Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Das Thema Vorsorge steht im Mittelpunkt des Weltkrebstages am 4. Februar. © picture alliance / dpa

Weltkrebstag am 4. Februar

Chefarzt Dr. Romann: Krebsvorsorge in Corona-Zeiten nicht verschieben

In Corona-Zeiten meiden manche ihren Arzt oder ihre Ärztin und schieben die Krebsvorsorge auf. Dr. Donat Romann, Chefarzt der Frauenklinik am St.-Marien-Hospital Lünen, warnt davor.

Lünen

, 01.02.2021 / Lesedauer: 3 min

Wird Krebs früh erkannt, verbessern sich die Heilungschancen. Doch in der Corona-Pandemie bleiben viele lieber zu Hause und schieben die Vorsorgeuntersuchungen auf. Diese Erfahrung macht Dr. Donat Romann, Chefarzt der Frauenklinik am St.-Marien-Hospital Lünen.

Das hält er für problematisch. Er appelliert an die Lüner, das Angebot auch weiterhin zu nutzen. Es gebe Menschen, die erst das Ende der Corona-Zeit abwarten wollen. „Das kann noch dauern“, sagt Romann.

Damit kann wertvolle Zeit verloren gehen. Er appelliert, sich Termine bei den niedergelassenen Ärzten zu besorgen und sich weiter aktiv um Krebsvorsorge zu bemühen. Gleichzeitig rät Romann Krebspatienten zur Corona-Impfung.

Angesichts des Weltkrebstages am 4. Februar weist auch die AOK Nordwest in einer Pressemitteilung auf das Thema Vorsorge hin. Krebs sei bei Männern und Frauen im Kreis Unna nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Zahlen zu Lünen nannte die AOK Nordwest nicht.

Im Jahr 2019 machten bösartige Neubildungen von Krebs mit 1.230 Verstorbenen im Kreis Unna 24,3 Prozent aller Todesfälle aus. „Umso verwunderlicher ist es, dass das Angebot zur Krebs-Früherkennung nur so wenig genutzt wird“, heißt es seitens der AOK Nordwest.

Männer sind Vorsorge-Muffel

So sei in 2019 nicht einmal jeder fünfte Mann über 45 Jahren (19,3 Prozent) bei der Krebsfrüherkennung gewesen. In 2018 seien es 19,7 Prozent gewesen. Bei den Frauen läge der Anteil höher. Hier nutzten immerhin 41,3 Prozent die Früherkennungsuntersuchung ab dem Alter von 20 Jahren. In 2018 lag der Anteil bei 41,4 Prozent.

Zahlen für das Jahr 2020 hat die AOK Nordwest nicht veröffentlicht. „Sowohl Frauen als auch Männer sollten die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen besser nutzen. Denn wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Risiken nicht ignorieren

Nach den derzeit aktuellsten Zahlen des Krebsregisters NRW wurden in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2016 insgesamt 152.557 Krebs-Neuerkrankungen und 53.683 Todesfälle erfasst. Die Zahlen zeigten, wie wichtig es sei, auf Warnzeichen des Körpers zu achten und Risiken nicht zu ignorieren. Durch die Krebsvorsorge sei es möglich, bereits Frühstadien von Krebs zu erkennen. „Die Chance der frühen Diagnostik sollte unbedingt genutzt werden. Die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig bezahlt“, so Kock.

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