Verhandlungen beendet

Caterpillar-Schließung in Lünen steht: Ende 2021 ist Schluss

Die Zukunft der Caterpillar-Standorte Lünen und Wuppertal ist besiegelt: Ende 2021 ist in beiden Städten Schluss. Davon sind 550 Mitarbeiter betroffen.

Lünen

, 16.07.2020 / Lesedauer: 3 min

Das Archivbild zeigt das Caterpillar-Werk in Lünen, Ende 2021 ist hier Schluss. © Stachelhaus (A)

„Nach über vier Monaten sind die Verhandlungen über die Zukunft der Caterpillar-Standorte Lünen und Wuppertal beendet. In zähen Verhandlungen haben sich Geschäftsführung und Betriebsrat und die IG Metall geeinigt, dass 50 Prozent der Arbeitsplätze bis zum 31.12.2020 abgebaut werden, insbesondere die Produktion ist davon betroffen. Weitere rund 275 Beschäftigte bleiben bis zum 31.12.2021.“ Das teilte die IG Metall Dortmund am Donnerstag (16. Juli) per Pressemitteilung mit. Im Lüner Werk arbeiten 500 Menschen, in Wuppertal 50.

Transfergesellschaft

Für die Beschäftigten seien möglichst sozialverträgliche Lösungen vereinbart worden wie eine Transfergesellschaft oder eine Brücke in die Rente für ältere Beschäftigte. Wer keines der Instrumente in Anspruch nimmt, erhalte eine Abfindung, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Mit fast allen Beschäftigten sei eine Vereinbarung getroffen worden, fünf Beschäftigte erhalten eine betriebsbedingte Kündigung.

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„Dass fast alle Beschäftigten eine Vereinbarung unterzeichnet haben zeigt, wie sehr meine Kolleginnen und Kollegen mit Caterpillar abgeschlossen haben. Die vielen Jahre Kampf um die Arbeitsplätze haben die Kollegen mürbe gemacht. Unter diesen Bedingungen ist kein Interesse erkennbar, langfristig für Caterpillar zu arbeiten“, wird Lünens Caterpillar-Betriebsratschef Andreas Unislawski in der Pressemitteilung zitiert.

„Für die Zukunft des Standortes wurde vereinbart, dass der Betriebsrat und die Geschäftsführung sich jetzt regelmäßig über die Zukunft der Standorte austauschen. Unter dem Gesichtspunkt der Verantwortung für die Regionen hat sich Caterpillar verpflichtet, sich für die Schaffung von Arbeitsplätzen mit besonderem Fokus auf Industriearbeitsplätzen mit Tarifbindung in den Regionen einzusetzen. Ziel ist es, die Standorte vorrangig an Unternehmen oder Institutionen zu veräußern, die auf lange Sicht Arbeitsplätze zusichern.“

Die Gespräche darüber seien sehr anstrengend verlaufen, erklärte IG-Metall-Bevollmächtige Ulrike Hölter im Gespräch mit unserer Redaktion. Dass mit so vielen Beschäftigten eine Vereinbarung getroffen wurde, sei bundesweit einzigartig und zeige den Frust der Belegschaft.

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Laut Hölter bleibt die Ausbildungswerkstatt in Lünen am Standort erhalten: „Alle Auszubildenden werden von einem Anbieter für Ausbildungsplätze übernommen, der sich langfristig, im Verbund mit anderen Ausbildungsbetrieben, in Lünen niederlassen wird.“

Ulrike Hölter weiter: „Hier geht ein Stück Industriegeschichte zu Ende. Ich habe die Belegschaft in den letzten 20 Jahren begleitet und immer als eine sehr motivierte, tolle Belegschaft kennengelernt, die alles möglich für das Unternehmen und die Arbeitsplätze gemacht hat. Umso mehr enttäuscht mich das Verhalten von Caterpillar.“