Wir stehen dieser Idee positiv gegenüber.“ Laut Püschel habe die Verwaltung zugesichert, sich Gedanken zu machen, welche Wandflächen in Frage kommen könnten. Auch er selbst stehe in Kontakt mit Hausbesitzern, die Wände zur Verfügung stellen könnten - spruchreif sei aber noch nichts.
Suche nach Wand und Sponsoren
Püschel und seine Frau haben allerdings bereits einen Entwurf in unterschiedlichen Varianten erstellt. Aloys Reminghorst hat zudem Kontakt zu den „Lackaffen“ in Münster aufgenommen - eine Künstlergruppe, die sich auf Graffiti-Gemälde spezialisiert hat. „Je nach Größe und Komplexität steigt auch der Preis“, so Püschel.
Man sei da schnell bei 5000 bis 10.000 Euro - weshalb die Colani-Fans nun nicht nur auf der Suche nach geeigneten Flächen sind, sondern auch auf Sponsoren hoffen. „Lünen hat hier wirklich die große Chance, nicht nur eine neue Touristenattraktion zu erhalten, sondern auch von dem Glanz Colanis zu profitieren“, ist Reminghorst überzeugt, dass die Idee schon bald Wirklichkeit werden könnte.
Aufruf: Wand für Colani gesucht
Wer eine mögliche Fläche für ein Lackaffen-Portrait von Luigi Colani in Lünen kennt oder zur Verfügung stellen möchte, kann sich direkt an unsere Redaktion wenden: luenen@ruhrnachrichten.de Wir vermitteln dann den Kontakt zu den Initiatoren.Journalist, Vater, Ehemann. Möglicherweise sogar in dieser Reihenfolge. Eigentlich Chefreporter für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen. Trotzdem behält er auch gerne das Geschehen hinter den jeweiligen Ortsausgangsschildern im Blick - falls der Wahnsinn doch mal um sich greifen sollte.
